Karlsruher SC: Dirk Orlishausen, Timo Staffeldt, Bakary Soumaré, Ionut Rada, Ilias Charalambous, Steffen Haas, Hakan Calhanoglu, Pascal Groß, Delron Buckley, Christian Timm, Alexander Iashvili; Trainer: Jörn Anderson
Eingewechselt: 65. Matthias Cuntz für Alexander Iashvili, 80. Bogdan Müller für Ilias Charalambous, 88. Stefan Müller für Pascal Groß
Kader: Alexander Stolz, Marco Terrazzino, Makhtar Thioune, Klemen Lavric
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Kevin Schlitte, Adli Lachheb, René Klingbeil, Fabian Müller - Oliver Schröder, Marc Hensel, Mike Könnecke, Jan Hochscheidt - Halil Savran, Ronny König; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 54. Guido Kocer für Mike Könnecke, 63. Tobias Kempe für Marc Hensel, 78. Enrico Kern für Kevin Schlitte
Kader: Michael Arnold, Dominic Rau, Pierre Le Beau, Nicolas Höfler
Tore: 0:1 Ronny König (Kopfball, 17. / Fabian Müller); 1:1 Pascal Groß (Linksschuß, 22. / Hakan Calhanoglu); 2:1 Steffen Haas (Rechtsschuß, 55. / Hakan Calhanoglu)
Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 11515
Gelbe Karte: Bakary Soumaré, Timo Staffeldt / Martin Männel (3.), Kevin Schlitte (9.), Jan Hochscheidt (2.), Mike Könnecke
Rote Karte: Delron Buckley (56., Tätlichkeit) / -
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Was soll man dazu sagen. Der unbedingte Wille im Kampf um den Klassenverbleib sieht verdammt noch mal anders aus. Neue Vorsätze für das Jahr 2012 wurden anscheinend links liegengelassen. Eine Systemumstellung war nur auf dem Papier sichtbar. Denn mit den Doppelabräumern vor der erneut wackligen Viererabwehrkette bleiben weiterhin sechs Spieler für die Defensivarbeit eingebunden. Ob da Neuzugang Halil Savran neben Ronny König als zweite Spitze aufläuft oder wie das zuvor praktizierte 3er-Mittelfeld mit Solosturm ist völlig egal. Dementsprechend gab es nicht nur für die unentwegt (noch)reisefreudigen Auer Schlachtenbummler die Quittung für diese Mogelpackung. Und das beim Ligaschlusslicht. Der Karlsruher SC hat es vorgemacht, wie man im Abstiegskampf auftreten muss. Klar war das Gezeigte der Hausherren ebenfalls nicht überragend, allerdings reichte dies aus, um die Unsrigen auf die Verliererstrasse und damit tiefer in den Abstiegsstrudel zu schicken.
Den letzten Dreier holte das Team von Trainer Rico Schmitt am 15. Spieltag. Damals gewann man in Dresden mit 2:1. Gegen Ingolstadt und Aachen reichte es jeweils nur zu einem Punkt, gegen Bochum setzte es sogar eine 0:6-Klatsche. Somit bleiben die Veilchen seit fünf Spielen ohne Sieg (2 Unentschieden, 3 Niederlagen), spielten obendrein aufgrund einer Roten Karte für Buckley (56.) wegen einer Tätlichkeit gegen Jan Hochscheidt gut 30 Minuten in Überzahl, konnten diese aber nicht für ein Tor(schuss) nutzen. Beschämend auch die Tatsache, dass zum ersten Mal in dieser Saison eine Führung am Ende keinen Zähler abwarf. Mit 19 Punkte aus 20 Spielen schrumpft der Vorsprung auf vier Zähler vor dem Tabellenvorletzten KSC, welcher nach fünf Niederlagen am Stück sowie erstmals unter KSC-Trainer Trainer Jörn Andersen gewann und mit der Weitergabe der Roten Laterne an FC Hansa Rostock neue Hoffnung schöpft. Groß (22. Minute) und Haas (55.) erzielten bei acht Grad Minus vor 11.515 Zuschauern im Wildparkstadion die Tore für die Blau-Weißen. Der Führungstreffer aus fünf Metern per Kopf durch Ronny König (17.) nach Freistoßflanke von Fabian Müller, der im gesamten Spiel aber vornehmlich blass blieb, war demnach nur Makulatur. Ideenlosigkeit gepaart mit schwindenden Selbstvertrauen lud den Gegner regelrecht ein, den Rückstand schnell zu egalisieren. Beim Ausgleichstreffer zum 1:1 von Groß ließen eben jener Müller sowie Oliver Schröder den Torschützen frei vors Tor ziehen. Kapitän René Klingbeil, der mit der Regie der Abwehrzentrale sichtlich überfordert schien, und auch Keeper Martin Männel konnten den Einschlag des platzierten Linksschusses nicht verhindern. "Dieser Ausgleich ist viel zu schnell gefallen. Da hat der letzte Biss gefehlt, um das Tor zu verhindern", ärgerte sich Trainer Rico Schmitt über den hergeschenkten Treffer von Groß, der acht Minuten später fast im gleichen Stil freistehend sogar die große Möglichkeit zur Karlsruher Führung vergab. Bis zur Halbzeitpause lief dann ein KSC-Angriff nach dem anderen, zum Glück für Aue waren die Anspiele häufig zu ungenau oder der Ball wurde leichtfertig vergeben bzw. war auf Martin Männel dann Verlaß. Der FC Erzgebirge schaffte es wiederholt nur den KSC mit Fouls zu stoppen. Daraus resultieren viele Freistöße im Mittelfeld mit gelb für Mike Könnecke. Entlastung gab es wenig. In der 39. Minute hätte Halil Savran dennoch für Erwärmendes sorgen können. Durch ein Missgeschick des KSC-Innenverteidigers Rada war Aues Neuzugang durchgebrochen, knallte dann aber aus spitzem Winkel die Kugel von rechts am langen Pfosten vorbei.
