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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

11. Spieltag - Sonntag, 16.10.2011 - 13:30

Greuther Fürth - FC Erzgebirge Aue 2:0 (1:0)

Greuther Fürth: Max Grün, Bernd Nehrig, Thomas Kleine, Mergim Mavraj, Heinrich Schmidtgal, Milorad Pekovic, Edgar Prib, Sercan Sararer, Stephan Schröck, Christopher Nöthe, Olivier Occéan; Trainer: Mike Büskens

Eingewechselt: 80. Dani Schahin für Christopher Nöthe, 84. Christian Rahn für Milorad Pekovic, 87. Tayfun Pektürk für Stephan Schröck

Kader: Jasmin Fejzic, Kevin Kraus, Johannes Geis, Felix Klaus

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Fabian Müller, Adli Lachheb, Thomas Paulus, René Klingbeil - Oliver Schröder, Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Tobias Kempe, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 42. Mike Könnecke für Jan Hochscheidt, 64. Christian Cappek für Guido Kocer, 73. Enrico Kern für Tobias Kempe

Kader: Stephan Flauder, Dominic Rau, Pierre Le Beau, Nicolas Höfler

Tore: 1:0 Milorad Pekovic (Linksschuß, 41. / Sercan Sararer); 2:0 Sercan Sararer (Rechtsschuß, 58. / Olivier Occéan)

Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 10560

Gelbe Karte: Bernd Nehrig, Mergim Mavraj, Milorad Pekovic / Adli Lachheb (2.), Thomas Paulus (3.), Tobias Kempe (3.)

Besondere Vorkommnisse: Aues Trainer Schmitt wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (70.).

