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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

24. Spieltag - Sonntag, 04.03.2012 - 13:30

FC Erzgebirge Aue - FSV Frankfurt 4:3 (3:3)

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Thomas Paulus, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Oliver Schröder, Jan Hochscheidt, Fabian Müller, Guido Kocer - Ronny König, Halil Savran; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 67. Marc Hensel für Guido Kocer, 72. Enrico Kern für Halil Savran, 80. Tobias Kempe für Fabian Müller

Kader: Stephan Flauder, Adli Lachheb, Skerdilaid Curri, Mike Könnecke

FSV Frankfurt: Patric Klandt, Alexander Huber, Björn Schlicke, Gledson, Nils Teixeira, Samil Cinaz, Marc Heitmeier, Michael Görlitz, Zafer Yelen, Marcel Gaus, Ilijan Micanski; Trainer: Benno Möhlmann

Eingewechselt: 69. Macauley Chrisantus für Gledson, 74. Ju Tae Yun für Michael Görlitz, 78. Dennis Cagara für Nils Teixeira

Kader: Michael Langer, Manuel Konrad, Yannick Stark, Karim Benyamina

Tore: 0:1 Michael Görlitz (Kopfball, 19. / Marcel Gaus); 1:1 Fabian Müller (Rechtsschuß, 20. / Halil Savran); 2:1 Ronny König (Kopfball, 34. / Guido Kocer); 2:2 Ilijan Micanski (Linksschuß, 41. / Marc Heitmeier); 2:3 Gledson (Kopfball, 45. / Zafer Yelen); 3:3 Ronny König (Linksschuß, 45+3. / Jan Hochscheidt); 4:3 Guido Kocer (Linksschuß, 57. / Fabian Müller)

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Nürnberg)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 9400 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: Kevin Schlitte (11.) / Alexander Huber, Samil Cinaz (2.), Ilijan Micanski

