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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

23. Spieltag - Samstag, 25.02.2012 - 13:00

Energie Cottbus - FC Erzgebirge Aue 2:0 (1:0)

Energie Cottbus: Thorsten Kirschbaum, Alexander Bittroff, Uwe Möhrle, Roger, Daniel Ziebig, Ivica Banovic, Marc-André Kruska, Dennis Sörensen, Leonardo Bittencourt, Daniel Adlung, Dimitar Rangelov; Trainer: Rudolf Bommer

Eingewechselt: 56. Christian Müller für Leonardo Bittencourt, 72. Marius Bilasco für Dimitar Rangelov, 89. Rok Kronaveter für Daniel Adlung

Kader: Rene Renno, Konstantin Engel, Julian Börner, Martin Kobylanski

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Thomas Paulus, Adli Lachheb, René Klingbeil - Oliver Schröder, Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Tobias Kempe, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 62. Skerdilaid Curri für Tobias Kempe, 62. Enrico Kern für Oliver Schröder

Kader: Stephan Flauder, Dominic Rau, Fabian Müller, Nicolas Höfler, Mike Könnecke

Tore: 1:0 Dennis Sörensen (Rechtsschuß, 11. / Ivica Banovic); 2:0 Dimitar Rangelov (Foulelfmeter, 58.)

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 9442

Gelbe Karte: - / Adli Lachheb (3.)

Besondere Vorkommnisse: Martin Männel hält Foulelfmeter von Dimitar Rangelov, der aber wiederholt werden musste (57.).

