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2. Bundesliga 2010/11

Spielbericht

19. Spieltag - Montag, 24.01.2011 - 20:15

VfL Bochum - FC Erzgebirge Aue 2:0 (0:0)

VfL Bochum: Andreas Luthe, Björn Kopplin, Marcel Maltritz, Anthar Yahia, Matthias Ostrzolek, Andreas Johansson, Kevin Vogt, Christoph Dabrowski, Mahir Saglik, Mimoun Azaouagh, Mirkan Aydin; Trainer: Friedhelm Funkel

Eingewechselt: 67. Giovanni Federico für Mahir Saglik, 67. Chong Tese für Mirkan Aydin, 74. Patrick Fabian für Anthar Yahia

Kader: Philipp Heerwagen, Philipp Bönig, Faton Toski, Zlatko Dedic

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Adli Lachheb, Thomas Paulus, René Klingbeil - Fabian Müller, Marc Hensel, Tobias Kempe, Jan Hochscheidt, Patrick Milchraum - Alban Ramaj; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 64. Skerdilaid Curri für Fabian Müller, 72. Sebastian Glasner für Alban Ramaj, 83. Jörn Wemmer für Patrick Milchraum

Kader: Stephan Flauder, Tomasz Kos, Thomas Birk, Najeh Braham

Tore: 1:0 Chong Tese (Linksschuß, 88. / Kevin Vogt); 2:0 Giovanni Federico (Rechtsschuß, 90+1. / Chong Tese)

Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)

Zuschauer: 11785

Gelbe Karte: Matthias Ostrzolek / Adli Lachheb (5., gesperrt), Marc Hensel (6.), Alban Ramaj

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: "Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt. Ist es besser, viel besser als man glaubt. Bochum, ich komm' aus dir, Bochum, ich häng an dir. Glück auf." Herbert Grönemeyers Hommage an die Ruhr-Stadt brachte gestern vor der Zweitliga-Partie gegen Aue nicht nur die VfL-Fans in Stimmung. Am Ende feierten die Bochumer Spieler den sechsten Sieg in Folge ausgelassen. Doch lange Zeit sah es danach nicht aus. Denn erst, als VfL-Trainer Friedhelm Funkel seine zwei Stürmer Chong Tese und Giovanni Federico in der 67. Minute aufs Feld schickte, kippte die Partie. Mit einem Sonntagsschuss erlöste Tese in der 89. Minute die Fans, kurz danach staubte Federico ab. Während Funkels Joker glänzten, schlichen die Auer mit hängenden Köpfen vom Rasen. "Das müssen wir über die Zeit bringen. So ein Mist", schimpfte der eingewechselte Skerdilaid Curri.
Trainer Rico Schmitt nahm zwei Veränderungen im Vergleich zur Paderborn-Partie (1:0) in der Startformation vor: Für Dribbelkünstler Curri rückte wie erwartet Marc Hensel in die erste Elf. Zudem entschied sich der Coach für den schnellen Alban Ramaj im Sturm für Sebastian Glasner. Bei Bochum saß der gefährlichste Torjäger Tese (9 Treffer) zunächst auf der Bank. Der Nordkoreaner war gerade erst vom Asien-Cup zurückgekehrt. Wie wertvoll er für sein Team ist, zeigte er eindrucksvoll mit seinem Soloauftritt. Adli Lachheb hatte ihn aber auch zu halbherzig beschattet.
Für die Platzherren wurde das Spiel zur Geduldsprobe. Denn die Gäste aus dem Erzgebirge verteidigten geschickt und bei Bochumer Ballbesitz auch noch mit Mann und Maus. Selten fand die Elf von Funkel ein Rezept, das Auer Bollwerk zu knacken. Als das Publikum im rewirpowerstadion schon mit Pfiffen auf die planlosen Bemühungen der eigenen Mannschaft reagierte, wurde es noch zweimal gefährlich für die Auer: So kam Kevin Vogt frei zum Schuss, doch FCE-Torhüter Martin Männel stand goldrichtig. Kurz vor der Pause verpasste VfL-Stürmer Mahir Saglik eine Eingabe per Kopf. Das Leder strich knapp am Pfosten vorbei. Zuvor hatte Anthar Yahia (18.) nach schönem Solo aus 18 Metern abgezogen. Doch Männel klärte mit anschaulichem Hechtflug zur Ecke.
Weniger anschaulich war, was seiner Vorderleute in der Offensive boten. Zu oft spielten die Auer nach vorn zu ungenau und ohne Durchschlagskraft. So blieb der FCE in der ersten Halbzeit ohne echte Torchance. Dabei hatte Funkel vor der Partie noch gemutmaßt: "Aue ist offensiver, mutiger und selbstbewusster als in der Hinrunde geworden. Wir dürfen sie keinesfalls unterschätzen."
Trotz der Vorgabe kam der VfL kaum gefährlich vor das FCE-Tor. Bis Tese sich das Leder zurechtlegte. Für die Auer blieb bei dieser vermeidbaren Niederlage nur ein anderer Kult-Hit von Grönemeyer als Trost: "Alkohol ist ein Sanitäter in der Not." Vielleicht hat sich auf der langen Rückreise nach Aue im Bus jemand mit ein paar Bierchen erbarmt. (fp)