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Endlich, nach sieben Spielen ohne dreifachen Punktgewinn - den letzten Erfolg feierte Aue gegen Dynamo Dresden im November, gefolgt von drei Unentschieden und vier Niederlagen - gab es für die Veilchen zur Belohnung das schon zu lang vermisste Glücksgefühl. Dass es dabei am 04.03. noch sieben Tore, Latten- und Pfostentreffer und unzählige turbulente Strafraumszenen zu bestaunen gab, ist für den gemeinen Fan zwar hübsch anzusehen, vom Spielverlauf her aber eher ungeeignet, wenn man es mit der Pumpe hat. Zweimal lagen die Lila-Weißen vor 9.400 lautstarken Zuschauern hinten, jedes Mal kam postwendend die konvenable Antwort. Für Trainer Karsten Baumann ist der Sieg bei seiner Heimpremiere auf der einen Seite ein hervorragender Einstand, doch lag seine Primesse vorwiegend auf das Verhindern von Toren. "Mir wäre ein sang- und klangloses 1:0 lieber gewesen, denn wir haben vieles falsch gemacht, und das stimmt keinen Trainer froh", erklärte der 42-Jährige, der sich dennoch darüber freut, dass "die Truppe lebt, dass sie zusammen mit den Zuschauern lebt, das war ganz wichtig."
Dazu führte auch ein leichter Systemwechsel vom 4-2-3-1 im Cottbus-Spiel hin zum 4-1-1-2-2. Auf drei Positionen veränderte Baumann dazu seine Startelf: Fabian Müller, Kevin Schlitte und Halil Savran verdrängten Adli Lachheb, Marc Hensel und Tobias Kempe auf die Bank. Einen Wechsel gab es beim FSV Frankfurt: Bei den Hessen ersetzte Coach Benno Möhlmann im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Karlsruhe Gaus für den verletzten Amri (Schien- und Wadenbeinbruch) und hatte damit zunächst das bessere Händchen. Denn Frankfurt ging nach ausgeglichener Anfangsviertelstunde durch einen Kopfballtreffer von FSV-Neuzugang Görlitz, der mutterseelenallein am Elfmeterpunkt die Hereingabe von eben jenen Gaus einköpfen konnte, in Führung (19.). Doch schon 70 Sekunden später schlug Fabian Müller nach toller Vorarbeit von Halil Savran zurück (20.). Mit schnellem Doppelpass wurde die Gäste-Abwehr überrannt und der heuer im rechten Mittelfeld agierende Müller knallte sein zweites Saisontor aus spitzem Winkel und mit voller Wut in die Maschen. Dieser immens wichtige und zeitnahe Ausgleich gab der Baumann-Elf mehr Selbstvertrauen, drängte so den FSV immer mehr hinten rein und kontrollierte fortan das Geschehen, einzig die Torabschlussversuche sind nach wie vor ausbaufähig. So musste ein Standard für die Auer Führung herhalten. Guido Kocer zirkelte hierbei die Murmel aus dem linken Halbfeld genau auf den Kopf von Ronny König, der sich nicht zweimal bitten ließ, hochstieg und ins linke Eck einnickte (34.). Allerdings drehten die Frankfurter noch vor dem Pausenpfiff, auch begünstigt durch grobe Abwehrschnitzer der Auer Hintermannschaft, die Partie erneut. Heitmeier steckte zunächst zu Micanski durch. Die Leihgabe aus Kaiserslautern narrte Thomas Paulus am Fünfmeterraum, umspielte dann noch Keeper Martin Männel auf links und schob das Leder über die Linie (41.). Die Bornheimer in Front köpfte anschließend Gledson nach einer Cinaz-Ecke (45.) und schon stand es 3:2 für die Frankfurter. Zugegebener Maße kam den Auern zu Gute, dass der vierte Offizielle Robert Wessel ganze drei Minuten Nachschlag gab. "Es war ein Lebenszeichen zur richtigen Zeit. Wir wussten, dass Frankfurt in der Defensive anfällig ist, und deshalb war der Ausgleich vor der Pause überlebenswichtig für uns", sagte Ronny König, der damit die Gelegenheit bekam seinen ersten Doppelpack im Auer Dress zu verwirklichen. Erneut sorgte eine Freistoßhereingabe, dieses Mal von Jan Hochscheidt, für die Vorarbeit. Am Fünfmeterraum und mit dem Rücken zum Tor stehend behauptete der Stürmer das Leder gegen Gledson und traf per Drehschuss zum 3:3-Ausgleich.
Dies war der Höhepunkt in einem bislang ganz verrückten Spiel im Erzgebirgsstadion, was sich im zweiten Abschnitt nahtlos anknüpfte, jedoch mit Abstrichen in der Genauigkeit. Frankfurts Heitmeier setzte zunächst einen Kopfball an die Latte (49.), auf der Gegenseite traf Jan Hochscheidt mit einem fulminanten 20-Meter-Distanzschuss nur den rechten Innenpfosten (52.). Doch sechs Minuten später markierte Guido Kocer das wohl vorentscheidende Tor. Fabian Müller bekam hierbei den Scorer-Punkt zugesprochen. Der unter Baumann sichtlich aufblühende 25-Jährige nahm dem Hünen Gledson, der mit einem Fallrückzieher die Situation entschärfen wollte, die Kugel mit vollem Einsatz quasi vom Fuß, hat dann die Übersicht und legte vor dem FSV-Tor quer zu Guido Kocer, der von links heranrauschte und den Ball zum 4:3 in die Maschen hämmerte. Es war das insgesamt sechste von den sieben Toren, welches durch Schnitzer im Deckungsverbund entstanden war. In den kommenden Spielen dürfte eine solche Defensivleistung allerdings nicht mehr zum Sieg reichen. Mit dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf und den Heimspielen gegen 1860 München sowie den FC St. Pauli warten schwere Gegner auf die Veilchen. "Jetzt kommen die richtigen Hausnummern. Wir haben gegen Frankfurt einen kleinen Schritt gemacht, aber wir müssen uns als gesamte Mannschaft defensiv verbessern und an dem ein oder anderen Punkt noch ekliger werden", sagte Stürmer Halil Savran, der für Enrico Kern in der 72. Minute ausgewechselt wurde und so am Ende noch einmal von der Bank aus zittern musste.
Denn der FSV warf alles nach vorne und Aue alles dazwischen, eine permanente Abehrschlacht gepaart einigen brenzligen Schwimmeinlagen. So stockte bei den vergebenen FSV-Chancen der eingewechselten Chrisantus (85.), dessen doppelter Beinschuss quer zur Torlinie zum Glück keinen Abnehmer fand, und Yun (86.), der aus elf Metern knapp verzog, allen Beteiligten der Atem. Mit viel Dusel wurde der knappe Vorsprung über die Zeit gerettet. "Wir haben in der zweiten Halbzeit mit Herz verteidigt, weniger mit dem Kopf. Das muss in den kommenden Spielen besser werden", wertete Baumann die hitzige Schlussphase. "Bei aller Anerkennung der Auer Leistung und deren großen kämpferischen Einsatz war hier für uns mehr drin. Wir haben ein flottes, ereignisreiches Spiel gesehen und hatten unseren Anteil daran", resümierte ein gefasster FSV-Trainer Benno Möhlmann und fügte an: "Es war unnötig und schade. Aber es nutzt nichts, darüber zu lamentieren. Ich kann es jetzt nämlich nicht mehr ändern." Mit 23 Punkten steht der FC Erzgebirge nun auf dem zwölften Tabellenplatz, "aber wir haben noch elf Spieltage, es ist alles noch so eng", warnt Baumann, der den Dreier aber als wichtiges Zeichen für die Moral und das Selbstvertrauen seiner Mannschaft sieht. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 45% Ballbesitz 55%
FSV Homepage 21 Torversuche gesamt 14
Block-A 4 Schüsse ins Tor 3
Kicker 3 Schüsse aufs Tor 2
, MDR 14 Schüsse neben das Tor 9
  21 Freistöße 19
  7 Eckbälle 5
  3 Abseits 0
  24 Einwürfe 30
  8 Abstöße 12
  16 verübte Fouls 21
  1 Gelbe Karten 3
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0