Dynamo Dresden: Kevin Broll - Claudio Kammerknecht, Jakob Lewald, Lars Bünning, Kyu-Hyun Park - Paul Will, Luca Herrmann, Niklas Hauptmann - Jakob Lemmer, Stefan Kutschke, Tom Zimmerschied; Trainer: Markus Anfang
Eingewechselt: 46. Ahmez Arslan für Luca Herrmann, 61. Lucas Cueto für Jakob Lemmer, 67. Robin Meißner für Stefan Kutschke, 79. Tom Kaspar Berger für Lars Bünning, 79. Dennis Borkowski für Tom Zimmerschied
Kader: Daniel Mesenhöler, Jonathan Meier, Tony Menzel, Jonas Oehmichen
Spielbericht: Dank Bär und Danhof: Abgezockte Veilchen bezwingen Dynamo im Sachsenderby
Mit einem Sieg im Sachsenderby in Aue hätte Dynamo Dresden die Tabellenführung erobern können, stattdessen jubelten nach 90 Minuten aber verdient die Veilchen. Trotz zweimaligem Rückstand setzte sich der FC Erzgebirge Aue in der Vorwoche mit 3:2 in Halle durch, Trainer Pavel Dotchev vertraute dementsprechend seiner Elf. Allein Vukancic musste aufgrund einer Schlüsselbein-OP passen, für ihn rückte Majetschak in die Innenverteidigung. Nach dem spektakulären 7:2 über Lübeck tauschte auch Dynamo-Coach Markus Anfang nur auf einer Position: Bünning startete für Kraulich (Oberschenkelprobleme) in der Viererkette.
Der Derbycharakter war der Begegnung ab der ersten Minute anzumerken, beide Teams schenkten sich nichts und bewiesen das mit vielen kleinen Fouls im mittleren Drittel. Vor allem Aue hatte sich viel vorgenommen, die Hausherren hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Torchancen blieben in der intensiven Partie aber zunächst Mangelware. Sowohl Bär (15.) als auch auf der Gegenseite Kutschke (18.) scheiterten dann aber aus bester Position am jeweiligen Keeper, wurden aber ohnehin aufgrund von vermeintlichen Abseitspositionen zurückgepfiffen. Danach blieben Kopfbälle von Kutschke (21.) und Tashchy (25.) harmlos, ansonsten war das einzige Highlight der Partie die zahlreichen Flummis, mit denen die SGD-Fans aus Protest gegen DFL-Investoren den Rasen schmückten. In der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte ging es dann plötzlich hoch her, weil beide Teams in der Offensive zwei Gänge hochschalteten. Bär ließ in der 36. Minute das Stadion toben, als er eine Hereingabe von Jakob in Rücklage in den rechten Winkel drosch. Kutschke (39.) scheiterte im direkten Gegenzug am auf der Linie klärenden Barylla, Will sechs Minuten später am bestens aufgelegten Männel, der die Führung der Veilchen in die Pause rettete.
Anfang brachte für den zweiten Durchgang Arslan für Herrmann, Oberwasser hatten nach dem Seitenwechsel aber zunächst die Veilchen: Danhof verfehlte den linken Winkel aus 20 Metern nur knapp (49.). Nach kurzem Leerlauf hatten die Gäste Glück, dass Schikora (61.), Danhof (62.), Sijaric (63.) oder Bär (64.) in einer Erzgebirge-Drangphase nicht auf 2:0 schraubten. Auf der Gegenseite traf Park beim ersten klaren Angriff Dresdens den Pfosten (65.). Dynamo warf alles nach vorne und läutete so eine wilde Schlussphase ein. Nach einer Ecke konterten die Veilchen Dresden eiskalt aus, am Ende war es Danhof, der für das 2:0 sorgte (77.). Allzu lang sollten die SGD-Köpfe aber nicht hängen, stellte doch nur vier Zeigerumdrehungen später Joker Meißner den alten Abstand wieder her. Die Hausherren mussten in den letzten Minuten also nochmal richtig zittern, Arslan (86.) und Cueto (88.) verfehlten den Kasten aus der Ferne nur knapp. In fünf Minuten Nachspielzeit gelang den Gästen aber nicht mehr der Lucky Punch. Aue entschied das Sachsenderby so für sich, während Dynamo den Sprung an die Tabellenspitze verpasste. Auf Aue wartet in der kommenden Woche die nächste schwierige Aufgabe: Am Samstag (14 Uhr) ist die Dotchev-Elf in Regensburg gefordert. Dresden empfängt parallel Rot-Weiss Essen zum Topspiel. (kicker)