FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Thomas Paulus, Adli Lachheb, René Klingbeil - Oliver Schröder, Marc Hensel, Kevin Schlitte, Tobias Kempe, Mike Könnecke - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 46. Jan Hochscheidt für Pierre Le Beau, 63. Alban Ramaj für Oliver Schröder, 79. Skerdilaid Curri für Tobias Kempe

Kader: Stephan Flauder, Nicolas Höfler, Guido Kocer, Enrico Kern

Karlsruher SC: Dirk Orlishausen - Florian Lechner, Niklas Hoheneder, Dennis Kempe, Patrick Milchraum - Steffen Haas, Timo Staffeldt, Marco Terrazzino, Alexander Iashvili, Delron Buckley - Klemen Lavric; Trainer: Rainer Scharinger

Eingewechselt: 73. Gaetan Krebs für Marco Terrazzino, 90. Matthias Cuntz für Delron Buckley

Kader: Luis Robles, Thorben Stadler, Giuseppe Aquaro, Simon Zoller, Anton Fink

Tore: 0:1 Alexander Iashvili (Linksschuß, 16. / Florian Lechner); 0:2 Gaetan Krebs (Rechtsschuß, 78. / Niklas Hoheneder)

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Assistenten: Rene Rohde (Rostock), Lothar Ostheimer (Petersthal)
Vierter Schiedsrichter: Walter Hofmann (Ansbach)

Zuschauer: 10000 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: Martin Männel, Pierre Le Beau (2.), Tobias Kempe / Steffen Haas, Alexander Iashvili, Klemen Lavric

1 Männel 4 Paulus   5 Lachheb       2 Le Beau   15 Klingbeil             20 Schröder   22 Hensel 6 Schlitte       27 Kempe    8 Könnecke       7 König               1 Orlishausen 4 Hoheneder   5 Kempe       2 Lechner   26 Milchraum             13 Haas   17 Staffeldt 11 Terrazzino  9 Iashvili      10 Buckley       30 Lavric

