SC Paderborn 07: Daniel Masuch, Jens Wemmer, Sören Gonther, Florian Mohr, Christian Strohdiek, Markus Krösche, Rolf-Christel Guie-Mien, Daniel Brückner, Enis Alushi, Sören Brandy, Jorge Mosquera; Trainer: Andre Schubert
Eingewechselt: 65. Nejmeddin Daghfous für Sören Brandy, 71. Nico Klotz für Jorge Mosquera, 86. Sven Krause für Rolf-Christel Guie-Mien
Kader: Lukas Kruse, Markus Palionis, Philipp Heithölter, David Jansen
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Adli Lachheb, Thomas Paulus, René Klingbeil - Kevin Schlitte, Marc Hensel, Skerdilaid Curri, Oliver Schröder, Jan Hochscheidt - Sebastian Glasner; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 74. Tobias Kempe für Skerdilaid Curri, 74. Enrico Kern für Sebastian Glasner, 79. Jörn Wemmer für Jan Hochscheidt
Kader: Stephan Flauder, Thomas Birk, Fabian Müller, Manuel Hiemer
Tore: 0:1 Marc Hensel (Rechtsschuß, 90+2. / Pierre Le Beau)
Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)
Zuschauer: 6166
Gelbe Karte: - / Tobias Kempe
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: 450 angereiste Schlachtenbummler sahen ein Spiel, welches man nicht unbedingt verlieren oder sogar gewinnen musste. Denn erst die zweite Minute der Nachspielzeit stellten die Weichen für die jeweilige Mannschaft auf Sieg oder Niederlage. Doch zugegebenermaßen ist es schnuppe, wie der erste Dreier für den FC Erzgebirge im Auftaktspiel zur Zweitligasaison 2010/11 am Ende gefallen ist. Mit 100prozentiger Leistung präsentierten sich die Veilchen jedenfalls auch bis zum Schluss kämpferisch, und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Somit geht der Sieg letzten Endes doch in Ordnung, da die Jungs, wie es Marc Hensel trefflich formulierte "wie die Hasen gerannt sind".
In der Energieteam-Arena vertraute Rico Schmitt auf seine Startelf wie im DFB-Pokalspiel gegen Mönchengladbach. Also Martin Männel im Tor, davor die Viererabwehrkette mit Piere Le Beau, Thomas Paulus, Adli Lachheb und René Klingbeil. Als Abräumer kamen Oliver Schröder und der spätere Siegtorschütze Marc Hensel zum Einsatz. Kevin Schlitte, Skerdilaid Curri und Jan Hochscheidt sorgten auf der Mittelfeldachse für den nötigen Vortrieb. Komplettiert wurde das 4-2-3-1-System von Sebastian Glasner als einzige Spitze. Offensiv lief erst einmal nicht viel zusammen. Mit guten Pressing wurde zwar der Spielaufbau der Hausherren bereits im Ansatz gestört, aber die eigenen Möglichkeiten sich in die Torjägerliste einzutragen blieben lange Zeit ungenutzt. Manch einer mag es als disziplinierte Spielweise bezeichnen, doch lag es wohl eher auch am Einfallsreichtum der Offensivspieler.
Erst nach gut einer halben Stunde kam so etwas wie Bewegung in den zuvor vernachlässigten Strafräumen. Und für einen kurzen Moment stimmte die Zuordnung in der Auer Innenverteidigung nicht mehr: Mosquera verzeichnete deshalb die erste nennenswerte Schussgelegenheit, als er einen Ball aus gut 20 Metern direkt auf Keeper Martin Männel, der kein Problem hatte, das Leder zu bändigen, hämmerte (30.). Nur fünf Minuten später war das Ding schon knapper. Brückner schlug einen hohen Ball vors Tor, einmal mehr unterlief Martin Männel die Hereingabe, Mohr köpfte zurück auf Mosquera, der den Ball sofort in Richtung Auer Tor köpfte. Doch dort stand Skerdilaid Curri goldrichtig und rettete für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie. Gebannt war die Gefahr immer noch nicht, da René Klingbeil beim endgültigen Befreiungsschlag der Ball so abrutschte, dass Martin Männel sich mächtig strecken musste, um die Kugel aus dem Eck zu kratzen. Aus dieser Umklammerung konnten sich die Veilchen im Nachhinein schadlos befreien, hatten sogar die letzte Chance vor der Halbzeitpause auf dem Fuß: Nach einer Curri-Ablage schoss Marc Hensel im Strafraum aus der Drehung aber über das Gebälk.