Der VfL Bochum bleibt auf seinem Kurs Richtung Tabellenspitze. Und Chong Tese ebnete den Weg. Vor ein paar Tagen erst vom Asien-Cup zurückgekehrt, entschied Tese die Partie mit einem Kracher aus der Distanz. Anschließend ermöglichte Tese Giovanni Federico auch noch den Treffer zum 2:0-Endstand. Im Fußball kommt es ja immer wieder vor, dass eine gut eingestellte und deutlich überlegene Mannschaft sich selbst das Leben schwer macht, weil sie das nicht zuwege bringt, was letztlich entscheidend ist: Den Ball im Tor des Gegners unterzubringen. Die Partie des VfL Bochum gegen den FC Erzgebirge Aue war dafür lange Zeit ein Paradebeispiel. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel machte - fast - alles richtig. Spielerisch stark verbessert, ließen die Hausherren den Ball laufen, kombinierten konzentriert und mit der nötigen Ruhe und versuchten die Lücke in der dicht gestaffelten Abwehr Aues zu finden.
Der VfL musste so geduldig spielen, denn gegen einen dermaßen tief stehenden Gegner ist Tempo kaum möglich, es sei denn man möchte aus einem Fußball- ein Tennisspiel machen. Die Geduld hätte auch reife Früchte tragen können, wenn denn die letzte entscheidende Aktion im Strafraum des Gegners auch noch geklappt hätte. Denn Aues Defensive, ständig beschäftigt, machte durchaus Fehler. Fehler, die die Jungen im Bochumer Team aber nicht nutzen konnten. Mirkan Aydin, der wie erwartet in der Spitze begann und eine bärenstarke erste Halbzeit ablieferte, scheiterte nach einem sehenswerten Solo an Aues Schlussmann Martin Männel, später brachte er frei stehend per Kopf den Ball nicht im Tor der Gäste unter, der erneut gute Matthias Ostrzolek hatte geflankt. Und Kevin Vogt, der engagiert aber ein wenig unglücklich zu Werke ging, hatte nach Aydins Vorarbeit ebenfalls das 1:0 auf dem Fuß. Der Aufsteiger, der bereits achtmal in dieser Spielzeit ohne Gegentor geblieben war, konnte beim Halbzeitpfiff von Glück sagen, dass die Null noch stand.
Nach dem Seitenwechsel sah es so aus, als ob die Bochumer einen Gang zurückschalten müssten. Aue bekam allmählich mehr Spielanteile, aber die Bochumer Defensive blieb wachsam und konzentriert. Und dann schwangen sich die Hausherren zum Schlussakkord auf. Inzwischen hatte Chong Tese Aydin abgelöst und Giovanni Federico Mahir Saglik. Die Gastgeber bekamen die zweite Luft und schienen dennoch vom Pech verfolgt zu sein. Christoph Dabrowskis Kopfball fand nicht das ersehnte Ziel, auch Tese überwand Männel bei einer unübersichtlichen Situation im Strafraum nicht. Die Minuten verstrichen, Aue näherte sich mit Riesenschritten dem neunten zu Null, da ließ es Tese krachen. Sein "Wahnsinnstor", so Funkel, belohnte die komplette Mannschaft für das, was sie vorher investiert hatte. Mit der letzten Aktion des Spiels setzte Federico, von Tese bedient, mit dem 2:0 noch eins drauf, der VfL hat sich damit endgültig im Kreis der Aufstiegskandidaten zurückgemeldet. Und "selten", so der VfL-Trainer, habe seine Mahnung, Geduld zu haben, "so sehr gestimmt wie heute". Funkel betonte anschließend mehrfach, dass er "hochzufrieden" sei, die Mannschaft habe alles umgesetzt, was "vorher besprochen war". Dieser Erfolg gebe noch einmal Selbstvertrauen vor dem Gang nach Augsburg, wo sich die Mannschaft "erneut beweisen" müsse gegen "ein sehr offensiv-starkes" Team. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
  7 Ecken 5
  11 Fouls 18
  2 Abseits 2
  61.6% Ballbesitz 38.4%
  13 Torschüsse 4
  110 Zweikämpfe 110
  57% - davon gewonnen 43%
  29 lange Bälle 19
  21 - davon nicht angekommen 17
  1 Gelbe Karten 3
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0