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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

27. Spieltag - Sonntag, 25.03.2012 - 13:30

FC Hansa Rostock - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1)

FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel, Marek Janecka, Stephan Gusche, Matthias Holst, Timo Perthel, Robert Müller, Michael Wiemann, Edisson Jordanov, Marek Mintal, Tobias Jänicke, Freddy Borg; Trainer: Wolfgang Wolf

Eingewechselt: 46. Kevin Pannewitz für Edisson Jordanov, 46. Dominic Peitz für Michael Wiemann, 80. Michael Blum für Timo Perthel

Kader: Johannes Brinkies, Peter Schyrba, Tom Weilandt, Marcel Schied

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Oliver Schröder, Dominic Rau, René Klingbeil, Kevin Schlitte - Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Mike Könnecke, Fabian Müller - Ronny König, Halil Savran; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 55. Enrico Kern für Halil Savran, 64. Tobias Kempe für Mike Könnecke, 85. Nicolas Höfler für Fabian Müller

Kader: Stephan Flauder, Skerdilaid Curri, Kevin Stephan, Patrick Sonntag

Tore: 0:1 Jan Hochscheidt (Rechtsschuß, 22. / Fabian Müller)

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 13000

Gelbe Karte: Michael Wiemann / Marc Hensel (10., gesperrt), Tobias Kempe (5., gesperrt)

Rote Karte: Stephan Gusche (12., grobes Foulspiel) / -

Vergebener Elfmeter: Freddy Borg (Foulelfmeter, 52., gehalten von Martin Männel) / -

