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Martin Männel: 'Gekommen, um zu Bleiben'

Nach 400 Partien für den FCE darf Martin Männel mal kurz durchatmen.
Nach 400 Partien für den FCE darf Martin Männel mal kurz durchatmen.
Nach dem ersten Abstieg des FC Erzgebirge Aue aus der 2. Bundesliga 2008 lotste Aues neuer Trainer Heiko Weber vier Akteure - Marc Hensel, Arne Feick, Jan Hochscheidt und eben jenen Martin Männel - von Energie Cottbus II ins Erzgebirge. Letztgenannter wurde sofort Stammtorhüter bei den Veilchen. Mit ihm gelangen 2010 und 2016 zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga. Am gestrigen Sonntag, bei der siegreichen Begegnung zu Hause gegen Heidenheim, stand er zum vierhundertsten Mal während eines Pflichtspiels im Kasten des FCE.
Insgesamt begleiteten ihn in seiner Auer Torwartkarriere elf Cheftrainer. Über 36.000 Spielminuten stand Martin Männel mehr oder weniger zwischen den Pfosten, absolvierte 275 Zweitliga- und 103 Drittligaspiele, hinzukommen 16 DFB- sowie vier Sachsen-Pokal-Partien und zwei Relegationsspiele. 33-mal wurde er verwarnt, keinmal vom Platz gestellt und insgesamt je einmal ein- bzw. ausgewechselt. 146 Siege hat er mitgefeiert, aber auch 145 Niederlagen erleben müssen. Sein erstes und einziges Tor im Profifußball gelang dem mittlerweile 32-Jährigen, der seine Karriere im Alter von acht Jahren beim FSV Velten und dem SC Oberhavel Velten startete und über die Jugendmannschaften des FC Energie Cottbus weiter vorantrieb, in der Saison 2014/15. Im Spiel der Lila-Weißen gegen den 1. FC Heidenheim war gerade die 88. Minute angebrochen, als Martin Männel aus dem eigenen Kasten in den gegnerischen Strafraum stürmt. Alles oder nichts im Abstiegskampf. “Diese Situation habe ich mir im Kopf vorher schon eine Millionen Mal vorgestellt”, sagte damals der Keeper, der mit seinen 1,84 Metern nicht zu den Größten in seinem Metier gehört. Trotzdem schraubte er sich hoch, Selcuk Alibaz’ Eckball landete genau auf seinem Kopf. Und Martin Männel nickte die Kugel zum 2:2 unhaltbar ins lange Eck.
Doch selbst mit seinem bis jetzt einzigen Treffer konnte der gebürtige Hennigsdorfer den Abstieg am letzten Spieltag aus der 2. Bundesliga nicht mehr abwenden, Aue musste als Vorletzter direkt runter in Liga 3. Demzufolge wollte über sein erstes Tor im Männerbereich auch keine rechte Freude aufkommen. “Das ist am Ende nur eine Randgeschichte”, sagte damals der frischgebackene Torschütze. Sein erster Abstieg mit Aue schmerzte viel zu sehr. Doch nach nur einem Jahr war der FCE wieder zweitklassig. Mit nur 21 Gegentreffern, bis heute immer noch die wenigsten in der 3. Liga, war der zweite Aufstieg der Veilchen auch ein Verdienst von Martin Männel, der seit der Saison 2015/16 zudem das Amt des Mannschaftskapitäns ausübt.
Als Außenstehender betrachtet, dürften ihn wohl der Anfang der Saison 2013/14, als er kurz seinen Stammplatz an Neuzugang Sascha Kirschstein verlor, oder 2016/17, als er am 6. Spieltag gegen Arminia Bielefeld nach einem Zusammenprall mit Arminias Hemlein eine dreimonatige Verletzungspause aufgrund einer Luxation des linken Ellenbogens hinnehmen musste, oder vor kurzem erst seine ausgekugelte Schulter samt Muskel- und Kapselverletzungen zurückgeworfen haben. Egal! Nun hat er in seiner 13. Saison beim FCE die 400 geknackt. Herzlichen Glückwunsch dazu. Torhüter-Legende Jörg Weißflog, einst sein Torwarttrainer in Aue, absolvierte 407 Pflichtspiele für die frühere BSG Wismut. Flockes Bestmarke und die von Rekordhalter Holger Erler (418) sowie die von Volker Schmidt (403) wird Martin Männel, der noch Vertrag bis Juni 2022 hat, demnach locker knacken und überbieten. Gekommen, um zu bleiben!

2. Bundesliga: 275 Spiele, 24.633 Minuten, 90S-77U-108N, 1 Tor, 22 Gelbe
3. Liga: 103 Spiele, 9.270 Minuten, 47S-29U-27N, 7 Gelbe
DFB-Pokal: 16 Spiele, 1.530 Minuten, 6S-0U-10N, 2 Gelbe
Sachsen-Pokal: 4 Spiele, 390 Minuten, 4S-0U-0N, 1 Gelbe
Relegation: 2 Spiele, 180 Minuten, 1S-1U-0N, 1 Gelbe
Gesamt: 400 Spiele, 36.003 Minuten, 148S-107U-145N, 1 Tor, 33 Gelbe

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