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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

29. Spieltag - Donnerstag, 05.04.2012 - 18:00

1. FC Union Berlin - FC Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)

1. FC Union Berlin: Jan Glinker, Marc Pfertzel, Daniel Göhlert, Michael Parensen, Patrick Kohlmann, Markus Karl, Jérôme Polenz, Chinedu Ede, Torsten Mattuschka, Simon Terodde, Steven Skrzybski; Trainer: Uwe Neuhaus

Eingewechselt: 58. Maurice Trapp für Patrick Kohlmann, 66. Christopher Quiring für Jérôme Polenz, 73. Tijani Belaid für Chinedu Ede

Kader: Marcel Höttecke, Ahmed Madouni, Christoph Menz, Oliver Hofmann

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Adli Lachheb, Dominic Rau, Kevin Schlitte - Marc Hensel, Fabian Müller, Jan Hochscheidt, Guido Kocer - Ronny König, Halil Savran; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 65. Mike Könnecke für Guido Kocer, 75. Tobias Kempe für Marc Hensel, 82. Enrico Kern für Dominic Rau

Kader: Stephan Flauder, Pierre Le Beau, Nicolas Höfler, Kevin Stephan

Tore: 1:0 Chinedu Ede (Linksschuß, 9. / Steven Skrzybski)

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 16728

Gelbe Karte: Torsten Mattuschka / -

Besondere Vorkommnisse: Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Quiring (80.) beendete Union die Partie zu zehnt.