Nach dem Seitenwechsel machten die Karlsruher so weiter, wie sie in der ersten Halbzeit aufgehört haben: Mit viel Druck nach vorne. Von Aue kam in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs gar nichts Offensives. Die Gäste beschränkten sich ausschließlich auf die Defensivarbeit, die aber allenfalls in der Kreisliga für Befriedigung sorgen kann. So konnte Maskenmann Haas in der 55. Minute Aues Torhüter Martin Männel nach Doppelpass mit Calhanoglu per Lupfer zum 2:1 überwinden. Danach wurde es hektisch und Schiedsrichter Thorsten Schriever hatte alle Hände voll zu tun. Genau dieser Körperteil von Buckley traf Jan Hochscheidt im Gesicht, der allerdings auch sehr überspannt zu Boden ging. Dennoch war die Dezimierung der Hausherren mit dem Platzverweis regelkonform. Aber auch in Unterzahl bestimmte der KSC weiterhin das Geschehen, kam durch Timm zur nächsten guten Möglichkeit (64.). Die Veilchen spielten zwar mehr als eine halbe Stunde in Überzahl und trotz der Einwechslungen von Guido Kocer, Tobias Kempe sowie Enrico Kern für Mike Könnecke, einem verärgerten Marc Hensel und dem ebenfalls gelb-belasteten Kevin Schlitte blieb man mit mangelnden Einsatz ziemlich harmlos, sodass die Gastgeber mit schnellem Konterspiel dem 3:1 näher waren als die Veilchen dem Ausgleich. "Wir haben den Platzverweis leider nicht ausnutzen können, haben immer wieder durch die Mitte und zu wenig über außen gespielt", ärgerte sich Rico Schmitt. Tobias Kempes (69.), Jan Hochscheidts (83.) sowie auch Enrico Kerns (90.) Distanzschüsse ähnelten da schon Verzweiflungstaten. In der dritten Minute der Nachspielzeit nochmals Freistoß an der linken Strafraumecke. Tobias Kempe flankte in die Mitte, fand aber keinen Mitspieler.
Danach war Schluss und die Schmach perfekt. "Es ist fünf vor zwölf, wir haben keine Zeit mehr. Wir werden alles analysieren und müssen unsere Schlussfolgerungen ziehen, denn so kann es nicht weiter gehen", sagte FCE-Präsident Bernd Keller nach der Partie und fügte an: "Der Trainer ist immer das schwächste Glied in der Kette." Für die meisten Fans wird es Zeit diese Schwachstelle schnellstmöglich auszuwechseln. Genügend Ultimaten verstrichen ergebnislos. Die gewünschten Reaktionen seitens des Vereins werden aber wie sooft ausbleiben und so zittern wir uns durch die Liga bis zum bitteren Ende. Demnach wird Rico Schmitt im kommenden Heimspiel gegen die Löwen auf jeden Fall noch auf der Trainerbank sitzen. Der TSV 1860 München muss am Freitag einfach geschlagen werden, egal wie. "Kratzen, spucken und beißen", fordert auch der neue Sportchef Steffen Heidrich oder wie es Martin Männel formulierte: "Eier, wir brauchen jetzt Eier." (arn)
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Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
FCE Homepage |
55% |
Ballbesitz |
45% |
KSC Homepage |
12 |
Torversuche gesamt |
14 |
Block-A |
2 |
Schüsse ins Tor |
1 |
Kicker |
2 |
Schüsse aufs Tor |
2 |
MDR |
8 |
Schüsse neben das Tor |
11 |
|
21 |
Freistöße |
17 |
|
7 |
Eckbälle |
4 |
|
3 |
Abseits |
5 |
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26 |
Einwürfe |
25 |
|
10 |
Abstöße |
3 |
|
14 |
verübte Fouls |
15 |
|
2 |
Gelbe Karten |
4 |
|
0 |
Gelb-Rote Karten |
0 |
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1 |
Rote Karten |
0 |
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