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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

13. Spieltag - Samstag, 29.10.2011 - 13:00

SC Paderborn 07 - FC Erzgebirge Aue 1:0 (0:0)

SC Paderborn 07: Lukas Kruse, Markus Palionis, Sören Gonther, Christian Strohdiek, Thomas Bertels, Enis Alushi, Florian Mohr, Alban Meha, Mehmet Kara, Matthew Taylor, Nick Proschwitz; Trainer: Roger Schmidt

Eingewechselt: 66. Jens Wemmer für Thomas Bertels, 73. Sören Brandy für Nick Proschwitz, 77. Daniel Brückner für Mehmet Kara

Kader: Nico Burchert, Sergej Schmik, Rolf-Christel Guié-Mien, Niclas Erlbeck

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Adli Lachheb, Thomas Paulus, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Nicolas Höfler, Jan Hochscheidt, Tobias Kempe, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 35. Mike Könnecke für Guido Kocer, 64. Enrico Kern für Jan Hochscheidt, 69. Christian Cappek für Nicolas Höfler

Kader: Stephan Flauder, Pierre Le Beau, Fabian Müller, Alban Ramaj

Tore: 1:0 Florian Mohr (Kopfball, 60. / Christian Strohdiek)

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 7329

Gelbe Karte: - / Guido Kocer (2.)

