FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Kevin Schlitte, Thomas Paulus, René Klingbeil, Fabian Müller - Oliver Schröder, Marc Hensel, Mike Könnecke, Jan Hochscheidt, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 24. Pierre Le Beau für Kevin Schlitte, 69. Enrico Kern für Ronny König, 73. Tobias Kempe für Guido Kocer
Kader: Stephan Flauder, Adli Lachheb, Nicolas Höfler, Christian Cappek
Energie Cottbus: Thorsten Kirschbaum, Alexander Bittroff, Uwe Hünemeier, Roger, Daniel Ziebig, Marc-André Kruska, Ivica Banovic, Dennis Sörensen, Leonardo Bittencourt, Daniel Adlung, Dimitar Rangelov; Trainer: Claus-Dieter Wollitz
Eingewechselt: 61. Konstantin Engel für Daniel Ziebig, 64. Mustafa Kucokovic für Leonardo Bittencourt, 85. Jules Reimerink für Dimitar Rangelov
Kader: Rene Renno, Adam Straith, Christian Müller, Tobias Steffen
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 9400 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Pierre Le Beau (4.) / Roger, Daniel Ziebig, Konstantin Engel, Mustafa Kucokovic
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: "Es ist wichtig, dass wir am Montagabend gewinnen. Sonst kommen wir in eine Situation, die sicher noch schwieriger sein wird als vor dem Braunschweig-Spiel", erklärte Marc Hensel vor der Partie gegen Energie Cottbus. Am Ende war es eine Nullnummer, die keinem Team so richtig weiterhilft. In den ersten sechs Partien hat Aue sechs Zähler erkämpft. Bleibt es bei dem Schnitt stehen zum Saisonabschluss magere 34 Zähler auf der Habenseite, und die sind für das Ziel Klassenerhalt einfach zu wenig. Vor allem zu Hause müsse die Mannschaft "die Ernte" einfahren: "Wenn du von 17 Heimspielen zehn gewinnen kannst, hast du 30 Punkte. Das ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Saison", meinte der Mittelfeldspieler und sehnt sich seit dem 1. Spieltag nach Saisonsieg Nummer zwei.
Vor allem in der Offensive klemmt es nach wie vor gewaltig. Nur zwei Tore hat der FC Erzgebirge an den ersten sechs Spieltagen erzielt, blieb damit im vierten Saisonspiel ohne eigenes Tor. "Der Druck ist da, aber das war in der vergangenen Saison nicht anders", sagte Trainer Rico Schmitt über die magere Torausbeute und versichert, dass nach dem durchwachsenen Saisonstart "auch der letzte Spieler verstanden hat, worauf es in dieser Saison ankommt". Aufbauen kann der Coach dabei auf die zweite Halbzeit, auch wenn am Ende der Aufwand suboptimal dem Nutzen gegenüber stand. Anders gesagt, dass Team aus der Lausitz hat ebenfalls einen Punkt eingefahren und nicht mal ansatzweise viel dafür getan. Die Auer Mannschaft war willig, Engagement und Leidenschaft wurden gezeigt. Doch im Abschluss fehlten die Genauigkeit und der letzte Zug zum Tor. "Wir können uns jetzt wieder für eine gute Halbzeit beweihräuchern, aber das bringt nichts", war Marc Hensel sichtlich angefressen. Rico Schmitt sieht das alles nicht so verbissen: "Meine Mannschaft hat Charakter gezeigt und bravourös gearbeitet. Es ist ein klarer Punktgewinn, wir konnten nach dem 1:1 in Braunschweig zum zweiten Mal in Folge punkten. Man spürt, dass die Spieler ihren Worten auch wieder Taten folgen lassen. Ich bin sehr optimistisch für die Zukunft." Ob das mürrische Bergvolk ebenfalls so euphorisch in die Zukunft blickt?!?
Jedenfalls sahen die 9.400 Zuschauer im Erzgebirgsstadion über weite Strecken von ihren Farben ein engagiertes Spiel. Vor allem im Defensivverhalten waren die Veilchen überlegen, ließen das gefürchtete Cottbuser Kombinationsspiel mit gutem Forchecking im Keim ersticken. Für das Toreschießen selbst waren aber bei den Lila-Weißen die spielerischen Mittel arg begrenzt. Die bis auf eine Position (Fabian Müller für Pierre Le Beau) veränderte Anfangself dem Braunschweigspiel gegenüber versuchte hinten erst einmal sicher zu stehen und setzte zunächst nur spärlich offensive Akzente. Ein missglückter Fallrückzieher von Ronny König (7.) sowie Guido Kocers Versuch (11.) am langen Pfosten die lang gezogene Hochscheidt-Flanke zu versenken waren hierbei die klarsten Aktionen. Die Gäste standen dem nichts nach und so entwickelte sich ein etwas zähes Spiel.
