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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

18. Spieltag - Sonntag, 11.12.2011 - 13:30

Alemannia Aachen - FC Erzgebirge Aue 1:1 (0:0)

Alemannia Aachen: Boy Waterman, Kim Falkenberg, Seyi Olajengbesi, Tobias Feisthammel, Timo Achenbach, Bas Sibum, Aimen Demai, Reinhold Yabo, Shervin Radjabali-Fardi, Benjamin Auer, Sergiu Marian Radu; Trainer: Friedhelm Funkel

Eingewechselt: 60. David Odonkor für Reinhold Yabo, 71. Marco Stiepermann für Shervin Radjabali-Fardi

Kader: Tim Krumpen, Thomas Stehle, Manuel Junglas, Kevin Kratz, Alper Uludag

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Thomas Paulus, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Tobias Kempe, Mike Könnecke - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt

Eingewechselt: 59. Guido Kocer für Mike Könnecke, 79. Robert Strauß für Jan Hochscheidt, 90+2. Dominic Rau für Tobias Kempe

Kader: Stephan Flauder, Adli Lachheb, Skerdilaid Curri, Fabian Müller

Tore: 1:0 Benjamin Auer (Linksschuß, 49. / Sergiu Marian Radu); 1:1 Tobias Kempe (Linksschuß, 64. / Ronny König)

Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 14378

Gelbe Karte: Aimen Demai / René Klingbeil (3.)

