FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Oliver Schröder, Adli Lachheb, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Fabian Müller, Guido Kocer - Ronny König, Halil Savran; Trainer: Karsten Baumann
Eingewechselt: 75. Enrico Kern für Halil Savran, 87. Mike Könnecke für Fabian Müller, 90+2. Nicolas Höfler für Guido Kocer
Kader: Stephan Flauder, Skerdilaid Curri, Tobias Kempe, Kevin Stephan
TSV 1860 München: Gábor Király, Antonio Rukavina, Necat Aygün, Guillermo Vallori, Stefan Buck, Dominik Stahl, Daniel Bierofka, Ðorde Rakic, Maximilian Nicu, Benjamin Lauth, Kevin Volland; Trainer: Reiner Maurer
Eingewechselt: 53. Arne Feick für Maximilian Nicu, 69. Sebastian Maier für Kevin Volland
Kader: Timo Ochs, Christopher Schindler, Collin Benjamin, Kai Bülow
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 7500 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Halil Savran, Marc Hensel (8.) / Dominik Stahl, Benjamin Lauth
Rote Karte: Adli Lachheb (78., grobes Foulspiel) / -
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Immerhin nicht verloren: Erzgebirge Aue hat im Nachholspiel des 21. Spieltags der zweiten Bundesliga ein torloses Remis gegen 1860 München geholt. Während die Gäste nun acht Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei haben, war das Remis für die Gastgeber im Kampf gegen den Abstieg fast zu wenig. Ob der Zähler den Auern am Saisonende etwas nützen wird, konnte nach Schlusspfiff daher auch keiner so richtig beantworten. Momentan trennen die Lila-Weißen, die in der Schlussphase einer kampfbetonten Partie Adli Lachheb durch eine Rote Karte (78. Minute) wegen groben Foulspiels verloren, drei Punkte vom Relegationsplatz. "Die Strafe war viel zu hart. Ich komme mit vollem Schwung, berühre ihn zwar, treffe aber auch den Ball", sah Lachheb selbst die Szene, die zum zweiten Platzverweis für Aue innerhalb von fünf Tagen führte.
Dementsprechend herrscht momentan Personalnot in der Auer Abwehr. Denn bereits vor der Partie hatte sich Innenverteidiger und Geburtstagskind Thomas Paulus mit einer Muskelzerrung in der Wade abgemeldet, Nachwuchstalent Dominic Rau machte im vergangenen Spiel der U23 gegen den VfL Halle eine Halswirbelblockade zu schaffen und Pierre Le Beau sitzt noch zwei weitere Partien seiner Rotsperre ab. "Jetzt müssen wir vielleicht ein paar Spieler umschulen, die dann ganz andere Positionen einnehmen. Da müssen wir jetzt durch", sagte Kapitän René Klingbeil. So wie Oliver Schröder zum Beispiel. Der ansonsten für die Abräumer-Position zuständige 31-Jährige gab sein Debüt als rechter Verteidiger und machte seine Sache außerordentlich gut. Mit Adli Lachheb und René Klingbeil in der Innenverteidigung sowie dem gewohnt kämpferischen Kevin Schlitte auf Links gab man den Löwen, die erstmals seit 13 Spielen ohne eigenen Treffer blieben, wenig Möglichkeiten ihr Torkonto aufzufüllen. 1860-Trainer Reiner Maurer, der mit Vallori (für Schindler), Stahl (für Bülow) und Nicu (für den kranken Aigner) drei neue Leute in die Startelf genommen hatte, erklärte diese jedoch mit anderen Worten: "Benny Lauth ist nicht in der besten Verfassung. Kevin Volland steckt in einem Loch, die Flügelzange mit Stefan Aigner und Daniel Halfar ist ausgefallen. Aus dem Mittelfeld kam bis auf Daniel Bierofka zu wenig." Einzig der Konter, den Lauth aus acht Metern per Volleyabnahme in die Wolken jagte (4.), sollte für lange Zeit die beste Möglichkeit der Gäste bleiben.
Die Veilchen indessen erkämpften sich mehr und mehr Spielanteile, blieben aber durch einige Ungenauigkeiten im Zusammenspiel dann im Abschluss zu harmlos. "Ich bin schon ein wenig enttäuscht, denn es wäre mehr möglich gewesen. Uns hat vorn einfach die Cleverness gefehlt", meinte auch Torhüter Martin Männel nach dem verpassten großen Coup, den zweiten Heimsieg infolge einzufahren. Möglichkeiten dazu sahen die 7.500 Zuschauer im Erzgebirgsstadion schon recht früh in der Partie. Eine scharfe Hereingabe vom wiedergenesenen Halil Savran fand jedoch keinen Abnehmer (6.), Marc Hensels Kopfball (10.) und auch Jan Hochscheidts Distanzschuss (12.) brachten 1860-Torwart Kiraly zwar zunehmend auf Betriebstemperatur, andererseits nicht wirklich in Bedrängnis. Des Weiteren verhinderte bei Ronny Königs Kopfballversuch das Bein von Halil Savran (22.) einen Einschlag und Guido Kocer verlor beim Drehschuss aus 12 Metern seine Bodenständigkeit und konnte im Fallen nur noch wenig Druck hinter dem Ball bekommen (38.). Keine drei Minuten später erging es Fabian Müller, mit der wohl größten Möglichkeit noch vor der Pause in Führung zu gehen, ebenso. Ronny König schickte Guido Kocer über die linke Seite auf Reisen, die Kugel flog im Anschluss scharf durch den Münchner Strafraum und der heranstürmende Müller jagte diese dann aus Nahdistanz und mit viel Schmackes sowie ein wenig Rückenlage knapp über das Tor (41.).
