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Trainerlegende Gerd Schädlich gestorben

Damals wusste man schon die Verdienste von Gerd Schädlich ordentlich zu würdigen - heute umso mehr. Ruhe in Frieden, Legende!
Damals wusste man schon die Verdienste von Gerd Schädlich ordentlich zu würdigen - heute umso mehr. Ruhe in Frieden, Legende!
Nach langer schwerer Krankheit ist in der Nacht zum Samstag Gerd Schädlich im Alter von 69 Jahren gestorben. Das bodenständige Urgestein war von 1999 bis 2007 Trainer in Aue - nicht nur seine längste Zeit als Coach bei einem Verein, sondern auch die beim Kumpelverein. Im beschaulichen Erzgebirge trainierte nie zuvor und bis heute nie danach ein Trainer so lange am Stück ohne Unterbrechung eine Auer Mannschaft. Sein erstes Spiel auf der Bank von Lila-Weiß war das Auftaktspiel der so wichtigen Saison 1999/00 am 1. Spieltag beim VfL Halle 96. Nach 0:1-Rückstand gewannen die Veilchen dieses Auswärtsspiel noch mit 3:1 im Stadion am Zoo. Erst weit über 3.000 Tage später, sollte seine letzte Partie als Trainer des FC Erzgebirge Aue folgen: Am 17. Spieltag der 2. Bundesliga 2007/08 verloren seine Mannen in der Münchener Allianz Arena klar mit 0:5 gegen 1860 München. Sein Rücktritt nach der Niederlage in seinem 317. Spiel ließ nicht lange auf sich warten.
Genau diese Art machte ihn so außergewöhnlich. Eben ein Sportsmann, ein stiller Malocher, aber auch sehr ehrgeizig und akribisch in seinem Tun. Unvergessen bleibt Gerd Schädlich, mit dem die Auer 2000, 2001 und 2002 drei Sachsen-Pokale gewannen, vor allem mit dem sensationellen ersten Aufstieg in die 2. Bundesliga im Juni 2003. Diesem ‘Wunder von Aue’ folgten mit ihm viereinhalb Jahre in dieser Klasse, in denen die Lila-Weißen den deutschen Profifußball rockten. Insgesamt saß der in Rodewisch geborene Trainerfuchs zwischen August 1999 und Dezember 2007 in 290 Punktspielen (138-mal in der Regional- und 152-mal in der 2. Bundesliga) sowie in 27 Pokalspielen (17-mal im Sachsen-Pokal und 10-mal im DFB-Pokal) für die Veilchen auf der Bank. Nur einmal, am 18. März 2007 gegen Kickers Offenbach, fehlte Aues Erfolgstrainer krankheitsbedingt. Nach seiner Zeit beim FCE, wo er insgesamt 141 Siege, 64 Unentschieden und 112 Niederlagen miterleben durfte, ist er wie gewohnt Heimattreu geblieben und wurde Chefcoach bei den Himmelblauen. Es sollte seine insgesamt zwölfte, aber auch letzte Trainerstation sein. Mit einem dreijährigen Engagement als hauptamtlicher Scout für den Halleschen FC wurde die Zeit für das Erreichen des Rentenalters überbrückt. Danach zog sich Gerd Schädlich aus dem Fußball-Geschäft zurück.
Nun ist eine weitere Legende des Ostfußball von uns gegangen. “Wir sind unendlich traurig über diese Nachricht und in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden. Wir hatten Seite an Seite wunderbare und erfolgreiche Jahre in Aue. Ohne ihn wäre unser Verein heute nicht das, was er ist. Gerd hat uns in seiner Ära in den bezahlten Fußball geführt, gekrönt mit dem Aufstieg 2003. Er war ein wahnsinnig disziplinierter Trainer, vor allem aber ein wunderbarer Mensch. Er hat nie die Fehler bei anderen gesucht und auch in Krisenzeiten immer Zuversicht ausgestrahlt. Sein Tod schmerzt uns alle unheimlich”, sagte FCE-Aufsichtsratsmitglied Uwe Leonhardt.
Ruhe in Frieden Gerd, und ein letztes Glück Auf!


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