Eintr. Braunschweig: Daniel Davari, Benjamin Kessel, Matthias Henn, Marcel Correia, Ken Reichel, Damir Vrancic, Norman Theuerkauf, Dennis Kruppke, Nico Zimmermann, Mirko Boland, Dominick Kumbela; Trainer: Torsten Lieberknecht
Eingewechselt: 18. Julius Reinhardt für Damir Vrancic, 63. Raffael Korte für Nico Zimmermann, 84. Mathias Fetsch für Dominick Kumbela
Kader: Benjamin Later, Jan Washausen, Markus Unger, Gianluca Korte
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Thomas Paulus, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Marc Hensel, Mike Könnecke, Jan Hochscheidt, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 46. Fabian Müller für Pierre Le Beau, 59. Alban Ramaj für Mike Könnecke, 66. Nicolas Höfler für Guido Kocer
Kader: Michael Arnold, Dominic Rau, Tobias Kempe, Kevin Stephan
Tore: 1:0 Dennis Kruppke (Kopfball, 7. / Nico Zimmermann); 1:1 Jan Hochscheidt (Rechtsschuß, 31. / Martin Männel)
Schiedsrichter: Christian Bandurski (Oberhausen) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 19400
Gelbe Karte: Dominick Kumbela, Nico Zimmermann / Pierre Le Beau (3.), Guido Kocer, Ronny König
Vergebener Elfmeter: Dominick Kumbela (Foulelfmeter, 75., gehalten von Martin Männel) / -
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Der FC Erzgebirge Aue stoppte den Negativtrend und holte mit insgesamt zwei Toren fünf Punkte aus fünf Spielen. Auch der Eintracht trotzen die aggressiven, leidenschaftlichen und bissigen Veilchen mit Minimalistenfußball vielleicht ein etwas schmeichelhaftes Remis ab. "Es war heute ein sehr hitziges und emotionales Spiel. Ich glaube, dass die Zuschauer genau das sehen wollen - viele bissige Zweikämpfe von beiden Seiten und eine tolle Kulisse", sagte Rico Schmitt nach der kampfbetonten Partie, die bereits eine Minute nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Christian Bandurski den ersten Aufreger mit sich brachte. Bei einem Zusammenprall von Marc Hensel und Vrancic mussten beide behandelt werden. Aues Sechser konnte nach kurzer Orientierungsphase weiterspielen. Für seinen Sparringspartner, der in der Kabine mit sechs Stichen genäht werden musste, war trotz Wiederkehr nach nur 19 Minuten Schluss. Zu diesem Zeitpunkt lag der in Überzahl und in seinen Heimtrikots agierende FCE aber schon hinten. Die erste Tormöglichkeit brachte schnell das 1:0 der Hausherren. Nach einem Freistoß von Zimmermann war Eintrachts Kapitän Kruppke am Fünfmeterraum zur Stelle und köpfte unhaltbar für Keeper Martin Männel ins kurze Eck ein. Sein Bewacher Kevin Schlitte sah dabei nicht allzu gut aus. Der 29-Jährige war dieses Mal auf der linken Verteidigerposition gesetzt und hatte, wie auch Pierre Le Beau (wenig später mit Gelb bedacht) auf rechts, zunächst mit einigen Wacklern zu kämpfen. Das frühe Gegentor machte die Sache zugleich nicht einfacher. So stand Aue kurzfristig unter Schock und spielte fahrig, ungeordnet, fehlerhaft und für Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht "mit zu viel Zweikampfhärte." Erst ab der 13. Minute kamen die Veilchen über die kämpferischen Tugenden auf und zu ihren ersten beiden Offensivaktionen. Oliver Schröder zog dabei einmal aus der zweiten Reihe ab und setzte ein wuchtiges Achtungszeichen. Fünf Minuten später versuchte der bis dahin auffälligste Auer Jan Hochscheidt einen Tor-Abschluss aus der Drehung. Die spielerisch besseren Hochkaräter besaß in dem munteren Schlagabtausch allerdings der Aufsteiger. Eintrachts Außenverteidiger Kessel behauptete das Leder an der Eckfahne gegen Mike Könnecke, flankte in die Mitte auf den freien Kruppke, der das Leder zum Glück für Aue über die Latte setzte (23.). Auf der anderen Seite wäre Guido Kocer in seiner Startelf-Premiere fast der Ausgleich gelungen. Kevin Schlitte passte am linken Strafraumeck flach zu Mike Könnecke, der parallel zur Strafraumgrenze dribbelnd einfach nicht den Abschluss suchte und daher Guido Kocer kurzerhand die Pille mit links aufs Tor jagte. Allerdings nicht allzu platziert für Keeper Davari. Zwei Zeigerumdrehungen später war der Schlussmann aber geschlagen. Ein weiter Abschlag von Martin Männel landete bei Jan Hochscheidt, der sich gegen Henn behauptete und diesen bei seinem Drehschuss auch noch anschoss. Der zweite Treffer für Aue nach 338 torlosen Minuten senkte sich so etwas glücklich in den rechten Winkel. Alles war wieder offen und fortan drehten beide Mannschaften an der Offensivschraube. Die Folge waren Chancen im Minutentakt. Während Kevin Schlittes Kopfball nach Jan Hochscheidts Vorarbeit knapp drüber flog (38.), knallte auf der Gegenseite der Kopfball von Kumbela gegen den Innenpfosten. Der Ball lief die Torlinie entlang und wurde schließlich noch gerade so von Aues Kapitän René Klingbeil entschärft. Bis zum Schlusspfiff der ersten 45 Minuten versuchten sich auf Löwen-Seite noch Zimmermann (39.) und Reichel (42.) mit Distanzschüssen und auf Auer Seite war Innenverteidiger Thomas Paulus in seinem 50. Zweitligaspiel für die Veilchen nach vorne gelaufen, zirkelte das Leder aus der zweiten Reihe knapp rechts am Davari-Tor vorbei. Der letzte, rudelbildende Aufreger vor der Pause beinhaltete die Gelbe Karte für Unruheherd Kumbela nach hartem Einsteigen gegen Jan Hochscheidt, für das die rund 350 mitgereisten Auer Schlachtenbummler gerne Rot gesehen hätten. Mit dem 1:1 ging es zur Beruhigung aller dann in die Kabine. Noch auf dem Weg dorthin bestand sowohl bei Braunschweigs Spielern als auch bei Trainer Lieberknecht großer Gesprächsbedarf mit Schiedsrichter Christian Bandurski. Die Blau-Gelben waren zu diesem Zeitpunkt alles andere als zufrieden mit der Leitung des Spiels und ließen das die Unparteiischen auch wissen - Gelb für Zimmermann wegen Dauermeckerns.
