
Dass die Trauben in dieser Saison beim Aufstiegsaspiranten aus Hamburg etwas höher hängen werden, darüber braucht man nicht wirklich zu schwadronieren. Dass aber der zweite Besuch im Volksparkstadion in einer deutlichen 0:4-Niederlage für die Veilchen endete, hatte sicherlich keiner auf der Rechnung. Bereits nach einer gespielten Stunde und dem vierten Tor der Hausherren war im dritten Spiel unter Trainer Dirk Schuster die zweite Saisonpleite besiegelt. Nicht den Hauch einer Chance fasst das Gezeigte wohl passend zusammen. Nur einmal in insgesamt den sehr einseitigen 90 Minuten waren die von gut 1.050 mitgereisten Schlachtenbummler unterstützenden Auer im Volksparkstadion einem Tor wirklich nahe. Startelf-Debütant Christoph Daferner prüfte nach herrlicher Vorarbeit vom frischgebackenen Papa, Pascal Testroet, den über lange Phasen beschäftigungslosen HSV-Keeper Heuer Fernandes mit einem Kopfball, den dieser aber souverän zur Ecke parierte (24.).
Es wäre der Ausgleich gewesen, da der HSV nach 18 Minuten mit einem abgefälschten Schuss von Vagnoman in Führung gegangen war. Der Treffer hielt auch dem Videobeweis stand, weil die Kugel, trotz einer Abseitsstellung Harniks, der Torhüter Martin Männel etwas die Sicht nahm, bereits vorher von Marko Mihojevic eine andere Flugbahn nahm und damit nichts Regelwidriges vom VAR erkannt worden sei. Auf diese Weise landete der erste Torschuss der Hecking-Elf im Netz. Und es sollte schlussendlich nicht der letzte Einschlag bleiben. Mit ihrer zweiten Möglichkeit erhöhten die Norddeutschen nach knapp einer halben Stunde auf 2:0. Hinterseer schloss einen einfachen Spielzug über van Drongelen und Harnik aus Nahdistanz mühelos ab. Auch nach dem Seitenwechsel sahen die 44.021 Zuschauer im Volkspark altbewährtes, was aus Auer Sicht leider zum Erfolg führte. Abermals flog ein weiter Diagonalball auf die Außenbahn, wo der für den gelb-rot gesperrten Calogero Rizzuto auflaufende Ersatzmann Filip Kusic, der mit seiner Aufgabe heillos überfordert war und wenig später 'erlöst' wurde, den überlaufenden Harnik nicht entscheidend stören konnte und der HSV-Stürmer im Anschluss mit einem satten Schuss unter die Querlatte auch noch Keeper Martin Männel bezwang. Keine Viertelstunde später durfte dann noch Rauten-Kapitän Hunt den vierten Treffer das Tages beisteuern. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel von Schiedsrichter Tobias Reichel durchaus beendet werden können, denn hüben wie drüben war man mehr als bedient - positiv wie auch negativ. Nun heißt es Wunden lecken und auf das kommende Heimspiel gegen Dynamo Dresden schauen. Das sieht auch Aues Abwehrchef Sören Gonther so: "Wir haben heute einfach schlecht verteidigt. Das wirft uns nicht um, wir werden die Niederlage aufarbeiten und den Blick auf das nächste Spiel richten."
Spielbericht
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