FC St. Pauli: Philipp Tschauner, Carsten Rothenbach, Markus Thorandt, Lasse Sobiech, Sebastian Schachten, Fabian Boll, Kevin Schindler, Max Kruse, Florian Bruns, Fin Bartels, Marius Ebbers; Trainer: André Schubert
Eingewechselt: 46. Ralph Gunesch für Sebastian Schachten, 56. Patrick Funk für Lasse Sobiech, 75. Mahir Saglik für Florian Bruns
Kader: Benedikt Pliquett, Fabio Morena, Dennis Daube, Petar Sliskovic
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Müller, Adli Lachheb, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Tobias Kempe, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 75. Mike Könnecke für Guido Kocer, 86. Nicolas Höfler für Tobias Kempe, 86. Pierre Le Beau für Jan Hochscheidt
Kader: Stephan Flauder, Dominic Rau, Skerdilaid Curri, Enrico Kern
Tore: 1:0 Marius Ebbers (Linksschuß, 20.); 1:1 Ronny König (Rechtsschuß, 60. / Guido Kocer); 1:2 Tobias Kempe (Rechtsschuß, 69. / Guido Kocer); 1:3 Mike Könnecke (Rechtsschuß, 84. / Martin Männel); 2:3 Mahir Saglik (Linksschuß, 90+1. / Marius Ebbers)
Schiedsrichter: Christian Leicher (Landshut) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 23998
Gelbe Karte: - / Martin Männel (2.)
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat sich nach sieben sieglosen Spielen eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli gewannen die Veilchen gestern Abend mit 3:2 (0:1). Als die dreiminütige Nachspielzeit endlich beendet war und Referee Leicher aus Landshut die Zweitliga-Partie abpfiff, rissen die Lila-Weißen die Arme hoch und an der Seitenlinie fielen sich Tobias Kempe und Cheftrainer Rico Schmitt vor Freude in die Arme. Seit dem 1. Spieltag hatte der FC Erzgebirge nicht mehr gewonnen. Ausgerechnet am Hamburger Millerntor konnten die Auer gestern Abend ihre Negativserie beenden. Mit 3:2 (0:1) gewann der FCE. Es war vor 24.000 Zuschauern kein glücklicher, sondern ein hoch verdienter Sieg. Die Gäste waren über die gesamte Spielzeit hinweg das bessere, bissigere und leidenschaftlichere Team und sie nutzten nach dem Seitenwechsel auch ihre Chancen. "Kein gutes Spiel, aber ein gutes Ergebnis", hatte St.-Pauli-Sportchef Helmut Schulte die ersten 45 Minuten der Heim-Elf kommentiert. Schon da war Aue optisch überlegen, lag beim Torschussverhältnis (15:6) klar vorn, aber eben mit 0:1 zurück. Die Veilchen brachten nach dem ersten Eckball den Ball nicht aus der Gefahrenzone, sondern nur bis zum einschussbereiten Ebbers. Der Torjäger zog mit links ab und der Ball zappelte im Netz (20.). Die Schmitt-Elf, bei der Innenverteidiger Paulus (Sprunggelenkverletzung) kurzfristig passen musste, brachte sich dadurch um den Lohn einer engagierten Leistung. Mutig und mit Zug zum gegnerischen Tor präsentierten sich die Gäste. Marc Hensels Distanzschuss strich in der 22. Minute um Zentimeter am Pfosten vorbei. Nach einem Solo zog der starke Kempe aus 20 Metern ab - St.-Pauli-Keeper Tschauner war auf dem Posten (27.). Kurz vor der Pause traf Jan Hochscheidt in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig - Tschauner klärte mühelos (40.). Nach der Pause nutzten die Veilchen ihre Chancen. Zunächst war es Ronny König, der eine Hereingabe von Guido Kocer eiskalt mit der Fußspitze in die Maschen setzte (60.). Neun Minuten später schloss Kempe nach Kocer-Zuspiel einen mustergültigen Konter erfolgreich ab. Frei vor Tschauner überwand er den Keeper mit einem schönen Heber ins lange Eck. Die Gastgeber, die nie zu ihrem Spiel fanden, waren geschockt. Nur selten kamen sie in den Auer Strafraum, und wenn, dann war bei Martin Männel Endstation. Gegen Ebbers klärte Aues Schlussmann mit Fußabwehr (78.). Beim Kopfball von Boll zog er alle Register seines Könnens und verhinderte mit einem Klassereflex das 2:2 (81.). Drei Minuten später war es der kurz zuvor eingewechselte Mike Könnecke, der nach einem Konter die Nerven behielt, Tschauner umspielte und zum 3:1 einschob. Sagliks Treffer (90.+1) konnte den ersten Auer Auswärtssieg nicht mehr verhindern. "Ein sensationelles Spiel meiner Mannschaft, die hier hochverdient gewonnen hat", jubelte Schmitt.
