MSV Duisburg: Maximilian Braune - Marvin Senger, Marvin Knoll, Tobias Fleckstein, Ahmet Engin, Tim Köther - Erik Zenga, Jonas Michelbrink - Thomas Pledl, Niklas Kölle, Kaan Inanoglu; Trainer: Uwe Schubert
Eingewechselt: 15. Alexander Esswein für Thomas Pledl, 46. Kolja Pusch für Kaan Inanoglu, 68. Marvin Bakalorz für Marvin Knoll, 84. Santiago Castaneda für Jonas Michelbrink, 84. Robin Müller für Erik Zenga
Kader: Vincent Müller, Alaa Bakir, Daniel Ginczek, Niclas Stierlin
Spielbericht: Kurz vor Abbruch: Duisburgs letztes Heimspiel endet remis
Im vorerst letzten Drittliga-Heimspiel kam Duisburg nicht über ein 2:2 gegen Aue hinaus. Wegen eines Innenraumsturms war die Partie rund eine Stunde unterbrochen. Nach dem 3:5 in Lübeck, das den erstmaligen Abstieg des MSV in die Viertklassigkeit besiegelte, wechselte Interims-Trainer Uwe Schubert für das (vorerst) letzte Duisburger Spiel im Profifußball gleich fünf Mal. Unter anderem feierte Inanoglu sein Startelf-Debüt für die Meidericher. Ganz anders das Vorgehen von Veilchen-Coach Pavel Dotchev, der im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Arminia Bielefeld auf dieselbe Startelf vertraute - auch nachdem Top-Scorer Marcel Bär immer noch verletzt fehlte. Von Anfang herrschte eine gespenstische Atmosphäre in der Schauinsland-Reisen-Arena. Dennoch zeigten sich die Meidericher zu Beginn offensiv: Erst durch Pledl (9.), bevor Esswein, der früh für den verletzten Pledl ins Spiel kam, die beste Chance hatte (17.) und Startelfdebütant Inanoglu verzog (18.). Auf der Gegenseite hatte Meuer den ersten Abschluss für die Gäste (19.). Es entwickelte sich dennoch mit laufender Dauer eine lauer Sommerkick, bei dem die Veilchen immer besser ins Spiel kamen und sich - auch mit einer Reihe von Standards - am gegnerischen Tor festsetzten. Doch außer Schikora, der den Ball in guter Abschlussposition ins Aus stoppte, gelang nicht viel (39.). So brauchte es ein Geistesblitz von Tashchy, dessen Vertrag unter der Woche erst verlängert wurde, um die Sachsen vor der Pause in Front zu bringen (44.). Ein Tor, das mit ironischen "Oh, wie ist das schön"-Gesängen der Zuschauer quittiert wurde.
Nach Wiederanpfiff drückten die Veilchen auf die Vorentscheidung, doch Seitz brauchte zu lange (48.), und zeigten sich dann zu sorgenlos: Esswein bedankte sich und glich aus (57.). Der Anfang von turbulenten Minuten, denn keine vier Minuten schlenzte Stefaniak einen Freistoß ins Torwarteck (61.). Es sollte nicht die letzte Wendung bleiben, denn nur Sekunden später zeigte Schiedsrichter Nouhoum auf den Elfmeterpunkt: Majetschak hatte Kölle auf der Strafraumlinie leicht getroffen. Engin übernahm und sorgte für den dritten Treffer in sieben Minuten (64.). In der Folge wurde das Spiel offener, es mangelte jedoch bis zur 84. Minute an klaren Torchancen, ehe Braune seine Mannschaft zweimal vor dem erneuten Rückstand bewahrte. Danach kam es leider zu unschönen Bildern im Wedaustadion: Ein Toreingang der Heimkurve öffnete sich und vermummte Personen strömten Richtung Rasen. Glücklicherweise konnten die Sicherheitskräfte und Polizei ein Eindringen auf den Rasen verhindern und schließlich nach einem erneuten Versuch des Durchbrechens der Blockade - auch unter Einsatz von Tränengas - die Personen zurückdrängen. Obwohl das Spiel kurz vor dem Abbruch stand, konnte schließlich nach über einer Stunde Unterbrechung weitergespielt werden. Wenig verwunderlich entwickelte sich nach der langen Pause in den verbleibenden sieben Minuten nur noch wenig Spielfluss, sodass einzig Thiel (89.) noch einmal gefährlich wurde. Im Kampf um Platz vier, der für die Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, ist der Punkt für die Sachsen wohl zu wenig. So müssen die Veilchen am kommenden Wochenende auf Duisburg hoffen, die die Saison beim großen Rivalen Dynamo Dresden beenden, während das Team aus dem Erzgebirge gegen Waldhof Mannheim spielt (beides 13.30 Uhr). Der einfache "Notausgang" für Aue und Dresden: Ein Sieg im Sachsenpokal. (kicker)