Erst nach gut einer halben Stunde legte man die Schüchternheit ab und es häuften sich die Strafraumszenen. Allerdings spielten die Auer Mannen die Angriffe zu kompliziert zu Ende. So erlief sich der für den im Nacken verletzte Kevin Schlitte eingewechselte Pierre Le Beau die Kugel auf dem rechten Flügel, schob das Leder an die Strafraumgrenze zu Mike Könnecke, der allerdings nicht abzog, sondern umständlich wieder nach außen legte und die folgende Flanke null Gefahr ausstrahlte. Wie es besser gemacht werden kann, zeigte Ronny König, der nach Kocers Linkshereingabe aus acht Metern direkt abzog. Allerdings stand Energie Schlussmann Kirchstein goldrichtig und entschärfte den Knaller im Nachfassen (32.). Bereits vier Zeigerumdrehungen zuvor hatte der Neuzugang aus Oberhausen das erste Stürmertor für Aue auf dem Fuß. Einen Einwurf von Cottbus köpfte Marc Hensel in den Lauf von Ronny König, der sich gegen Hünemeier behaupten kann, jedoch aus vier Metern das Tor verpasste. Auf der Gegenseite häuften sich ebenso die klaren Möglichkeiten. Kruska per Freistoß (29.) und der durchgebrochene Adlung (36.) sorgten für viel Gefahr vor Männels Tor. Die Partie hatte endlich das zu erwartende Niveau.
Nach dem Pausentee legten die Veilchen noch eine Schippe drauf, setzten die Gäste unter Dauerdruck. Mit schnellem Spiel über die Flügel ging es ruckzuck Richtung Cottbuser Strafraum, nur das alte Problem mit der fehlenden Präzision beim finalen Pass sorgte für Ernüchterung. So verhinderte Rogers Fußspitze nach schönem Sololauf Könneckes den Jubel der Auer Anhänger oder Energie-Torwart Kirschbaum zeigte sich wie beim Flachschuss von Guido Kocer (52.) nach Hochscheidt-Vorarbeit auf dem Posten. Keine drei Minuten später hämmerte der Vorlagengeber selbst nach Königs Kopfballablage das Leder links im Strafraum stehend am langen Pfosten vorbei. Es sollte eben (noch) nicht sein.
Der FC Energie kam kaum noch aus der eigenen Hälfte, versuchte daher des Öfteren mit vielen Nickligkeiten den Auer Spielfluss zu stoppen. Das Einsteigen von den Cottbusern Roger sowie vom eben eingewechselten Engel quittierte Schiedsrichter Marco Fritz mit dem Gelben Karton. In der 67. Minute wäre bei den ganzen Bemühungen der Lilanen endlich auch der verdiente Lohn geglückt, zumindest fast. Pierre Le Beau setzte sich über rechts durch, Ronny König erhielt die Kugel an der Strafraumgrenze, drehte sich um Hünemeier und schlenzte den Ball fast schon im Liegen an die Querlatte. Bei dieser Aktion verletzte er sich am rechten Knie und musste anschließend seinen Platz für Enrico Kern räumen. Doch danach war die Luft irgendwie raus und die Statistik, dass bei Rico Schmitts 120 Einwechslungen in der 2. Bundesliga kein Joker dabei war, blieb bis zum Schluss erhalten. "Trotzdem muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben den Punkt gewonnen, weil wir uns gegen eine Spitzenmannschaft ins Spiel gebissen und endlich wieder Mut gezeigt haben", sagte der Coach, der in der Schlussviertelstunde eine leichte Steigerung der Gäste mit der Großchance von Sörensen (76.), die Keeper Martin Männel und Fabian Müller gemeinsam bewältigten, sah. Weitere Chancen erarbeitete sich der neue Tabellenvierte aber nicht mehr. "Wir haben nicht die Mittel gefunden, uns Torchancen zu erspielen und uns durchsetzen. Aber wir haben die Grundordnung behalten, das war wichtig", resümierte Energie-Coach Wollitz, der von außen mit ansehen musste, wie der ehemalige Auer Stürmer Dimitar Rangelov, der bereits viermal in dieser Saison für Energie ins Schwarze traf, von Manndecker Thomas Paulus durchweg in den Schatten gestellt wurde. Sehr diszipliniert agierten auch Oliver Schröder und Marc Hensel auf den Sechserpositionen.
Die Abwehr steht, fehlt es nur noch die Angriffsmisere abzustellen. In der 14-tägigen Spielpause werden hoffentlich auch die Standards trainiert. Denn die sind mehr als nur ausbaufähig. Immerhin erzielten die Veilchen in ihrer starken Vorsaison über 50 Prozent aller Treffer nach ruhendem Ball. "Gegen Cottbus sind die Bälle durch Hochscheidt und Kocer schon viel härter und präziser geschlagen worden als in den Wochen zuvor. Nun müssen wir das Timing verbessern und die Torgefahr erhöhen", beurteilte Rico Schmitt und versichert: "Das kriegen wir in den Griff." (arn)
weitere Spielberichte |
Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
Aue Homepage |
46% |
Ballbesitz |
54% |
Cottbus Homepage |
10 |
Torversuche |
9 |
Block-A |
3 |
Schüsse aufs Tor |
2 |
Kicker |
7 |
Schüsse neben das Tor |
7 |
MDR |
21 |
Freistöße |
18 |
|
2 |
Eckbälle |
2 |
|
3 |
Abseits |
0 |
|
19 |
Einwürfe |
31 |
|
2 |
Gehaltene Bälle |
2 |
|
12 |
Abstöße |
13 |
|
15 |
Fouls |
21 |
|
1 |
Gelbe Karten |
4 |
|
0 |
Gelb-Rote Karten |
0 |
|
0 |
Rote Karten |
0 |
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