Bericht von Freie Presse.de
Sie kämpften, bissen, liefen bis zum Umfallen und wurden am Ende dafür belohnt: Der FC Erzgebirge Aue hat sich ausgerechnet beim übermächtigen scheinenden St. Pauli eindrucksvoll in der 2. Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Das Team von Trainer Rico Schmitt besiegte am Freitag die bis dahin am Millerntor ungeschlagenen "Kiezkicker" mit 3:2 (0:1). "Wir haben hochverdient gewonnen und sind dominant aufgetreten. Mit dem einen Schuss von Pauli hätte es dramatisch für uns enden können, doch wie die Mannschaft weiter gekämpft und gespielt hat, war einfach sensationell", jubelte Schmitt. Vor 24.487 Zuschauern brachte Marius Ebbers die Gastgeber in der 20. Minute in Führung. Aue drehte mit den Treffern von Ronny König (60.), Tobias Kempe (69.) und Mike Könnecke (84.) aber die Partie und sicherten die ersten drei Auswärtspunkte der Saison. Mahir Sagliks Treffer in der Nachspielzeit (90.+1) kam für die Hamburger zu spät. Damit gelang den "Veilchen" der erste Befreiungsschlag, denn vor der Partie sah die Situation mit sieben Punkten aus acht Spielen durchaus kritisch aus. Nach der engagierten, aber erfolglosen zweiten Halbzeit gegen Düsseldorf (2:4) brachte Schmitt in Hamburg Tobias Kempe und Guido Kocer von Beginn an. Die Gäste übernahmen auch sofort die Initiative, gingen bissig in die Zweikämpfe und zeigten den größeren Drang zum Tor. Wie so oft in den vergangenen Wochen mussten die Auer aber durch eine Unaufmerksamkeit einem Rückstand hinterher laufen. Nach einer Ecke der Hamburger stand Ebbers völlig frei und netzte den Nachschuss zur Führung der Gastgeber ein. Auch danach steckten die "Veilchen" nicht auf, doch der finale Torschuss wollte nicht gelingen. Im zweiten Spielabschnitt zeigte sich zunächst das gleiche Bild und Aue hätte in der 49. und 53. Minute ausgleichen können. Der erste Schuss von Jan Hochscheidt landete aber am linken Pfosten, bevor Lasse Sobiech auf der Linie rettete und verletzt rausmusste. In der 60. Minute wurden die Auer aber für ihre Mühe belohnt, denn König traf nach einer Flanke von Kocer zum 1:1-Ausgleich und markierte sein zweites Saisontor. In der 69. Minute drehten die Gäste die Partie dann endgültig. Wieder passte Kocer und Kempe lupfte den Ball über Paulis Schlussmann Philipp Tschauner zur 2:1-Führung. Am Ende musste Aue um den Sieg zittern, doch Martin Männel hielt die drei Punkte fest und Könnecke erhöhte nach einem Konter (84.) sogar auf 3:1. Sagliks Treffer in der Nachspielzeit kam für die Gastgeber zu spät.