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Der FC Erzgebirge Aue hätte sich im Auswärtsspiel bei Union Berlin einen Punkt verdient gehabt. Doch beste Chancen wurden einfach nicht genutzt und so gingen die Veilchen nach vier Spielen ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer vom Rasen der mit 16.728 stimmgewaltigen Fans gefüllten Kultstätte der Eisernen, die mit nun 42 Punkten auf dem Konto, so viele wie am Ende der gesamten letzten Saison, inne und nach zwei Niederlagen ohne eigenen Torerfolg den Klassenerhalt so gut wie sicher haben. Hingegen muss Aue, das im Vergleich zum 1:1 gegen Greuther Fürth heuer mit Adli Lachheb und Marc Hensel anstelle von Pierre Le Beau und Nicolas Höfler begonnen hatte, nach der unnötigen Niederlage weiterhin zittern. Sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsabstiegsplatz sind ruckzuck aufgebraucht. "Wir haben noch ein paar Punkte Vorsprung, aber wir müssen natürlich aufpassen", sagte FCE-Chefcoach Karsten Baumann, der sich das i-Tüpfelchen im Spiel bei den Hauptstädtern so sehr gewünscht hatte.
"Wir hätten einen Punkt verdient gehabt", war sich auch der Ex-Unioner Halil Savran sicher, der die größte Möglichkeit zum Ausgleich dazu in der 84 Minute warum auch immer vergab. Der Stürmer, zur Winterpause erst ins Erzgebirge gewechselt, knallte das Leder zwar in die Maschen, aber in die des Fangnetzes vom Gästeblock. Die darin befindlichen 700 mitgereisten Auer Fans konnten es kaum fassen. Genau wie die heißblütigen Anfangsminuten ihrer Farben, die den Gastgeber so gut wie gar nicht aus der eigenen Hälfte ließ und für gute Laune bei den Mitgereisten sorgte. Voller Selbstbewusstsein bestimmten die Veilchen die Szenerie an der Alten Försterei, mit Chancen im Sekundentakt. Savrans Abseitstor nach einem Eckball gab den Auftakt. Zwei weitere Ecken folgten, aus denen zum einen Marc Hensel (5.) per Kopfball Unions-Keeper Glinker zu einer Glanzparade zwang und im Anschluss Adli Lachheb (5.) die Kugel an den Querbalken setzte. Wenige Minuten später dann eine hohe Müller-Hereingabe von rechts, Ronny König köpfte leicht in Rückenlage am Berliner Gehäuse vorbei. Man war dem Führungstreffer sehr nahe, doch wie aus dem Nichts gelang dies im Gegenzug den Hausherren. Ein weiter Abschlag, schnelle Spielzüge und ehe sich die Aue-Abwehr versah, befand sich Ede allein vor Aues Keeper Martin Männel. Ein kurzer Schwenk nach links und der starke Auer Auftakt war mit dem siebten Saisontor des Unioners zunichte gemacht.
Die Alte Försterei bebte, auch als Mattuschka mit einem seiner berühmt berüchtigten Freistöße in der 18. Minute die Statik des Pfostens prüfte und demnach fast nachgelegt hätte. Doch auch die Veilchen bemühten sich so schnell wie möglich den Ausgleich zu erzielen, leider mit mäßigem Erfolg im Abschluss. "Jeder Ball, der bei Union in den Strafraum kam, führte zu einer Unsicherheit. Aber es gibt solche Spiele, wo man das Ding nicht über die Linie bringt", fluchte Aues Sportdirektor Steffen Heidrich über das Scheitern: "So ein Spiel dürfen wir nie und nimmer verlieren. Aber der letzte Pass und der Abschluss haben einfach gefehlt." Schafften es die lila-weißen Offensivkräfte (11. Hensel, 24. Hochscheidt, 25./36. König) das neue Innenverteidiger-Duo Parensen und Göhlert auf Seiten der Berliner doch zu überrumpeln, so stand Keeper Glinker eben goldrichtig. Sein Gegenüber stand dem in Nichts nach. So fand Youngster Skrzybski bei seinem Startelf-Debüt für die Eisernen gleich zweimal seinen Meister im Auer Keeper Martin Männel (22./44.).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wirkten die Veilchen, die in dieser Saison nach einem 0:1-Rückstand noch achtmal punkteten (4S-4U), erneut spritziger und dynamischer als die Hausherren. Die richtig handfesten Tormöglichkeiten konnten jedoch nicht herausgespielt werden. Fabian Müllers Sololäufe bis zur Grundlinie (54./57.) fanden nicht den geeigneten Abnehmer, wie auch Königs Versuch in der 60. Minute. Die Eisernen nahmen vorbehaltlich das Tempo raus, spielten mit Kontern (56./62. Skrzybski, 66. Terodde) auf Sicherheit. Dementsprechend hatte Fifa-Schiedsrichter Dr. Felix Brych mit dieser Partie überhaupt keine Probleme. Erst zum Schluss kam wieder Hektik auf, als der zuvor in der 66. Minute eingewechselte Quiring nach wenigen Minuten wieder raus musste. Unions Trainer Neuhaus hatte zu diesem Zeitpunkt das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft. Rund zehn Minuten musste seine Mannschaft nun mit neun Feldspielern auskommen.
Aue warf nach dem Auflösen der Viererabwehrkette alles nach vorn, konnte aber nicht mal aus der numerischen Überlegenheit Profit schlagen, weil auch die besten Einschussmöglichkeiten liegengelassen wurden. Vor allem die in der 84. Minute, als die Veilchen mit schnellem Kombinationsspiel über die eingewechselten Tobias Kempe (für Marc Hensel), Mike Könnecke (für Guido Kocer) und Enrico Kern (für Dominic Rau) fast schon Lehrbuchreif vor das Tor von Glinker kamen. Der Schlussmann konnte Könneckes Flachschuss noch mit dem rechten Fuß parieren, den Abpraller jagte Halil Savran schlussendlich mit viel Schmackes über das verwaiste Tor. In diesem Moment hätte sich der 26-Jährige am liebsten tief in die Wuhlheide eingegraben. "Ich weiß nicht, ob ich jemals so sauer auf mich selbst war. Der Ball lag zum Einschuss bereit. Ich will die Schuld nicht woanders suchen. Das Ding ist aus sieben, acht Metern drüber gegangen, warum auch immer", gab der Angreifer tief bedrückt zu Protokoll. Stürmerkollege Kern kennt solche Momente, half dem Unglücksraben schnell wieder auf die Beine und so kamen drei Minuten später beide gemeinsam zur nächsten Möglichkeit. Diesmal gab Halil Savran die Vorlage für Enrico Kern, der den Ball in Bedrängnis aber nicht gefährlich aufs Tor bringen konnte. Auch Fabian Müller scharfe Hereingabe fand nicht den Weg ins Tor - Glinker hielt (89.).
Somit brachte Edes goldenes Tor den Berlinern die drei Punkte. "Ich hätte Halil heute ja fast den Ausgleich gegönnt, weil er einfach ein tadelloser Sportsmann ist. Am Ende war es ein etwas glücklicher aber nicht unverdienter Sieg für uns", sagte Neuhaus über den neunten Heimdreier seiner Elf. Für die gut spielenden Gäste aus Aue wäre mit 22 Torschüssen einfach mehr drin gewesen, dies sah auch Karsten Baumann so: "Dieses Spiel durften wir eigentlich nicht verlieren, da wir genügend eigene Chancen zum Torerfolg hatten. Vielleicht hat uns heute auch die letzte Konsequenz gefehlt." Schon am Mittwoch im Heimspiel gegen Paderborn kann es seine Elf besser machen, denn "das sollte nicht mehr so oft passieren, sonst wird es im Abstiegskampf noch einmal eng für uns." (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 56.66% Ballbesitz 43.34%
FCU Homepage 21 Torversuche gesamt 22
Block-A 1 Schüsse ins Tor 0
Kicker 5 Schüsse aufs Tor 8
MDR 15 Schüsse neben das Tor 14
  18 Freistöße 7
  10 Eckbälle 7
  0 Abseits 2
  32 Einwürfe 22
  8 Abstöße 13
  7 verübte Fouls 15
  1 Gelbe Karten 0
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0