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Ich glaube als Karsten Baumann das 90-minütige Herumtraben seiner Jungs auf dem Rasen im Stadion der Freundschaft mit ansehen musste, wurde ihm klar, in welch schlechter Verfassung die Mannschaft wirklich ist. Einfachste Zuspiele gingen zum Gegner, unterirdische Ballannahmen und ein Hühnerhaufen von Abwehr attestierten kaum Zweitliga-Niveau. Hinzu kam die Verunsicherung, die einen Bock nach dem anderen zum Vorschein brachte. Das Gegenmittel Baumann für den Abstiegsvirus, der seit einem Jahr den Spielern eingeimpft wurde, scheint in der kürze der Zeit, nicht die erhoffte Reaktion bei den Spielern zu haben - verständlich. Vielmehr leidet der Patient Erzgebirge Aue als fast schon nicht mehr behandelbar. Dennoch sind zwölf Spieltage zu absolvieren, sieben davon zu Hause, um die Kurve zu bekommen. "Mit einem Sieg wären wir nicht gerettet gewesen. Und mit der Niederlage sind wir nicht abgestiegen", sagte der neue Coach nach seinem enttäuschenden Einstand und ergänzte: "Es wird ein langer Weg. Doch wir werden uns das Rüstzeug holen, um drinzubleiben. Meine Mannschaft ist zweikampfstark, muss aber geschlossener auftreten."
Positiv ist eigentlich nur, dass das Vorjahresergebnis gedrittelt werden konnte. Mit der mit Guido Kocer und Adli Lachheb für den gelbgesperrten Kevin Schlitte und verletzten Halil Savran veränderte Startelf stand es am Ende vor 9.442 Zuschauern statt 6:0 "nur" 2:0 für die Hausherren. Für Pele Wollitz Nachfolger Rudi Bommer der erste Erfolg seit seinen Amtsantritt vor vier Spieltagen. Nach einem schnell nach vorn getragenen Angriff in der 11. Minute spielte Banovic seinen Teamkollegen Sörensen frei - dieser hatte alle Zeit der Welt für die Annahme und jagte im Anschluss das Leder von der Strafraumgrenze unhaltbar für Schlussmann Martin Männel ins linke untere Eck. Eine Reaktion der von gut 1.000 Schlachtenbummler unterstützenden Auer, die es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze versuchten, blieb aus. Es entwickelte sich ein durchschnittliches Zweitliga-Spiel, in dem der komplett in weiß gekleidete, fast schon unschuldig, aber auch derart harmlose FC Erzgebirge in der ersten Halbzeit keine nennenswerte Torchance besaß. "Da muss mehr kommen", war sich auch Sportdirektor Steffen Heidrich, der bei der Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte vereinzelte Pfiffe, wegen dessen Klage gegen seinen Ex-Verein auf Nachzahlung von Prämien, über sich ergehen lassen musste, sicher. Cottbus gab sich mit der Führung zufrieden und hatte bis auf einen Heber von Adlung (34.) in der Offensive selbst nicht viel zu bieten. Strafraum-Höhepunkte suchte man vergebens, ein Fehlpassfestival allererster Güte nebst spielerischen Offenbarungseids dominierten. Denn auf Auer Seite kam noch hinzu, dass man im Spielaufbau völlig verunsichert wirkte und auch die Hintermannschaft mehr mit sich selbst kämpfte. So wurde es kurz vor der Pause noch einmal richtig brenzlig. Zunächst parierte Martin Männel den Schussversuch von Bittencourt, den Abpraller jagte Sörensen aus drei Metern an den Pfosten und auch beim zweiten Schussversuch von Bittencourt stand ein Auer, Thomas Paulus, goldrichtig und köpfte das Leder für den bereits geschlagenen Martin Männel von der Torlinie. Mit viel lila-weißem Dusel rettete man so den minimalen Rückstand in die Pause und hätte ihn keine vier Minuten nach dem Wiederanpfiff egalisieren können.
Ein langer Ball von Pierre Le Beau landete über Jan Hochscheidt bei Ronny König. Der Stürmer, der trotz bulligem Körper sich im gesamten Spielverlauf kaum durchsetzen konnte, fackelte nicht lange und knallte das Leder direkt aus 20 Metern in Richtung Energie-Tor. Kirschbaum war bereits geschlagen, doch verhinderte zum sechsten Mal in dieser Saison das Aluminium einen Einschlag von Ronny König. Die Gäste aus dem Erzgebirge wirkten nach Halbzeitansprache nun viel aggressiver und zielstrebiger als in den ersten 45 Minuten. Plötzlich lief auch der Ball sicherer durch die Auer Reihen. Einzig der Abschluss wollte nicht gelingen. Als Martin Männel mit dem gehaltenen Flachschuss vom ehemaligen Auer Dimitar Rangelov den direkten Gegenzug einleitete und Jan Hochscheidt nach seinem Solo nur das Außennetz traf (50.), schien das Spiel zu Gunsten für die Veilchen zukippen. Doch nach einer knappen Stunde kam es bitter für die Gäste: Wegen eines mit Gelb geahndeten Foulspiels von Adli Lachheb an Rangelov gab es Elfmeter, der Gefoulte scheiterte zunächst an Martin Männel. Allerdings ließ Schiedsrichter Peter Sippel aus München wiederholen, weil vorrangig Cottbuser Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Den zweiten Versuch setzte der Bulgare dann nicht flach rechts, sondern unhaltbar ins linke Dreiangel. "Der Elfmeter hat uns dann das Genick gebrochen. Wir waren vorher im Aufwind und wurden dadurch zurückgepfiffen," so Baumann, der von Rangelovs Kommentar zu dessen neunten Saisontor bestätigt wurde: "Es hat uns schon auf dem Platz mehr Ruhe und mehr Selbstvertrauen gegeben." Dennoch zeigten sich die Veilchen deutlich verbessert im Vergleich zur ersten Hälfte, waren aber in ihren spielerischen Mitteln stark begrenzt und agierten trotz frischer Offensivkräfte in Person von Enrico Kern und Skerdilaid Curri sowie der Auflösung der Doppelsechs nur noch sporadisch nach vorne. Marc Hensels Kopfball (73.), initiiert vom auffälligen Albaner, aus 15 Metern, den Cottbus´ Schlussmann Kirschbaum über die Latte lenkte, zählte hierbei noch zu den besseren Möglichkeiten, den zu diesem Zeitpunkt wichtigen Anschlusstreffer herzustellen. Aber auch die Hausherren hätten mit mehreren Kontern am Ende das Ergebnis sogar noch erhöhen können, es fehlten hier aber Bittroff (61.), Müller (83.) und Sörensen (84.) auch die nötige Konsequenz bzw. fanden sie allesamt ihren Meister in Martin Männel.
Letztlich ein verdientes 2:0 zu Gunsten des FC Energie Cottbus, der nach sieben sieglosen Spielen erstmals wieder gewonnen hat. "Der erste Sieg fühlt sich gut an. Meine Mannschaft hat sehr konzentriert gespielt", sagte Cottbus-Trainer Rudi Bommer nach der Partie, und Sörensen ergänzte: "Der Sieg ist unheimlich wichtig für unsere Moral. Es war auch gut, dass wir wieder einmal zu null gespielt haben." Ein Zu-Null-Spiel täte auch den Veilchen gut zu Gesicht stehen. In den vergangenen zwölf Partien musste Keeper Martin Männel immer hinter sich greifen. "Jammern hilft nicht. Wir müssen die Leistung auf dem Platz bringen und uns dabei gegenseitig pushen", appellierte Martin Männel an seine Mannschaftskameraden. Denn viel wichtiger wäre nach sieben sieglosen Spielen ein verdammter Dreier. Die Chance dazu besteht trotz dieser erschreckenden Vorstellung beim kommenden Heimspiel gegen Mitabstiegskonkurrent FSV Frankfurt. Und dass auch die Führungsspieler alles dafür tun sollten, diesen extremen Negativeindruck schleunigst zu revidieren, darf zumindest vorausgesetzt werden. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
Aue Homepage 46% Ballbesitz 54%
Cottbus Homepage 21 Torversuche gesamt 10
Block-A 2 Schüsse ins Tor 0
Kicker 8 Schüsse aufs Tor 5
MDR 11 Schüsse neben das Tor 5
  26 Freistöße 18
  4 Eckbälle 5
  1 Abseits 4
  37 Einwürfe 22
  8 Abstöße 9
  17 verübte Fouls 23
  0 Gelbe Karten 1
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0