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Wie in der Statistikvorschau schon beschrieben, hat sich am Ende doch das Leistungshoch der Hausherren dem Attribut Lieblingsgegner von Aue durchgesetzt. Nach zuletzt drei Spielen (inklusive DFB-Pokal) ohne dreifachen Punktgewinn wollte man in Ostwestfalen endlich für eine kleine Überraschung sorgen und mindestens einen Zähler mit nach Hause nehmen. Dass man an die Leistungen der Vorsaison, wo der FCE beide Duelle mit dem SCP mit jeweils 1:0 für sich entscheiden konnte, nicht ohne weiteres anknüpfen kann, wurde vom Tabellenfünften dann auch eindeutig demonstriert. Seit nunmehr neun Spielen ist der SC Paderborn ungeschlagen, blieb bereits im sechsten Spiel der Saison ohne Gegentor und machte mit den Veilchen vor allem in der zweiten Halbzeit kurzen Prozess. Vor 7.329 Zuschauern in der unkonventionellen Energieteam-Arena besiegelte Mohr mit seinem Kopfballtreffer in der 60. Minute die fünfte Saisonniederlage der Lila-Weißen. "Paderborn hat verdient gewonnen. Wir haben in dieser Phase um das Gegentor quasi gebettelt und hatten dann nichts mehr zuzusetzen. Wir machen zu wenig aus unseren Chancen, deswegen stehen Aufwand und Ertrag bei uns derzeit leider in keinem Verhältnis", beklagt Aues Trainer Rico Schmitt die schwierige Gesamtsituation. So sind seine Mannen mit nur einem Punkt, vom 1:1-Unentschieden gegen Union Berlin, aus der englischen Woche herausgegangen und rutschen fast ungebremst in die untere Tabellenregion.
Mit einer veränderten Position dem Pokalfight vom Mittwoch gegenüber, Oliver Schröder für Mike Könnecke, wollten die in lindgrün aufspielenden Veilchen gleich Druck ausüben. Und nach einer Phase des Abtastens sahen die gut 350 mitgereisten Schlachtenbummler sogar die erste vielversprechende Torchance von Aue. Eine Flanke von Kevin Schlitte an die Kante des Fünfmeterraumes verwertete Ronny König mit dem Hinterkopf, doch der verunglückte Kopfball des bulligen Stürmers landete an der Oberkante der Latte. Auch im weiteren Spielverlauf hatten die Gäste das Zepter fest in der Hand, spielten aber zu umständlich diese Überlegenheit aus bzw. schenkte man trotz ungeahntem Raumangebot den Ball etwas kopflos wieder her. Zwingende Torchancen sprangen bis auf Königs Distanzschuss (34.), der fünf Meter am Ziel vorbeisegelte, somit nicht heraus. "Da haben wir zu umständlich gespielt und keine Torgefahr entwickelt", meinte auch der Coach, dem nicht entfallen ist, dass das große Erfolgsrezept der Schwarz-Blauen, eine starke Defensive mit erst neun Gegentoren, das Beste was derzeit die 2. Bundesliga anzubieten hat. Aber auch seine Veilchen agierten mit einer gut gestaffelten Defensive, die den Angreifern des SCP kaum konstruktive Angriffszüge gestattete. In der 39. Minute hatte man aber Glück, als der Paderbroenr Taylor nach einer Ecke aus der Nahdistanz das Leder nur um Zentimeter am Tor vorbei spitzelte.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es also ein offenes Spiel. Doch trotz einer respektablen Leistung in Halbzeit Eins und dem 0:0 zur Pause, stellten die Auer im zweiten Abschnitt des Spiels ihre Offensivbemühungen urplötzlich völlig ein. Es fehlte einfach an der Leidenschaft, dem Willen und dem Mut zu einer Einzelaktion, man drehte sich praktisch fortwährend im Kreis. "Null Torschüsse in der zweiten Hälfte sprechen für sich", ärgerte sich Rico Schmitt. Der Trainer musste zudem eingestehen, dass die englische Woche wohl doch zu sehr an den Kräften gezehrt hatte. "Wir konnten nichts mehr zusetzen", erklärte der 43-Jährige, der obendrein in Sachen Biss und Motivation von seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte enttäuscht war. Nach vorne ging nichts mehr, dafür setzte Paderborn die Gäste nun permanent unter Druck. Es wurde immer brenzliger, Aues Innenverteidigung flogen die Bälle nur so um die Ohren. Zunächst konnte Aues Schlussmann Martin Männel die Möglichkeiten von Alushi (48.), Proschwitz (51.), Taylor (52.) und Palionis (56.) vereiteln, aber beim mittlerweile verdienten Paderborner Führungstreffer war er dann machtlos: Mohr köpfte eine Alushi-Ecke und Strohdiek-Verlängerung unbedrängt in die Maschen (60.).
Nach dem Rückstand war ein Aufbäumen bei den Veilchen nicht zu erkennen. Vielmehr hatten die Ostwestfalen eine gute Chance nach der anderen. Nur 180 Sekunden später prallte ein Schuss vom frischgebackenen Torschützen aus neun Metern von der Unterkante der Latte mit viel Glück für Aue zurück ins Spielfeld. Der Gastgeber kontrollierte das Geschehen nach Belieben, und einzig Martin Männel war es zu verdanken, dass es "nur" 1:0 für den SCP stand. Aber selbst die Hoffnung, dass es bei Spielen mit Paderborner Beteiligung, in welche sie gegenwärtig mit 16 Treffern eher sparsam einnetzten, meistens spannend bis zum Schluss ging, blieb heuer auf der Strecke - die Messe war gelesen. Auch weil die offensiven Einwechslungen von Enrico Kern und Christian Cappek - Mike Könnecke war wegen Guido Kocers Verletzung bereits im ersten Abschnitt ins Spiel gekommen - nicht die nötige Frische und Ideen zurück aufs Grün brachten. Der Motor beim FC Erzgebirge Aue wollte einfach nicht mehr starten. "In der zweiten Halbzeit haben wir gar nicht stattgefunden. Das ist enttäuschend und sehr ärgerlich. Wir befinden uns im Kampf um den Klassenerhalt. Da muss man sich auch mal zur Wehr setzen", schimpfte Rico Schmitt, dessen Team mit 14 Punkten aus 13 Spielen weiterhin auf Tabellenplatz elf steht - zum Relegationsplatz sind es nur noch fünf Punkte. Doch um nicht in die Abstiegszone zu rutschen, müssen schnellstmöglich zählbare Erfolge her. Bis zur Winterpause will Schmitt daher ein teaminternes Ziel von 20 Punkten auf dem Konto haben. Am besten mit den Tugenden, die seine Mannschaft noch in der vorigen Saison beim Marsch auf Platz fünf auszeichneten und vielleicht auch wieder mit Mittelfeldmotor Marc Hensel. Zurzeit hat ihm der Trainer eine Auszeit geschenkt: "Wir haben ein konstruktives Gespräch gehabt und gemeinsam entschieden, dass wir ihn aus dem Fokus nehmen. Er soll den Kopf frei bekommen. Wir wollten den Druck von ihm nehmen und nach den paar Tagen wird er gestärkt wieder zurückkommen." Für einen Einsatz am kommenden Montagabend gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt wird es wohl noch zu früh sein. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 49% Ballbesitz 51%
SCP Homepage 16 Torversuche 5
Block-A 9 Schüsse aufs Tor 1
Kicker 7 Schüsse neben das Tor 4
MDR 25 Freistöße 17
  4 Eckbälle 3
  1 Abseits 2
  27 Einwürfe 23
  0 Gehaltene Bälle 7
  11 Abstöße 11
  16 Fouls 23
  0 Gelbe Karten 1
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0