Somit ging es mit der Nullnummer in die Pause, da auch von 1860 in den ersten 45 Minuten kaum Konstruktives im Spiel nach vorn zu sehen war. Dafür trumpften die Gäste mit exzessiven Wehklagen und Herumliegen auf - Zweikampfhärte Fehlanzeige, was sich im zweiten Durchgang wohl aus Verbitterung leider ändern sollte. So rückte Schiedsrichter Sascha Stegemann mehr und mehr in den Mittelpunkt. In seiner zweiten Partie im Profifußball versuchte er zunächst mit Gelben Karten eine gewisse Grundordnung wieder herzustellen. Doch fruchtete dies vor allem bei Löwen-Urgestein Lauth nicht wirklich. Bei seinem Frustfoul gegen Jan Hochscheidt von hinten in die Beine hätte es durchaus auch eine andere Kartenfarbe wie Gelb sein können, doch ließ der 27-jahrige Referee wohl Gnade vor Recht ergehen. Innenverteidiger Adli Lachheb konnte wenig später davon keinen Gebrauch mehr machen. Der Tunesier versuchte einen zu weit vorgelegten Ball mit kämpferischer Entschlossenheit noch zu erreichen, rutschte dabei mittenrein in Stahl und bekam daraufhin zum zweiten Mal in dieser Saison den Roten Karton vorgezeigt (78.). Und dahin war die Neutralität des Pfeifenmannes. Kaum zu verstehen, mit welchem Maße hier entschieden wurde. FCE-Sportdirektor Steffen Heidrich ließ seinen Unmut darüber freien Lauf und musste die restlichen Spielminuten auf der Tribüne verbringen.
Zum Glück fehlte es den Gästen auch in Überzahl an kreativen Impulsen, sodass Offensivaktionen so gut wie nicht mehr stattfanden. "Wir haben auch mit elf gegen zehn den Ball nicht laufen lassen wie gewohnt und wir müssen froh sein, einen Punkt geholt zu haben", so ein gefasster 60-Coach, der sich vor allem bei Vallori bedanken kann, dass Ronny König seinen achten Saisontreffer nicht im Tor unterbringen konnte. Guido Kocer war erneut über links auf und davon, spielte von der Grundlinie den Ball dann etwas zu ungenau zurück auf Ronny König, der aber mit viel Geschick die Kugel noch auf den langen Pfosten bringen konnte. Doch eben jener Vallori stand leider goldrichtig und klärte den Schuss auf der Linie für den bereits geschlagenen Kiraly (49.). Es hat eben nicht sollen sein. Auch wenn der Gegner heuer schlagbar schien. "Ich denke, der Punkt wird für uns noch ganz wichtig sein", blieb FCE-Trainer Karsten Baumann optimistisch und trauert dennoch den vergebenen Möglichkeiten nach, denn "wir haben auch zwei Punkte verloren." Eine Steigerung war auch schon wegen des Verhinderns eines Gegentreffers nach zuvor 14 erfolglosen Versuchen zu sehen. Und so könnte nach der Niederlage in Düsseldorf, dem jetzigen Unentschieden gegen 1860 am Sonntag zum Abschluss der englischen Woche im Heimspiel gegen den FC St. Pauli womöglich ein Dreier gelingen. (arn)
weitere Spielberichte |
Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
FCE Homepage |
43% |
Ballbesitz |
57% |
1860 Homepage |
13 |
Torversuche gesamt |
9 |
Block-A |
0 |
Schüsse ins Tor |
0 |
Kicker |
3 |
Schüsse aufs Tor |
2 |
MDR |
10 |
Schüsse neben das Tor |
7 |
|
17 |
Freistöße |
21 |
|
4 |
Eckbälle |
3 |
|
2 |
Abseits |
0 |
|
29 |
Einwürfe |
31 |
|
12 |
Abstöße |
11 |
|
18 |
verübte Fouls |
16 |
|
2 |
Gelbe Karten |
2 |
|
0 |
Gelb-Rote Karten |
0 |
|
1 |
Rote Karten |
0 |
|
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