FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Müller, Adli Lachheb, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Tobias Kempe, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 65. Skerdilaid Curri für Guido Kocer, 80. Enrico Kern für Tobias Kempe, 90+2. Pierre Le Beau für Jan Hochscheidt
Kader: Stephan Flauder, Dominic Rau, Nicolas Höfler, Mike Könnecke
FC Hansa Rostock: Kevin Müller, Peter Schyrba, Michael Wiemann, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Dominic Peitz, Kevin Pannewitz, Dexter Langen, Mohammed Lartey, Timo Perthel, Marcel Schied; Trainer: Peter Vollmann
Eingewechselt: 46. Tobias Jänicke für Dexter Langen, 67. Tom Weilandt für Timo Perthel
Kader: Jörg Hahnel, Pelle Jensen, Robert Müller, Björn Ziegenbein, Tino Semmer
Tore: 1:0 Ronny König (Kopfball, 49. / Jan Hochscheidt)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 10000 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Marc Hensel (4.), Skerdilaid Curri, Kevin Schlitte (5., gesperrt) / Marcel Schied, Sebastian Pelzer
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Mit dem Tor des Tages von Ronny König hat der FC Erzgebirge Aue den überraschenden Auswärtssieg auf St. Pauli nun vor heimischer Kulisse veredelt. Nach harten Wochen mit wenigen Punkten haben die Erzgebirgler nach zehn Spielen nun 13 Zähler auf dem Konto und gehen mit Tabellenrang zehn beruhigt in die Länderspielpause. "Ich freue mich riesig für die Mannschaft, dass nach dem sensationellen Sieg auf St. Pauli gegen Rostock das Ergebnis gekommen ist", sagte Trainer Rico Schmitt, der wie angekündigt mit der gleichen Aufstellung des Hamburg-Spiels startete. Die Hanseaten hingegen warten weiterhin auf den ersten Sieg nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und stecken tief in der Krise. "Es ist wie verhext, im Training läuft alles, auf dem Platz klappt irgendwie nichts", sagte Rostocks Pelzer, während Trainer Vollmann meinte: "Die erste Halbzeit war verhalten, in der zweiten Halbzeit müssen wir einfach den Ausgleich machen. Wir kommen auf zig Torabschlüsse und verlieren." Zehn Spiele in Folge ohne Sieg hat selbst Vollmann in seiner langjährigen Trainerlaufbahn vorher noch nicht erlebt. Allerdings bereits zwei Begegnungen unter Ausschluss der eigenen Fans. Nach mehreren Ausschreitungen war Rostock vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit einer Strafe belegt wurden und musste zudem 25.000 Euro Entschädigung an Aue zahlen. Obendrein kamen noch die Einnahmen vom Verkauf der Eintrittskarten an einer Vielzahl von Rostock-Fans, die trotz Androhung von Stadionverboten sich sogar mit gefälschten Ausweisen diverser Auer Fanclubs den Zutritt ins Stadion erschlichen.
Am Ende sahen trotz Leerbleiben des Gästeblocks 10.000 Zuschauer eine Freitagsbegegnung, in der zunächst der Gast aus Rostock den Ton angab. Nachdem Lartey den Ball von rechts in den Auer Strafraum flankte, hatte Perthel in der 6. Minute die erste Chance des Spiels, schoss den Ball jedoch am rechten Pfosten vorbei. In der 8. Minute ist es Langen, dessen Kopfball ins Außennetz ging. Aue agierte trotz der hanseatischen Warnschüsse weiterhin zu zögerlich und nicht so befreiend offensiv wie in Pauli. Zudem musste Abräumer Marc Hensel bereits in der zehnten Minute eine Gelbe, seine Vierte der Saison, hinnehmen. Schiedsrichter Dennis Aytekin wollte wohl im von den Medien deklarierten Ostderby, zwischen beiden Orten liegt eine Autofahrt von gut 500 Kilometern, gleich die Emotionen herausfiltern. Die Zweite für Aue ließ nicht lange aus sich warten, und eine mit Folgen. Als Kevin Schlitte (22.) Langen im Mittelfeld über die Klinge springen ließ, sah der auf der linken Abwehrseite gesetzte Ex-Rostocker seine fünfte Verwarnung und wird beim nächsten Spiel in Fürth fehlen.
Dass Rostock mit dem Rücken zur Wand steht und auf ein Erfolgserlebnis hinarbeitet, wurde mit einem Chancenplus und starkem Pressing lange untermauert. Erst nach gut einer halben Stunde konnte sich Aue befeien und hätte mit der ersten guten Möglichkeit die Führung auf dem Fuß. Guido Kocer setzte sich über links durch, brachte die Hereingabe scharf an den Fünfer, wo Ronny König lauerte und direkt abzog - von seinem Bewacher Wiemann abgefälscht, knapp vorbei. Kurz vor der Halbzeitpause kamen die Veilchen zu zwei weiteren so genannten Hundertprozentigen. Erst zog Ronny König vom rechten Strafraumeck ab und nagelte das Ding ans rechte Aluminium (40.), eine Zeigerumdrehung später setzte sich dann Guido Kocer im Duell gegen Wiemann durch, schoss aber frei am Elfmeterpunkt das Leder deutlich übers Tor. So ging es torlos und mit 55 Prozent Ballbesitz für Rostock sowie mit 2:0 Ecken für Aue in die Halbzeitpause.
