FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Thomas Paulus, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Marc Hensel, Tobias Kempe, Jan Hochscheidt - Ronny König, Halil Savran; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 61. Guido Kocer für Jan Hochscheidt, 73. Skerdilaid Curri für Halil Savran, 82. Enrico Kern für Kevin Schlitte
Kader: Stephan Flauder, Dominic Rau, Adli Lachheb, Mike Könnecke
Eintr. Braunschweig: Daniel Davari, Jan Washausen, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan, Ken Reichel, Damir Vrancic, Norman Theuerkauf, Mirko Boland, Julius Reinhardt, Dennis Kruppke, Dominick Kumbela; Trainer: Torsten Lieberknecht
Eingewechselt: 81. Nico Zimmermann für Julius Reinhardt, 87. Marc Pfitzner für Mirko Boland
Kader: Marjan Petkovic, Emre Turan, Raffael Korte, Oliver Petersch, Randy Edwini-Bonsu
Tore: 1:0 Jan Hochscheidt (Linksschuß, 7. / Halil Savran); 1:1 Norman Theuerkauf (Linksschuß, 40.)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin) Assistenten: Vierter Schiedsrichter:
Zuschauer: 6200 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Pierre Le Beau (6.), Kevin Schlitte (10., gesperrt), Guido Kocer (4.) / -
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: "Siegen oder Fliegen!" stand auf einem von vielen Plakaten vor dem Beginn des Schicksalspiels von Trainer Rico Schmitt. Nur einen Tag später ist er der 43-jährige Coach nach siebenjähriger Verbundenheit mit Aue zwar nicht geflogen, doch nach dem 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Braunschweig für die restliche Zeit beurlaubt.
Während Aufsteiger Braunschweig sich als Achter mit 31 Punkten eigentlich keine Sorgen machen muss, steckt der FC Erzgebirge bei zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz mitten im Abstiegskampf. Darüber hinaus wird in diesem Jahr die Null hinten nicht souverän gehalten. 14-mal blieb Aue in der vergangenen Spielzeit ohne Gegentor, das gelang der Mannschaft in den letzten elf Spielen kein einziges Mal - Vereinsnegativrekord. In diesem Zeitraum gab es auch nur einen Sieg zu verzeichnen. Der letzte Erfolg vor heimischem Publikum datiert vom 30. September 2011. Gegen Hansa Rostock gewannen die Veilchen damals mit 1:0. So stand es heuer wenigstens bis zur 40. Minute und man muss zugeben, dass das bis dahin gezeigte aller Ehrenwert war. Die markanten Worte "wenn wir im Abstiegskampf bestehen wollen, dann müssen wir Leidenschaft zeigen und dem Gegner die Lust am Fußball nehmen" von Kapitän René Klingbeil fanden bei seinen Mitstreitern für Gehör. Nur agierte man nach der frühen Führung von Jan Hochscheidt, der nach Vorarbeit von Neuzugang Halil Savran über links und der verbundenen unfreiwilligen Vorlage von Eintrachts-Keeper Davari seinen fünften Saisontreffer aus kurzer Distanz in die Maschen jagte (7.), etwas zu kopflos. Viele gelaufene Meter ergaben sich als unnötig bzw. war ein System nicht immer zu erkennen. Zwischendurch flogen dadurch erneut lange, unbrauchbare Bälle in die Spitze, die Abwehr stellte sich besonders auf der linken Außenposition manchmal selber ein Bein. Trotz alledem wurde mit viel erfrischendem Laufpensum gefightet was das Zeug hält und das seltene Hochgefühl im Rücken, es war erst der zweite Treffer der Veilchen in der Anfangsviertelstunde in dieser Saison, gab den Lila-Weißen sichtlichen Auftrieb. Die deutliche Überlegenheit konnte allerdings nicht in weitere Tore umgemünzt werden. Oftmals war der entscheidende Pass zu ungenau, so blieben Chancen Mangelware und echte Torgefahr versprühten die Hausherren zu selten. Ein Kopfball des unentwegt rotierenden Savran (24.) war kein Problem für Davari, der auch bei dem krummen Ding seines Mitspielers Reinhardt, der den Ball per Kopf unglücklich verlängerte, auf dem Posten war (39.). Der Gast aus Braunschweig verlegte sich vornehmlich auf die Verteidigung, kam aber mit der ersten richtigen Möglichkeit zum Ausgleich, als Theuerkaufs direkt verwandelten Freistoß aus gut 25 Metern fünf Minuten vor der Pause im Torwinkel einschlug. Lähmendes Entsetzen nicht nur bei den 6.200 Zuschauern im weiten Rund. Es folgte Krampf, Gestocher und Gestolper. "Wir waren nahe dran, die Mannschaft hat alles gegeben. Aber der Freistoß war das Schlüsselerlebnis. In der zweiten Halbzeit mussten wir dann Tribut zollen", sagte Rico Schmitt nach der Partie.