Die Partie setzte sich so fort, wie sie in der ersten Hälfte geendet hatte. Beide Mannschaften gingen flott, ungestüm und mit viel Härte ins Spiel, von dem erst einmal Aue mehr hatte. Die Veilchen, ohne Pierre Le Beau dafür nun mit Fabian Müller, suchten immer wieder den Abschluss. Mike Könnecke (49.), Jan Hochscheidt (50.) und Guido Kocer (52.) probierten es aus der Distanz, fanden aber allesamt ihren meister in Davari. Die Emotionen kochten weiter hoch. Kein Zweikampf wurde mehr verloren gegeben, das Schiedsrichtergespann hatte alle Hände voll zu tun. Tumultartige Szenen auf dem Platz folgten in der 61. Minute, als sich Foulspiele häuften und die Spieler beider Mannschaften in Gruppen aneinandergerieten. Der Spielfluss litt unter den häufigen Pfiffen des Unparteiischen und den damit verbundenen Unterbrechungen. Auch die Spielerwechsel taten ihr Übriges: Alban Ramaj, für Mike Könnecke (59.), sowie die Leihgabe vom SC Freiburg, Nicolas Höfler, für den angeschlagenen und vorbelasteten Guido Kocer (66.), schickte Rico Schmitt ins Rennen. Löwen-Coach Lieberknecht ersetzte Zimmermann mit Nachwuchsspieler Korte (63.). Spielerische Höhepunkte blieben trotz frischer Kräfte Mangelware. Die Braunschweiger hatten zwar mehr Spielanteile, fanden jedoch kein probates Mittel gegen die gut gestaffelte Auer Abwehrkette, die allerdings in der 74. Minute vom Schiedsrichter in die Schranken gewiesen wurde. In einem undurchsichtigen Durcheinander stolperte Boland im Strafraum über das Standbein von Oliver Schröder und Christian Bandurski zeigte kulant auf den Punkt. Nachdem die 19.000 Zuschauer im Eintracht-Stadion bereits in der 56. Minute, als Kumbela gegen Thomas Paulus im Strafraum zu Fall kam, und erneut in der 60. Minute, als dem Innenverteidiger diesmal das Leder aus kürzester Distanz an den Arm sprang, lautstark Elfmeter forderten, wurden sie beim dritten Mal erhört. Kumbela übernahm die Verantwortung, scheiterte mit seinem Schuss aber am gut aufgelegten Martin Männel. "Das war mein erster gehaltener Elfmeter für Aue, und der war so wichtig", sagte der Vorlagengeber zum Ausgleich sichtlich erleichtert und wusste schon im Voraus, dass er "die Schlüsselszene der Partie" halten wird: "Der Schütze wirkte nervös, da war ich mir meiner Sache sicher." Bis zur Schlussminute erwehrte sich nun der Matchwinner erfolgreich weiterer wütender Löwen-Angriffe (Kumbela (81.), Boland (85.)), die größtenteils hätten vermieden werden können. Denn die Auer Offensive, allen voran Alban Ramaj, zeichnete sich mit einer enorm hohen Ballverlustrate im Aufbauspiel aus. Dies bemängelte auch Trainer Rico Schmitt. Am Ende trotzten kämpferische Auer in einer sehenswerten und spannenden Partie den Braunschweigern einen Punkt ab, mit dem sie sicherlich besser leben können als die Hausherren. "Wir stecken im Existenzkampf und damit müssen wir nicht erst kurz vor Saisonende anfangen", meinte Rico Schmitt, dessen Team sich am nächsten Spieltag daheim im Ost-Derby gegen Energie Cottbus messen muss. Und gegen einen Dreier am Montagabend hätte sicherlich niemand etwas einzuwenden. "Wichtig ist, dass wir diese Leistung kompensieren. Wir müssen daran anknüpfen und gegen Cottbus so weitermachen", moralisierte Kevin Schlitte. (arn)
weitere Spielberichte |
Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
FCE Homepage |
53% |
Ballbesitz |
47% |
BTSV Homepage |
11 |
Torversuche |
12 |
Block-A |
4 |
Schüsse aufs Tor |
8 |
Kicker |
7 |
Schüsse neben das Tor |
4 |
MDR |
25 |
Freistöße |
16 |
|
8 |
Eckbälle |
5 |
|
0 |
Abseits |
0 |
|
33 |
Einwürfe |
16 |
|
7 |
Gehaltene Bälle |
4 |
|
12 |
Abstöße |
13 |
|
16 |
Fouls |
25 |
|
2 |
Gelbe Karten |
3 |
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0 |
Gelb-Rote Karten |
0 |
|
0 |
Rote Karten |
0 |
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