Frisch aus der Kabine gekommen machten es die Mannen von Rico Schmitt besser und führten kurzerhand durch das dritte Saisontor von Ronny König in der 49. Minute mit 1:0. Der 28 Jahre alte Stürmer lenkte einen Freistoß aus halbrechter Position von Jan Hochscheidt mit dem Kopf aus fünf Metern per Aufsetzer in die Maschen. "Das Zusammenspiel passt einfach besser, ich kenne meine Wege und werde besser angespielt", sagte der Torschütze. Frustriert hingegen zeigte sich Hansas Coach Vollmann über die Entstehung des Freistoßes: "Marcel Schied muss an der Mittellinie den Ball halten, schickt stattdessen Timo Perthel in einen aussichtslosen Konter. Der kann den Ball nie und nimmer kriegen, rennt zurück wie ein Ochse und begeht ein klassisch dummes Foul. Aber das entsteht aus einer falschen Entscheidung im Mittelfeld. Es liegt nicht in den Beinen, sondern an der mentalen Fähigkeit der Spieler, in den Situationen richtig zu entscheiden."
Geschockt zeigten sich seine Jungs aber nicht, suchten den Weg direkt nach vorn und starten immer wieder gefährliche Konter. Nichtsdestotrotz vergaben jeweils Peitz (53.), der unter der Woche mit der Fairplay-Medaille ausgezeichnet worden war, der zur Halbzeit eingewechselte Jänicke (56.) und Pannewitz (57.) per Kopf den möglichen Ausgleich. Von Aue selbst kam fast nichts mehr, nur noch Defensive war angesagt. Bis auf Tobias Kempes Schlenzerversuch von der Strafraumgrenze (61.) und Skerdilaid Curris gefühlvoller Heber in den Strafraum (70.), die FCH-Keeper Müller uneigennützig von Ronny Königs Scheitel pflückte, machten die Lila-Weißen mit der Führung im Rücken einfach zu wenig. Und wären Skerdilaid Curri und Ronny König an der scharfen Hochscheidt-Flanke (76.) quer durch den Rostocker Strafraum nicht im Synchronflug vorbeigeschlittert und hätten somit das vorentscheidende 2:0 gemacht, so müssten die Zuschauer in der Schlussphase bei den Chancen von Lartey nicht unnötig zittern. Zunächst traf der auffälligste Rostocker in der 79. Minute aus gut zehn Metern den linken Außenpfosten und als sich Kapitän René Klingbeil die Kugel auch noch selbst an den Kopf schoss und damit Lartey die Pille auf dem Silbertablett servierte, er aber die Kugel zum Glück neben das Tor zelebrierte, zählte folgerichtig nur noch der Abpfiff.
Die Hausherren standen nur noch in der eigenen Hälfte, eigene Angriffe lagen in weiter Ferne. Mit der Einwechslung von Pierre Le Beau für Jan Hochscheidt nahm man vorsorglich noch etwas Zeit von der Uhr. Einen Ballkontakt hatte der Eingewechselte jedoch nicht mehr. Nach einer unglaublichen Eckballausführung, in der nur ein Lila-Weißer im Strafraum der Gäste lauerte, wurde die Partie von Aytekin abgepfiffen. Und so gewann der FC Erzgebirge durch das erste Standardtor der laufenden Saison eine Begegnung, die keine Seite dominieren konnte. "Jetzt heißt es in der Spielpause Ruhe zu tanken und neue Kraft zu sammeln. Der September war eine Berg und Talfahrt mit 11 Spielen. Voriges Jahr hatten wir erst Ende Oktober 10 Spiele in der Liga", sagte Rico Schmitt, der sicherlich nichts dagegen hat, in Fürth den dritten Dreier in Folge einzufahren. (arn)
weitere Spielberichte |
Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
FCE Homepage |
39% |
Ballbesitz |
61% |
FCH Homepage |
10 |
Torversuche |
14 |
Block-A |
3 |
Schüsse aufs Tor |
4 |
Kicker |
7 |
Schüsse neben das Tor |
10 |
MDR |
18 |
Freistöße |
25 |
|
4 |
Eckbälle |
1 |
|
3 |
Abseits |
3 |
|
23 |
Einwürfe |
24 |
|
3 |
Gehaltene Bälle |
1 |
|
18 |
Abstöße |
13 |
|
22 |
Fouls |
15 |
|
3 |
Gelbe Karten |
2 |
|
0 |
Gelb-Rote Karten |
0 |
|
0 |
Rote Karten |
0 |
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