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Vor dem Rückrunden-Start warnten beide Trainer vor den Tugenden des jeweiligen Gegners. "In jedem Spiel muss die Leistung zu 100 Prozent stimmen. Da spielt es keine Rolle, ob du in der Vorwoche hoch gewonnen oder verloren hast", mahnte Aachens Trainer Friedhelm Funkel eine gewisse Überheblichkeit an, der von seinem Gegenüber Rico Schmitt die Würdigung für seinen Aufwärtstrend zu hören bekam, welche durch eine überragende Offensive verwirklicht wurde. Zudem forderte der unentwegt haltlose Auer Coach nach dem 0:6-Debakel in Bochum einen leidenschaftlichen Auftritt seiner Mannen und nach sieben Spielen, ohne dass hinten die Null stand, eine deutliche Verbesserung der Defensivarbeit. Dabei stellte er seine Elf auf zwei Positionen um: Für Adli Lachheb und Guido Kocer liefen heute Pierre Le Beau und Mike Könnecke von Beginn an auf. Der einen Tag zuvor 58 Jahre alt gewordene Alemannia Trainer schickte die gleiche Startelf ins Rennen, die auch schon am vergangenen Sonntag gegen 1860 München auf dem Platz stand.
Eine gewisse Verunsicherung gepaart mit viel Ungeduld war beiden Mannschaften anzusehen - bei Aue der Druck der Wiedergutmachung, bei Aachen der des dritten Saison-Dreiers. Zwei disziplinierte Abwehrreihen ließen zunächst nur wenig zu, wodurch die 14.738 Zuschauer im neuen Tivoli in einer zerfahrenen Anfangsviertelstunde kaum klare Torgelegenheiten gezeigt bekamen. Die Hausherren spielten trotz alledem die feinere Klinge, kombinierten sicherer. So hatten die Veilchen in der 17. Minute Glück, dass Aachens Kapitän Auer, der bisher in seiner Spielerlaufbahn noch nie gegen den FC Erzgebirge einnetzen konnte, eine Falkenberg-Hereingabe aus sieben Metern knapp über den Kasten von Aues Schlussmann Martin Männel köpfte. Defensiv machten die Lila-Weißen trotz dieses Lapsus einen guten Eindruck, im Angriffsspiel mangelte es aber nach wie vor an Ideen bzw. an der Genauigkeit. So kam Mike Könnecke einen Tick zu spät, verpasste so um wenige Zentimeter die Hereingabe von Tobias Kempe, die von Aachens Keeper Waterman weggefaustet werden konnte. In der 24. Minute die nächste Möglichkeit für Aue. Nach einem langen Ball gewann Tobias Kempe das Kopfballduell an der Strafraumgrenze, leitete das Leder erneut auf Mike Könnecke weiter. Dieses Mal ist der Ex-Wolfsburger halblinks im Strafraum durch, zog dann aber etwas überhastet ab und knallte die Kugel mit viel Schmackes übers Gebälk. Der Freistoß von Jan Hochscheidt (35.) hätte eben diese Wucht gebraucht, aber so hatte Waterman keine Mühe, den zentral geschossenen Ball aufzunehmen. Bis zur Pause passierte bis auf Feisthammels (39.) Hereingabe, die an Freund und Feind vorbei durch den Auer Strafraum fegte, und Auers Drehschuss (40.), den Martin Männel souverän parierte, nichts mehr Berauschendes.
Dies änderte sich aber nach dem Seitenwechsel schlagartig. Oliver Schröders 30-Meter-Knaller verfehlte nur knapp das Ziel, was man von Auers Torversuch nicht behaupten konnte. Seinen vierten Saisontreffer verwandelte er aus kurzer Distanz mit dem linken Fuß ins rechte untere Eck (49.). Die Lila-Weißen, die fünf Minuten später, als der frischgebackene Aachener Torschütze die linke Ecke knapp verfehlte, fast das zweite Tor der Hausherren hinnehmen mussten, drückten erstmals in der Partie so richtig aufs Gas und erhöhten stetig den Druck. Mit Guido Kocer, der nun für den etwas ungestümen Mike Könnecke die linke Außenbahn malträtierte, kam neuer Schwung, der in der 64. Minute im Torjubel endete. Unter starker Mithilfe eines Balljungen, der Jan Hochscheidt außerordentlich rege bediente, landete der schnelle Einwurf bei Ronny König, der sich parallel zu Strafraumgrenze gegen drei Abwehrspieler behauptete und im Anschluss den völlig frei stehenden Tobias Kempe bediente. Der 22-Jährige überwand Aachens Keeper mit einem Flachschuss ins rechte Eck. Rückstand - Ausgleich - Führung...fast, denn keine drei Minuten später hätten die Veilchen die Partie drehen können, nein müssen. Eine Flanke von Oliver Schröder von der rechten Seite fand Guido Kocer am zweiten Pfosten, der leider Gottes aus fünf Metern den Ball nicht im Tor unterzubringen vermag und Falkenberg anköpfte. Die Alemannia wirkte mit dem zuvor eingewechselten Speedy Odonkor, welcher allerdings von Kevin Schlitte das ein oder andere Mal fast schon mühelos abgelaufen wurde, etwas schockiert, schaltete kurze Zeit später trotzdem noch einmal hoch. Martin Männel war aber nach Demais Freistoß, den Feisthammel von links direkt aufs kurze Eck zog, auf dem Posten (71.). Auf der Gegenseite fand Ronny König nach einem Kopfball ebenfalls seinen Meister im Torwart. Beide Mannschaften versuchten bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die eine fehlerfreie Leistung bot, den lucky punch zu erzielen, spielten aber ziemlich chaotisch nach vorne. Das letzte Risiko ließen sowohl Aachen als auch Aue, nun mit Robert Strauß für den angeschlagenen Jan Hochscheidt, aber vermissen. So blieb es bei einem leistungsgerechten Unentschieden, auch weil Martin Männel den Schuss aus elf Metern von Auer sensationell mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte (89.).
Der erhoffte kleine Durchbruch wollte sich am Ende eines größtenteils unbefriedigenden Jahres nicht einstellen. Als Tabellen-13. harrt Aue mit fünf Punkten Vorsprung weiterhin vor den Abstiegsrängen aus. Und doch sieht Rico Schmitt sein Team auf dem richtigen Weg: "So eine engagierte und mit Leidenschaft geführte Partie wünsche ich mir immer von meiner Mannschaft, weil ich sie eigentlich auch nicht anderes kenne. Jetzt gilt es, gegen Ingolstadt, noch einen draufzusetzen." Zeit wird es, damit es am Freitagabend vor eigenem Publikum wenigstens zum versöhnlichen Jahresausklang kommt. Allerdings reist der FC Ingolstadt 04 mit einem Ausrufezeichen ins Erzgebirge. 1:0 schlug die Oral-Ef den Aufstiegsaspiranten aus St. Pauli. Erneut ein richtungsweisendes Sechs-Punkte-Spiel. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 54% Ballbesitz 46%
TSV Homepage 11 Torversuche gesamt 16
Block-A 1 Schüsse ins Tor 1
Kicker 7 Schüsse aufs Tor 8
MDR 3 Schüsse neben das Tor 7
  21 Freistöße 19
  3 Eckbälle 1
  3 Abseits 3
  40 Einwürfe 32
  10 Abstöße 5
  16 verübte Fouls 18
  1 Gelbe Karten 1
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0