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NOFV Oberliga-Süd 2008/09

Spielbericht

22. Spieltag - Sonntag, 05.04.2009 - 14:00

1. FC Gera 2003 - FC Erzgebirge Aue II 3:2 (0:2)

1. FC Gera 2003: Jens Ross, Tobias Friedrich, Michael Franz, Maik Strobel - Marcel Ast, Paul Schletzke, Christian Hauser - Enrico Neubert, Sebastian Barich - Marc Janke, Christof Neumann; Trainer: Nico Quade

Eingewechselt: 23. Christian Schmidt für Christian Hauser, 46. Nick Pohland für Michael Franz, 60. Marco Weißhaupt für Tobias Friedrich

FC Erzgebirge Aue II: Michael Arnold - Dominic Rau, Pierre Le Beau, Tommy Käßemodel - Sylvio Schwitzky, Marco Wölfel, Andy Wendschuch, Christian Siemund, Sascha Weirauch - Roy Blankenburg, Patrick Sonntag; Trainer: Holger Erler

Eingewechselt: 77. Marian Albustin für Sascha Weirauch, 83. Enrico Bitterbier für Tommy Käßemodel

Tore: 0:1 Marco Wölfel (Foulelfmeter, 15.); 0:2 Andy Wendschuch (45.); 1:2 Maik Strobel (76.); 2:2 Marcel Ast (78.); 3:2 Marc Janke (80.)

Schiedsrichter: Stefan Lupp
Assistenten: Ingo Lüttke, Thomas Förster

Zuschauer: 302 im Stadion der Freundschaft

Gelbe Karte: Sebastian Barich, Maik Strobel, Nick Pohland / Pierre Le Beau (4.), Andy Wendschuch, Roy Blankenburg (6.)

Vergebener Elfmeter: Christof Neumann (Foulelfmeter, 48., gehalten von Michael Arnold) / -

Spielbericht:
Ein kurioses Spiel erlebten die Zuschauer in Gera. Dort sah der FC Erzgebirge Aue II bis zur 76. Minute wie der sichere Sieger aus. Wölfel per Foulelfmeter und Wendschuch hatten die Veilchen zur Pause mit 2:0 in Führung gebracht. Als dann Geras Neumann in der 48. Minute einen Elfer verschoss, schien die Partie gelaufen. Dann landete eine verunglückte Flanke von Strobel (76.) im Gästetor und Gera war plötzlich hellwach. Innerhalb von vier Minuten trafen Ast - seine Eingabe landete ebenfalls glücklich in den Maschen - und Janke nach einem Dribbling und schafften den nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2-Sieg. (mdr)

Aues Trainer Holger Erler verstand die Welt nicht mehr. Der 59-jährige einstige Mittelfeldstratege der Veilchen, der in der DDR-Oberliga 359 Spiele für die Erzgebirgler bestritten hatte, schaute nach der 2:3-Niederlage seiner Drittliga-Reserve ungläubig drein. "Nach 70 Minuten müssen wir mit 4:0 führen und fahren jetzt mit leeren Händen nach Hause. Wir haben derzeit die Seuche am Fuß, spielen zwar seit Wochen ordentlichen Fußball, werden dafür aber nicht belohnt", haderte er. Recht hatte er. Der Fußball-Gott war diesmal ein Geraer.
Während die Auer sich fast mit Tränen in den Augen von ihren Fans verabschiedeten, feierten die Gastgeber-Kicker den ersten Erfolg nach vier sieglosen Partien. Trotz des Dreiers verschloss 03-Trainer Nico Quade nicht die Augen. "Wir haben schlecht gespielt. Die Mannschaft war enorm verunsichert, ohne Selbstvertrauen. Aber sie hat gekämpft, sich niemals aufgegeben. Am Ende sind wir für die tolle Moral belohnt wurden. Darauf lässt es sich aufbauen", resümierte Quade.
Fußball verrückt waren die 90 Minuten im Stadion der Freundschaft. Gera begann schwach. Nichts lief zusammen. Fehlabspiele, verlorene Zweikämpfe, zu viele Rückpässe und Torschüsse aus unmöglichen Positionen sorgten für den Unmut der ohnehin wenigen Zuschauer. Aues Blankenburg hatte schon nach einer Viertelstunde die Gäste-Führung auf dem Fuß, verfehlte aber das lange Eck knapp. Zwei Minuten später hieß es 0:1. Friedrich verlor den Ball im Vorwärtsgang. Referee Lupp sah beim darauffolgenden Konter das Festhalten Strobels im Strafraum gegen Sonntag. Die Elfmeterchance ließ sich Veilchen-Kapitän Wölfel nicht entgehen (17.). Roß verhinderte mit guter Parade gegen Blankenburg gar das zweite Gegentor, ehe auch die 03-er zu ersten Chancen kamen. Schletzke scheiterte aber an Gäste-Torwart Arnold (38.), während Friedrich per Kopf nach Freistoß von Franz ein paar Zentimeter fehlten, um an den Ball zu kommen (39.). Die nächste kalte Dusche folgte prompt. Nach Schmidts Fehlpass schoss Wendschuch den Zwei-Stationen-Konter durch die Mitte mit dem 0:2 ab (44.).
Die Geraer gaben sich nach Wiederbeginn nicht geschlagen. Selbst der von Arnold parierte Foulstrafstoß von Neumann (47.) - vorausgegangen war ein Foul von Le Beau an Schmidt - entmutigte den Gastgeber nicht. Aue II hätte beim Freistoß von Rau (61.) und nach toller Kombination, als Strobel im letzten Moment den Schuss Schwitzkys abblockte (64.), alles klar machen können, wurde dann aber für die Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung bestraft. Erst drehte sich Strobels verunglückte Linksflanke vom Innenpfosten des langen Ecks ins Netz - 1:2 (75.). Von der anderen Seite war drei Minuten später Ast per Glücksschuss erfolgreich - 2:2 (78.). Janke, der seit elf Monaten kein Heimtor mehr erzielt hatte, ließ dann mit seinem Schlenzer ins lange Eck zum 3:2 die Geraer endgültig jubeln (80.). (1fcgera03.de)