Unverändert kamen beide Mannschaften zurück aus den Kabinen. Die Hausherren nun mit mehr Übergewicht, vor allem über die rechte Abwehrseite von Pierre Le Beau brannte es lichterloh. So flankte Brückner zwei Minuten nach Wiederanpfiff den Ball vors Tor, wo Strohdiek die Kugel mit dem Kopf nur knapp am langen Pfosten des Auer Gehäuses vorbeiköpfte. Keine drei Minuten später setzte sich Brückner erneut durch, konnte unbedrängt auf Mosquera flanken, der die Kugel unfassbar für den Paderborner Anhang sowie mit einem tiefen Durchatmen beim Auer Fanensemble aus acht Metern haarscharf am FCE Gehäuse vorbeizimmerte. Das Anrennen der Paderborner entpuppte sich zum Glück nur als Strohfeuer und die Partie verfiel in die Lethargie der ersten Hälfte.
Die frischen Offensivkräfte, die SCP-Trainer Schubert (darunter Ex-Veilchen Nico Klotz) nach gut einer Stunde brachte, stellte die Abwehr um den erneut bärenstarken Adli Lachheb vor keine weiteren Probleme. Nach 74 Minuten war die Arbeitszeit auch für Sebastian Glasner (ersetzt durch Enrico Kern) und Skerdilaid Curri (Tobias Kempe) beendet. Der Wirbelwind absolvierte heute wieder einer seiner besseren Spiele, konnte dann auch seinen Unmut über die Auswechslung nicht verbergen. Doch gerade dieser Wechsel sorgte für einen ungeahnten Auftrieb in den Auer Reihen. "Es spricht für meine Mannschaft, wie sie in der 2. Halbzeit das Spiel wieder an sich gerissen hat. Man merkt, hier wächst etwas zusammen. Immer mehr. Wir sind noch nicht am Ende unserer Entwicklung", war Rico Schmitt sichtlich stolz auf seine Mannen, die zum Endspurt alles gaben. Der bereits über seine Kraftreserven spielende Kevin Schlitte flankte von links auf den zweiten Pfosten zum neuen Mann, Tobias Kempe, der mit einem Aufsetzerball SCP-Keeper Masuch zu einer Glanztat zwang. Der Rettungsversuch gelangte zu Jan Hochscheidt, der wohl sichtlich überrascht das Leder aus zwei Metern über das leere Tor jagte (75.). Auch seinen zweiter Versuch nach einem Konter endete letztlich am herauslaufenden und besten Paderborner Masuch. Kurz darauf musste Hochscheidt verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Der Bruder des Paderborners Jens Wemmer, Jörn, kam ins Spiel.
In der offiziellen Spielzeit riss sich Paderborn noch einmal am Riemen und drückte aufs Tempo. Doch scheiterten der eingewechselte Krause (87. / 90.) und Alushi (89.) ihre Farben in Führung zu bringen. Als alle sich mit der Punkteteilung anfreundeten, fiel doch noch ein Tor! Enrico Kern zwang Mohr zu einem Eckball, es sollte der Letzte in der Partie sein. Tobias Kempe brachte das Leder in die Mitte, die Paderborner Kopfballabwehr landete genau vor die Füße von Pierre Le Beau, der der vom rechten Strafraumeck das Runde einfach noch mal in die Mitte schlug. Dabei hatte er dann einfach das Glück, den freistehenden Marc Hensel zu finden. Der musste nur noch den Fuß hinhalten, um den Gästeblock zum Ausrasten zu bringen. Schiedsrichter Robert Kempter pfiff die Partie erst gar nicht mehr an.
Schluss, aus, vorbei - drei Punkte im Sack. "Wenn man so spät trifft, ist es natürlich glücklich. Aber es war verdient, und wir haben eine Duftmarke in der Zweiten Liga gesetzt", strahlte Rico Schmitt. Auch Marc Hensel ist sich sicher: "Wenn wir so zusammenhalten und uns den Arsch aufreißen, wie in diesem Spiel, ist mir nicht bange." Die nächste Möglichkeit weitere Punkte für den Klassenerhalt zu holen, gibt es bereits am Freitag, da steht das erste Punktspiel vor heimischen Publikum auf den Plan. Zu Gast: Bundesligaabsteiger VfL Bochum. (arn)
weitere Spielberichte |
Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
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4 |
Ecken |
3 |
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17 |
Freistöße |
20 |
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54.0% |
Ballbesitz |
46.0% |
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12 |
Torschüsse |
14 |
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108 |
Zweikämpfe |
108 |
|
51% |
- davon gewonnen |
49% |
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21 |
lange Bälle |
28 |
|
13 |
- davon nicht angekommen |
24 |
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0 |
Gelbe Karten |
1 |
|
0 |
Gelb-Rote Karten |
0 |
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0 |
Rote Karten |
0 |
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