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Mit einem Großaufgebot an Sondereinsatzkräften der Polizei waren die gut 350 mitgereisten Auer Schlachtenbummler mit Sonderbussen zur DKB-Arena des Gastgebers Hansa Rostock eskortiert und auch ohne größere Probleme wieder zurück in die Heimat geschickt worden. Nicht ganz so sicher war hingegen die 90-minütige Partie auf dem sonnendurchfluteten Grün, auf denen die Veilchen in der ersten Halbzeit durchaus zu überzeugen wussten, jedoch im zweiten Durchgang das zuletzt zurückgekehrte Glücksgefühl fast überstrapazierten. Am Ende stand aber dem dritten Auswärtssieg der Veilchen nichts mehr im Wege, der vorentscheidende Schritt in Richtung Klassenerhalt war damit gelungen. "Das waren ganz wichtige drei Punkte. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, müssen aber die auch nutzen", betonte Aues Torhüter Martin Männel, der seinen Beitrag mit einem gehaltenen Foulelfmeter uneigennützig leistete. Rang zwölf und neun Punkte Vorsprung auf den indirekten Abstiegsplatz sind eine gute Ausgangsposition, um in den verbleibenden sieben Spielen eigentlich alles klar zu machen.
Dagegen stehen die Zeichen bei Schlusslicht FC Hansa Rostock nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg deutlicher denn je auf den direkten Abstieg in die 3. Liga. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt mittlerweile zehn Punkte. Der Abstand zum Abstiegs-Relegationsrang ist unverändert vier Zähler, da auch Alemannia Aachen am Freitag nicht punkten konnte. "Alles Lob für die kämpferische Leistung bringt uns nichts. Dafür gibt es keine Punkte", sagte Hansa-Trainer Wolfgang Wolf, dessen Elf erneut durch individuelle Fehler auf die Verliererstrasse gekommen ist. Heuer war es zunächst Innenverteidiger Gusche, der etwas ungestüm zu Werke ging und Fabian Müller mit dem hohen Fuß am Kopf traf. Referee Tobias Welz aus Wiesbaden zögerte keine Sekunde, zeigte dem Rostocker die Rote Karte (12.). "So richtig kann ich die Szene gar nicht einschätzen. Ich habe nur gesehen, dass der Auer nach einem Zweikampf mit Stephan geblutet hat", sagte der ehemalige Auer und nun Rostocks Keeper Jörg Hahnel, der den verletzten Kevin Müller im Kasten vertrat und zu seinem ersten Saison-Einsatz kam. Seinen Einstand hatte sich der 30-Jährige sicherlich anders vorgestellt, bereits zehn Minuten später musste er nach der ersten Torchance für Aue hinter sich greifen. Eine Hereingabe des auf der rechten Seite durchgebrochenen und zusammengeflickten Fabian Müller konnte Wiemann, der laut Wolf durch miserable Platzverhältnisse über den Ball schlug, nicht klären, die Kugel fiel Jan Hochscheidt vor die Füße, der zu seinem sechsten Saisontreffer für die Veilchen aus zehn Metern unbedrängt einschob. Zum siebenten Mal in dieser Saison ging der FC Erzgebirge in Führung, nur zwei davon endeten mit voller Ausbeute - drei gingen remis und zwei verloren. Die Veilchen legten gegen die nun verunsicherten Hausherren nach, vergaben aber 100-prozentige Möglichkeiten äußerst fahrlässig. Einen Schuss aus 16 Metern von Halil Savran ließ Hahnel genau vor die Füße von Ronny König abklatschen, der Auer Stürmer jagte im Nachgang aus wenigen Metern die Kugel statt ins leere Tor nur an das Außennetz (31.). Der Knaller nach dem Sololauf von Mike Könnecke, der für den Gelb-gesperrten Guido Kocer in der Startelf stand und zum Zeitpunkt des Führungstreffers an der Seitenlinie mit zwei klaffenden Platzwunden im Gesicht behandelt werden musste, ging nur knapp am linken Pfosten vorbei (33.). Kurz vor dem Pausenpfiff lief Fabian Müller allein auf Hansas Keeper zu, sein etwas überhasteter Abschluss fand jedoch auch nicht das gewünschte Ziel, sodass es mit einem aus Hansa-Sicht fast noch glücklichen 0:1 in die Halbzeitpause ging. Denn die Ostseestädter selbst hatten kaum nennenswerte Torchancen: Jänickes Eingabe, die der Ex-Rostocker Kevin Schlitte bei einer verunglückten Abwehraktion fast ins eigene Tor lenkte, aber von seinem Schlussmann Martin Männel zur Ecke geklärt werden konnte oder Mintals verpasster Freistoß von Perthel (37.) waren hierbei die Ausnahme.
Dies änderte sich nach dem Seitenwechsel aber schlagartig. Mit Peitz und Pannewitz als zwei neue Sechser im defensiven Mittelfeld und einer Dreierabwehrkette waren die engagierten, kämpferischen Hanseaten trotz Unterzahl fortan klar tonangebend. Und als dann auch noch Kevin Schlitte den Rostocker Jänicke im Strafraum von den Beinen holte, schien sich eine Wende im Spiel per Elfmetertor anzubahnen. Allerdings versagten Borg mit einem aufreizend lässigen Schuss die Nerven und Martin Männel hielt zum dritten Mal in dieser Saison einen Strafstoß. "Man sieht den Schützen beim Anlaufen bereits einiges an. Details verrate ich aber nicht. Letztlich ist es ein Glücksspiel, der Ball war aber auch nicht platziert geschossen ", sagte der 24-jährige Keeper. Hansa machte der vergebenen Riesenmöglichkeit zum Trotz weiterhin Druck aufs Auer Tor, war jedoch wie über die gesamte Spielzeit nicht in der Lage, wirklich für Gefahr im finalen Abschluss zu sorgen. Perthel (59.), Mintal (65.) und Peitz (76., 84.) schafften es ebenso wenig wie Borg, der erneut seinen Meister in Martin Männel, der die Volleyabnahme des Schweden aus 13 Metern mit einer tollen Reaktion über die Latte lenkte (81.), fand. So blieb es wie im Hinspiel beim knappen und zugleich glücklichen 1:0-Endstand für die Lila-Weißen. "Das war nach dem Heimsieg über St. Pauli zwar ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber es müssen noch weitere folgen", ließ Enrico Kern, der für den unauffälligen Halil Savran ins Spiel kam und in der 72. Minute die Vorentscheidung im Fünfmeterraum auf dem Fuß hatte, verlauten. In dieselbe Kerbe schlägt auch Karsten Baumann, der sich über den zweiten Sieg in Folge sicherlich freut, aber durch die passive zweite Hälfte trotz Überzahlsituation einiges aufzuarbeiten hat: "Nach der berechtigten Roten Karte hatten wir ein deutliches Übergewicht, konnten aber unsere Chancen nicht nutzen. Trotz Überzahl haben wir uns nach der Pause nur auf das Verteidigen des Vorsprungs konzentriert - das war eindeutig zu wenig. Rostock hat alles nach vorn geworfen und wir sind total von unserer Linie abgekommen."
Sein Gegenüber konnte dem im Großen und Ganzen nur zustimmen: "Aue hat zwar gewonnen, weiß aber sicher nicht, warum. Wir haben vornehmlich in der 2. Halbzeit auf ein Tor gespielt, uns aber wieder nicht belohnt. Ein Absteiger spielt nicht so wie wir", meinte Wolfgang Wolf, der auch die Schiedsrichterleistung kritisierte: "Die Rote Karte war sehr strittig und er kann, vielleicht muss er auch, noch einen zweiten Elfmeter pfeifen." Damit meinte er wohl das Handspiel von Kapitän René Klingbeil in der 56. Minute, was manch Schiedsrichter in der Vergangenheit auch schon gegen Aue gepfiffen hat. Nicht ganz so glimpflich sind Marc Hensel und der eingewechselte Tobias Kempe davon gekommen. Für die kommende Heimpartie gegen Spitzenreiter Greuther Fürth sind beide Akteure mit der zehnten bzw. fünften Gelben gesperrt. Dafür steht Pierre Le Beau nach seiner Rot-Sperre wieder zur Verfügung. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 55.14% Ballbesitz 44.86%
FCH Homepage 11 Torversuche gesamt 8
Block-A 0 Schüsse ins Tor 1
Kicker 2 Schüsse aufs Tor 4
MDR 9 Schüsse neben das Tor 3
  31 Freistöße 25
  6 Eckbälle 2
  2 Abseits 4
  41 Einwürfe 22
  4 Abstöße 11
  21 verübte Fouls 24
  1 Gelbe Karten 2
  0 Gelb-Rote Karten 0
  1 Rote Karten 0