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Der FC Erzgebirge Aue musste nach zuletzt zwei Siegen gegen St. Pauli und Rostock wieder eine Niederlage hinnehmen und verlor eine Partie vor 10.560 Zuschauern gegen, sagen wir mal grobschlächtige Fürther, gepaart mit einem absolut überforderten Schiedsrichter Manuel Steuer (Kicker-Note 5), der zu keiner Zeit das Ruder fest in der Hand hatte, am Ende unglücklich mit 0:2. Dazu kam ein extrem hektischer Vierter Mann namens Christian Gittelmann, den Rico Schmitt wohl zu lautstark angemacht haben muss, sodass der Coach daraufhin auf die Tribüne geschickt wurde. Es war sein zweiter "Platzverweis" in seiner Profi-Trainerlaufbahn. Zuletzt wurde er wegen zu großen Echauffierens beim Gastauftritt in Ingolstadt im April diesen Jahres aus dem Innenraum verbannt. Sein jetziger Wutausbruch war nach einer Anzahl an fragwürdigen Entscheidungen der "Schwarzen Sau" jedoch völlig verständlich. Allerdings mochte Rico Schmitt dies nach dem Spiel nicht weiter ausschmücken: "Wir sind faire Verlierer und gratulieren Fürth zum Sieg."
Dennoch wurmt ihn die Aktion in der 36. Minute kräftig. "Ich ärgere mich maßlos über diese Szene. Es gibt vier Leute, die das Spiel leiten, da muss das doch einer sehen. Wir sind hier nicht beim Fordern, aber das roch verdammt nach Rot", schimpfte der 43-Jährige über den wohl spielentscheidenden Kulminationspunkt, als Mavraj mit gestreckten Bein und Stollen voraus den linken Oberschenkel von Jan Hochscheidt lochte. Der 24-jährige Mittelfeldstratege krümmte sich vor Schmerzen. Kurios: Schiedsrichter Steuer ließ zunächst weiterspielen und stoppte die Partie erst wegen eines darauf folgenden Foulspiels von Ronny König. Noch ungewöhnlicher dann die gelbe Karte vier Minuten später für den Übeltäter, der erst auf Nachfrage beim vierten Offiziellen enttarnt wurde. Eigentlich schade, denn so hätte der DFB-Kontrollausschuß nachträglich eine eventuelle Sperre gegen Mavraj aussprechen können. Jan Hochscheidt hingegen musste mit einer noch nicht genau diagnostizierten Oberschenkelverletzung vom Feld getragen werden. Auf der Trainerbank hoffte man auf dessen Rückkehr, doch diese zu langwierigen Überlegungen sorgten für die kalte Dusche. In Überzahl nutzte Pekovic (41.) die einzige Unsicherheit in der Auer Hintermannschaft und nagelte aus etwa 20 Metern mit dem ersten Fürther Torschuss überhaupt die Führung ins rechte obere Eck, für Torwart Martin Männel blieb nicht der Hauch einer Abwehrchance. Erst jetzt füllte Mike Könnecke die klaffende Spielerlücke im Auer Team wieder auf. Dennoch darf selbst bei einem Mann weniger die Zuordnung im Abwehrverbund nicht flöten gehen, da der Angriff selbst von drei Fürthern gegen fünf Auern über die Bühne gebracht wurde. Vielleicht waren sie in Gedanken beim verletzten Teamkameraden, vielleicht haben sie auch einfach nur gepennt.
Dabei begann es eine recht ausgeglichene Partie zu werden. Vom späteren Tabellenführer sah man lange nichts. Die nur auf einer Position veränderte lila-weiße Mannschaft (Thomas Paulus war zurück in der Innenverteidigung, Kapitän René Klingbeil nahm die linke Abwehrseite für den gelb-gesperrten Kevin Schlitte in Beschlag) agierte zwar sehr tiefstehend, ließ jedoch so konzentriert und sicher die hochgehandelten Fürther Angreifer nicht zur Entfaltung kommen. Fürth fand lange kaum Lücken in der Auer Defensive. Allerdings ging auch beim zu braven FC Erzgebirge wenig nach vorn, wenn doch, dann sorgte das Schiedsrichtergespann schnell für ein Reizklima. So wie in der 25. Minute, als Guido Kocer in Richtung Tor unterwegs war und vom letzten Fürther Nehrig per Schubser im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Über einen Elfmeter für Aue und einen Platzverweis auf Fürther Seite hätte sich niemand beschweren können. Auch Sararers Kopfstoß (29.) gegen René Klingbeil ging ohne jegliche Konsequenzen über die Bühne. "Gegen 14 Mann kannst du nicht gewinnen", meinte nicht ohne Grund FCE-Präsident Bernd Keller, der wie auch die gut 2.500 mitgereisten Auer Schlachtenbummler in der 30. Minute den Torschrei auf den Lippen hatte. Tobias Kempe behauptete die Kugel am Strafraumeck, doch seine linke Klebe konnte Fürths-Keeper Grün aus dem Torwinkel kratzen und zur Ecke klären. Mit weiteren Foulspielen (Nehrig und Pekovic ebenfalls mit Gelb bedacht) machte die Spielvereinigung von sich Reden. Negativer Höhepunkt dieser Unsitten war dann eben das gestreckte Bein von Mavraj.
Frust beim Spitzenreiter?! "Solche Situationen kommen doch immer wieder vor, das war doch nichts bösartiges", kommentierte Fürths Manager Azzouzi jedenfalls das Foul fast schon höhnisch in Richtung FCE. Nunja, die kommenden Gegner können sich also freuen, demnächst so niedergestreckt zu werden. Dann wird auch die Aussage von Innenverteidiger Thomas Paulus irgendwann abgegolten sein: "So einen Stollenabdruck wie auf dem Oberschenkel von Jan habe ich noch nicht gesehen." Jedenfalls spielte Aue trotz der gegnerischen Attacken auch nach dem Wiederanpfiff voll auf Augenhöhe und war durch Oliver Schröder (52.) nahe am Ausgleich, als der Sechser nach einem Freistoß von Guido Kocer aus acht Meter frei zum Schuss kam, aber leider nur den Schlussmann der Grün-Weißen abschoss. Zuvor vergab auf Seiten der Hausherren Occean (49.) per Kopf eine dicke Möglichkeit, ehe dann Sararer die Weichen endgültig auf den fünften Heimsieg der Büskens-Elf stellte. Mit weitem Abwurf von Grün auf Sararer, der nach Doppelpass mit Occean frei vorm Tor von Martin Männel stand und mit einem Flachschuss aus zehn Metern das 2:0 erzielte, begann leider der lehrbuchmäßige und blitzsaubere Konter. Nach diesem Tor steckten die Veilchen allmählich auf bzw. resignierten schon fast wegen den Regelauslegungen eines Schiedsrichters, der immer noch keine klare Linie erkennen ließ - Wie auch?
So ging es bis zum Abpfiff trotz der Einwechslung von Christian Cappek, der sein Zweitligadebüt gab, und Enrico Kern nicht mehr wirklich zielstrebig nach vorn und die Kleeblätter, die mit Nöthe (72.) sogar das 3:0 auf dem Fuss hatten, brachten letztlich abgeklärt die Punkte ohne ein Gegentor nach Hause. Rico Schmitt war mit seiner Mannschaft trotzdem zufrieden: "Wir sind auf einem guten Weg. An und für sich ist es zwar schade, dass wir in Unterzahl auf die Verliererstraße geraten sind. Trotzdem können wir mit breiter Brust aus diesem Spiel gehen." Am kommenden Sonntag gegen Union Berlin kann sich Aue jedenfalls den einen oder anderen Frust von der Seele spielen. Jan Hochscheidt muss sich dahingehend noch gedulden. "Die Stolleneinschläge sind als Hämatome deutlich sichtbar, zudem ist der Oberschenkel stark angeschwollen. Jan hatte aber Glück im Unglück, denn wir haben keine größeren Einblutungen, Muskel- oder gar Knochenverletzungen feststellen können", sagte Mannschaftsarzt Torsten Seltmann nach einem Tag stationärer Behandlung im HELIOS Klinikum Aue und fügte an: "Wenn die Heilung gut verläuft, dann kann er zum Wochenende hin wieder mit leichtem Training beginnen." (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 58% Ballbesitz 42%
SpVgg Homepage 9 Torversuche 6
Block-A 5 Schüsse aufs Tor 2
Kicker 4 Schüsse neben das Tor 4
MDR 28 Freistöße 21
  1 Eckbälle 3
  1 Abseits 0
  30 Einwürfe 22
  6 Gehaltene Bälle 3
  6 Abstöße 6
  20 Fouls 28
  3 Gelbe Karten 3
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0