So fand nach dem Wechsel seine nun verunsicherte Mannschaft keine Bindung, ließ sich in die Defensive drängen und hatte Glück, als Bicakcic in der 49. Minute völlig frei aus sechs Metern vorbei köpfte. Einsatz und Wille war dennoch erkennbar, aber all dies konnten die spielerischen Defizite nicht wirklich aufwiegen. Erst als Ronny König (65.) eine Eingabe des für den angeschlagenen Jan Hochscheidt (Prellung im Fuß) eingewechselten Guido Kocer zum fünften Mal in dieser Saison ans Aluminium köpfte, ging wieder ein Ruck durch die Reihen der Hausherren. Bis dahin war es Fußball zum Abgewöhnen, man fiel zurück in alter Lethargie. Auch die Leistungsbereitschaft ging im Gleichgang mit der schwindenden körperlichen Fitness bedenklich zurück. "Es ist schade, wir hatten am Ende die Chancen zu gewinnen. Auch wenn das 1:1 letztlich leistungsgerecht ist", resümierte Trainer Rico Schmitt und verwies gleichzeitig auf die vergebenen Siegeschancen von Guido Kocer (83.), der nach feinem Zuspiel vom zwischenzeitlich eingewechselten Skeridlaid Curri in aussichtsreicher Position zu lange zögerte, und Tobias Kempe (85.), welcher ebenfalls von einer frischen Offensivkraft (Enrico Kern kam für Kevin Schlitte in die Partie, da der Abwehrspieler nach seiner zehnten gelben Karte stark gelb-rot gefährdet war) zwar schön bedient wurde, doch frei vor Davari scheiterte. Damit fehlt in dieser Saison auch das gewisse Quäntchen Glück. Siebenmal sicherten sich die Veilchen in der vergangenen Saison den Sieg in den Schlussminuten. "Wir hatten wieder Pech im Abschluss", meinte René Klingbeil, der übrigens bei Kumbelas Treffer in der 87. Minute auf die Hilfe des Unparteiischen, der eine Abseitsposition des Torschützen erkannt haben will, bauen konnte. Mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert sind die Veilchen nicht nur seit sechs Partien ohne Dreier, sondern war das Kapitel Rico Schmitt beendet. Engagement konnte man den Lila-Weißen nicht absprechen. Für die enttäuschten Fans war das 1:1 aber weder Fisch noch Fleisch, was sich auch in den Pfiffen widerspiegelte. Torhüter Martin Männel versuchte die aufgebrachten Anhänger zu beruhigen. "Es ist nachvollziehbar, dass Unzufriedenheit im Umfeld vorherrscht. Aber man muss auch realistisch bleiben", sagte Trainer Schmitt, der selbst noch fest an seine Zukunft in Aue glaubte: "Ich gehe davon aus, dass mir das Vertrauen weiter ausgesprochen wird." Es kam mit dem neunten Trainerwechsel in der laufenden Saison der 2. Bundesliga anders und somit wird im kommenden Auswärtsspiel bei Energie Cottbus ein Neuer auf der Trainerbank sitzen. (arn)
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