Bericht von lvz.de
Es war längst dunkel geworden rund um das Millerntor. Im Inneren strahlte das Flutlicht auf den Platz, als noch einmal St. Paulis Torhymne "Song 2" erklang. Mahir Saglik hatte in der Nachspielzeit für den Kiezklub getroffen, doch so richtig freuen konnte sich der eingewechselte Deutsch-Türke nicht mehr. Weder über die abendliche Atmosphäre noch über seinen ersten Saisontreffer. In den 90 Minuten zuvor hatte sein Team nämlich im Gegensatz zu den Masten in den Stadionecken wenig Erhellendes geboten. Und weil der FC St. Pauli die verbleibenden Sekunden nach Sagliks Tor nicht mehr sinnvoll zu nutzen vermochte, änderte der Treffer zum 2:3-Endstand gegen Erzgebirge Aue am Freitagabend nichts mehr an der verdienten ersten Heimniederlage der Saison für den Zweitligisten. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir gegen Aue gewinnen", hatte St. Paulis Rechtsverteidiger Carsten Rothenbach noch vor der Partie gemutmaßt. Die Ausgangslage war ja auch entsprechend eindeutig gewesen. Während Aue mit einer Negativbilanz von zuletzt sieben Spielen ohne Sieg nach Hamburg reiste, warteten dort die mit 19 Punkten aus acht Spielen noch nie zuvor so gut gestarteten Gastgeber. Klare Verhältnisse, konnte man meinen. Doch auf dem Rasen waren diese zunächst nicht sichtbar. Aue hatte sogar mehr Spielanteile, profitierte vom Platz, den St. Paulis Profis ihren Gegenspielern im Mittelfeld gewährten. "Wir haben über das ganze Spiel hinweg nicht die notwendige Aggressivität und Griffigkeit gehabt", analysierte später St. Paulis Trainer André Schubert. "Wir waren zu passiv, haben zu oft zugeschaut, wie der Gegner sich den Ball zugespielt hat." Einzig der Harmlosigkeit der Sachsen in der Offensive war es zu verdanken, dass St. Paulis Tor zunächst nicht ernsthaft in Gefahr geriet. Dass statt der Gäste der Kiezklub in Führung ging, lag an der individuellen Klasse eines Marius Ebbers, der im Anschluss an eine Ecke den Ball vor die Füße bekam und diesen eiskalt versenkte (20.). Ansonsten waren die Hamburger immer dann gefährlich, wenn sie aus der Defensive kommend im eigenen Stadion zu schnellen Gegenstößen ansetzten. Trainer Schubert hatte zunächst auf die gleiche Formation wie beim 2:0 vom Montagabend in Karlsruhe gesetzt, schickte dann aber bereits nach 17 Minuten Ralph Gunesch zum Warmlaufen. Der Innenverteidiger rückte schließlich nach dem Wechsel für Sebastian Schachten, den seine Erkältung wohl doch stärker geschwächt hatte als erhofft, auf die linke Abwehrseite. Wer auf eine Leistungssteigerung der Kiezkicker in der zweiten Hälfte gehofft hatte, sah sich aber getäuscht. Im Gegenteil: Aue machte weiter das Spiel, nur ein Tor schien den "Veilchen" einfach nicht gelingen zu wollen. Erst brachten sie es fertig, den Ball aus dem Gewühl nicht im leeren Tor unterzubringen. Wenig später rettete dann St. Paulis Lasse Sobiech auf Kosten seiner eigenen Gesundheit. Der U-21-Nationalspieler schlug den Ball von der Linie, prallte dabei mit dem Sprunggelenk gegen den Pfosten und musste verletzt ausgewechselt werden. Ein schmerzhafter Verlust, wie sich schon wenig später auch im Spiel zeigen sollte. Denn nun nutzte Aue die Umstellungen in St. Paulis Abwehr doch für Treffer. König (60.), dessen Tor allerdings ein klares Foulspiel an Florian Bruns vorausging, und Kempe (69.) drehten die Partie. Auf der Gegenseite konnten im Anschluss Ebbers und Fabian Boll St. Paulis beste Chancen zum Ausgleich nicht nutzen. "Nach dem 1:2 hatten wir noch zwei, drei richtig gute Situationen. Wenn uns da das Tor gelingt, kann das noch mal kippen", meinte Schubert. Als St. Pauli alles nach vorne warf, konterte jedoch Aue erfolgreich und kam durch Könnecke sogar zum dritten Tor (84.). "Wir waren nicht spritzig genug und haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen", urteilte Mittelfeldspieler Fin Bartels. "Wir waren vom Kopf her nicht hellwach." Es war St. Paulis Spielern nicht vorzuwerfen, dass sie nicht gewollt hätten, nur gelingen wollte einfach nicht viel. "Das Spiel zeigt wieder einmal, dass wir am Limit spielen müssen, um Spiele zu gewinnen", sagte Schubert, der die bereits gezeigte fußballerische Klasse seines Teams vermisste, während sich sein Kollege Rico Schmitt über ein "geiles Fußballspiel" freute. Einige Zuschauer - vor allem auf der Haupttribüne - bekamen dessen letzte Minuten schon nicht mehr mit. Sie verschwanden vorzeitig in die Dunkelheit rund um das Millerntor. (ha)
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Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
FCE Homepage |
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Block-A |
10 |
Schüsse aufs Tor |
8 |
Kicker |
3 |
Schüsse neben das Tor |
5 |
MDR |
17 |
Freistöße |
11 |
|
8 |
Eckbälle |
7 |
|
3 |
Abseits |
1 |
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33 |
Einwürfe |
19 |
|
4 |
Gehaltene Bälle |
8 |
|
14 |
Abstöße |
10 |
|
8 |
Fouls |
16 |
|
0 |
Gelbe Karten |
1 |
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Gelb-Rote Karten |
0 |
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0 |
Rote Karten |
0 |
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