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel Spielbericht: Der FC Erzgebirge Aue leidet weiter an einer beginnend in der vergangenen Rückrunde erkennbaren Offensivschwäche. "Die heute gestürmt haben, das kann es nicht sein. Wir sind nicht durchschlagskräftig genug. Ronny König war völlig allein auf sich gestellt, da muss jemand nachrücken und mindestens ein paar Pässe durchschieben", tobte FCE-Präsident Bernd Keller nach der 0:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC. Trotz der ersten Saisonniederlage in Liga und Pokal sowie erst einem Treffer in drei Punktspielen schloss der 67-Jährige jedoch weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt aus: "Wir haben fünf Neue verpflichtet und denen muss man eine Chance geben. Das Potenzial ist da, aber es muss anders abgerufen werden." Der Karlsruher SC hatte die Problemzonen der Auer nicht nur einmal gnadenlos aufgedeckt. Mit ihrer tief gestaffelten und kompakten Abwehr ließen die Gäste den Platzherren keinen Raum. Während der agile Kapitän Iashvili bei den Karlsruhern im Mittelfeld geschickt die Fäden zog und neben Krebs (78.) auch als Torschütze (16.) glänzte, agierte Aue ideenlos im Spielaufbau. Trainer Rico Schmitt hatte derweil ein ganz anderes Problem für die Niederlage ausgemacht. "Wir waren zu brav in den Zweikämpfen und haben die Robustheit der Karlsruher nicht angenommen. Wir haben uns häufig wegstellen lassen", ärgerte sich der Coach. Karlsruhe hingegen hätte mit viel Cleverness agiert, die seiner Mannschaft fehlte. "Da muss ich auch mal mit unlauteren Mitteln stoppen, ein Brett bringen oder taktisch foulen. Aber nicht nur nebenher laufen", forderte der 42-Jährige. Zunächst schien es sich vor 10.000 Zuschauern im Erzgebirgsstadion auszuzahlen, dass Trainer Rico Schmitt in der Anfangself erstmalig zwei Neuzugängen vertraute. Mike Könnecke im Mittelfeld und Ronny König im Sturm belebten das Auer Spiel. Vor allem Tobias Kempes Vorarbeit über die linke Seite und der scharfen Hereingabe zum zentral mitgelaufenen Kevin Schlitte, die vom Ex-Auer Patrick Milchraum gerade noch geklärt werden konnte, ließ bereits nach vier gespielten Minuten auf guten Fußball im Old Otto hoffen. So gehörte die Anfangsviertelstunde eindeutig den Auern: Sie zeigten mehr Drang zum Tor als Karlsruhe und standen in der Abwehr sicher, konnten sich beim Schussversuch von Iasvili auf Keeper Martin Männel verlassen (6.). Der quirligen Karlsruher Offensivallrounder, der von Beginn an mit hartem Einsteigen auf sich aufmerksam machte, bekam allerdings immer wieder seine Freiheiten und nutzte diese auch zehn minuten später eiskalt. Mit einer kurzen Körpertäuschung ließ er Marc Hensel am 16er stehen und vollendete mit einem satten Schuss rechts oben in den Winkel. Somit war Martin Männel seine Weiße Weste als letzter Keeper der 2. Bundesliga los. Zudem bremste der Rückstand die anfangs agilen Veilchen immer weiter aus. Gute Aktionen, wie Pierre Le Beaus 30-Meter-Faden, den KSC-Keeper Orlishausen nur noch wegfausten konnte (20.), waren eher die Seltenheit. Nach gut einer halben Stunde zeigte das Team um Rico Schmitt dann auch noch große Schwächen im Passspiel, Zweikampfverhalten und dem Zug zum Tor. Zwar betrieben die in dieser Phase etwas kopflos anrennenden Lila-Weißen weiterhin enorm viel Aufwand, es kam aber nur noch wenig dabei heraus. Ein Schuss von Tobias Kempe aus 20 Metern, den Orlishausen erst im Nachfassen sicher hatte, war die einzig nennenswerte Aktion (36.). Die Karlsruher machten aus ihren vereinzelten Aktionen nach vorn deutlich mehr und so konnten die Auer mit dem 0:1 noch zufrieden sein, denn Iashvili (38.) und Lavric (43.) vergaben noch zwei gute Chancen. Zur Pause gab es daher vom Auer Publikum Pfiffe für die eigene Mannschaft. In der zweiten Halbzeit sah Rico Schmitt allerdings bessere Ansätze. "Da haben wir eine ansprechende Leistung gezeigt, aber wenn wir Fußball spielen wollen, dürfen wir es nicht komplizierter machen als es ist", sagte der Trainer. Bei Standards lief es gewohnt besser. Wie in der 54. Minute, als Jan Hochscheidt (kam zur Pause für Pierre Le Beau) nach einem Lachheb-Freistoß aus dem Halbfeld völlig blank vor Gäste-Keeper Orlishausen stand, aber etwas überrascht die Kugel neben das Tor köpfte. Vier Minuten später lag Hochscheidts Ball dann im Tor, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Unmittelbar zuvor war Ronny König nach Superzuspiel von Marc Hensel an KSC-Schlussmann Orlishausen gescheitert und Karlsruhes Kempe parierte den Nachschuss von Mike Könnecke (mit der Hand) auf der Linie. Nach Jan Hochscheidts Abstauber folgte der Abseitspfiff, welcher sich allerdings als Fehlentscheidung entpuppte. Proteste blieben aber unbegründeterweise aus. Rico Schmitt setzte auf noch mehr Offensive, brachte Alban Ramaj für Oliver Schröder - ohne Erfolg. Bis zum Sechzehner der Gäste lief der Ball recht gut, allein an den Mitteln und Ideen, um auch mal gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen, fehlte es. Tobias Kempes und Marc Hensels Distanzschüsse erinnerten daher schon an Verzweiflungstaten (65.). Man warf nahazu unentwegt alles nach vorne, um zumindest einen Punkt aus diesem Heimspiel zu holen, riskierte damit einiges, denn für den KSC ergaben sich dadurch auch immer mehr Kontermöglichkeiten. Adli Lachheb konnte solch ein Gegenzug gerade noch verhindern, als er Terrazzino kurz vor der Strafraumlinie von den Beinen holte (70.). Nur sechs Minuten später kamen alle Rettungsversuche zu spät, zum Glück scheiterte Iashvili am Aluminium. Keine Zeigerumdrehung später war der Ball dann doch drin. Buckley hatte einen strittigen Freistoß von der linken Seite auf den kurzen Pfosten gebracht. Der Klärungsversuch von Kevin Schlitte landete beim eben eingewechselten Krebs, der das Leder aus 20 Metern volley in das rechte Toreck hämmerte. Zum zweiten Mal in diesem Spiel nicht den Hauch einer Abwehrchance für Martin Männel. Der FC Erzgebirge konnte sich trotz der Einwechslung von Skerdilaid Curri, der in all seinen sieben Spielen zuvor gegen den Karslruher SC noch nie als Verlierer vom Platz ging, nicht mehr steigern und musste die erste Saisonniederlage verdauen. Für die Badener hingegen stehen die ersten drei Auswärtspunkte auf der Habenseite, nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der Bilanz gegen Aue. Für die kommenden zwei Auswärtsspiele beim TSV 1860 München und beim starken Aufsteiger Eintracht Braunschweig heißt es für die Veilchen mehr als nur eine Schippe drauf legen, sonst sieht man sich schnell am Tabellenende wieder. (arn) weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft FCE Homepage 57% Ballbesitz 43% KSC Homepage 11 Torversuche 10 Block-A 5 Schüsse aufs Tor 7 Kicker 6 Schüsse neben das Tor 3 MDR 19 Freistöße 17   5 Eckbälle 1   4 Abseits 2   27 Einwürfe 18   5 Gehaltene Bälle 5   5 Abstöße 13   13 Fouls 17   3 Gelbe Karten 3   0 Gelb-Rote Karten 0   0 Rote Karten 0