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FC Eilenburg - FC Erzgebirge Aue 'Pflichtaufgabe erfüllt'

Über den Daumen gepeilt: Unter den offiziell 580 Zuschauern im Ilburgstadion waren 320 Fans dem Veilchenlager zuzuordnen.
Über den Daumen gepeilt: Unter den offiziell 580 Zuschauern im Ilburgstadion waren 320 Fans dem Veilchenlager zuzuordnen.
Zum ersten Mal in dieser Saison konnten die Veilchen endlich als Sieger vom Platz gehen. Mit einem am Ende mühsamen 2:1-Auswärtserfolg beim Oberligisten FC Eilenburg in der 3. Runde des Wernesgrüner Sachsenpokals gab es nach den unruhigen Tagen mit Vorstands- und Trainerwechsel zumindest sportlich wieder was zu berichten - selbst wenn das Ergebnis noch das Beste an diesem Auftritt war. Maximilian Thiel (2.) und Tom Baumgart (29.) erzielten die Tore für das Drittliga-Schlusslicht, bei dem auch Martin Männel nach fünfmonatiger Verletzungspause erstmals wieder im Tor stand. Den Gegentreffer von Eilenburgs Jarosch in der 90. Minute konnte aber auch er nicht verhindern.

Dass sich die von Interimstrainer Carsten Müller übernommene Auer Mannschaft in der Kürze der Zeit nicht wirklich spielerisch weiterentwickeln sollte, war von Beginn an klar. Doch der ‘Übergangslösung’ ging es bei dem Pokalspiel auch nicht wirklich um Glanz, sondern “grundsätzlich einfach nur darum, die nächste Runde zu erreichen”. Dies unterstrich der 50-Jährige auch nach Spielende vor dem aufgewühlten Gästeblock, wo kurz zuvor die Mannschaft mit Pfiffen weggeschickt wurde. Für Carsten Müller nicht hinnehmbar, stellte sich nach dem MDR-Interview der aufgebrachten Menge. Er forderte “Zusammenhalt und dass er so etwas nicht zulässt, egal wie die Mannschaft gespielt hat - auch wenn es nicht gut war. Einzig das Weiterkommen stand diese Woche, in der er sich den Arsch aufgerissen hat, im Vordergrund. Die Mannschaft braucht Zuspruch und das geht nur gemeinsam!” Nach diesem Aufruf holte er seine Jungs noch einmal zum Abklatschen mit den Fans an den Zaun. Somit konnte zumindest im Ansatz der entstandene Bruch zwischen allen Beteiligten gekittet werden.

Allerdings muss man auch die Kritiker verstehen, war das Spiel bis auf die Anfangsviertelstunde wahrlich kein Leckerbissen, von einem Zwei-Klassenunterschied nichts zu sehen. Eilenburg, das aus seinen letzten acht Spielen starke 17 Zähler mitnehmen konnte und aktuell mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz zwei der Tabelle steht, wusste durchaus zu gefallen. Vor allem körperlich im Eins-gegen-Eins überzeugte der Gastgeber, kaufte da mehrfach den Veilchen den Schneid ab. Erzgebirge Aue hatte allerdings das Momentum auf seiner Seite, ging mit dem ersten Angriff in Führung. Einen Freistoß von Dimitrij Nazarov konnte Eilenburgs Keeper Naumann noch parieren, gegen den Nachschuss von Maximilian Thiel aus rund 17 Metern war er dann aber völlig machtlos (2.). Nach dem kleinen Brustlöser und weiteren Offensivaktionen dauerte es aber gut eine halbe Stunde, bis das zweite Tor fallen sollte. Nach Steckpass von Dimitrij Nazarov war Tom Baumgart auf und davon, behielt gegen Eilenburgs Schlussmann die Nerven und versenkte die Kugel in die Maschen (29.). Mit der 2:0-Führung ging es in die Katakomben des Ilburgstadions.

Währenddessen verlagerte sich das Spielgeschehen auf den Nebenplatz. Ein in der 1. Halbzeit fehlgeleiteter Ball ermöglichte das kleine Match unter den mitgereisten Gästefans. Und hätte man erahnt, dass es auf dem Hauptplatz nur mäßig weitergehen sollte, wäre der kleine Zeitvertreib wohl länger am Laufen geblieben. Seis drum, das gehört wohl auch (momentan noch) zu Aue. Statt den Vorsprung auszubauen, ging man in den Verwaltungsmodus. Zudem verhinderten die spielerischen Defizite, inklusive Abstimmungsschwierigkeiten in den Laufwegen, des Öfteren eine Vorentscheidung. Der Außenseiter wurde folgerichtig mutiger und kam zu Abschlüssen. Ein Gegentor und es würde unnötig spannend - das wusste auch Eilenburg. Die Elf von Sascha Prüfer blieb am Drücker und erzwang den Anschlusstreffer in der 90. Minute: Jarosch traf per Kopfballbogenlampe. Aue agierte zu diesem Zeitpunkt in Überzahl, weil Eilenburgs Toni Majetschak sich verletzt hatte und das Wechselkontingent des Gastgebers ausgeschöpft war. Prekär dabei. Auf Auer Seite wurde gerade Erik ins Spiel geschickt und musste als erste Amtshandlung seinen verletzten Bruder vom Feld tragen.

Auf dem Grün ist bis auf das später Gegentor zum Glück nichts mehr passiert und Aue ist eine Runde weiter. Pflichtaufgabe erfüllt. Das Achtelfinale soll im Anschluss an den SFV-Verbandstags am 8. Oktober 2022 in Chemnitz ausgelost werden. Laut Rahmenterminplan sind die Partien dann für den 16. und 19./20. November 2022 vorgesehen. In der 3. Liga geht es für die Veilchen bereits am kommenden Freitag weiter. Im Heimspiel empfängt der FCE dann den SV Meppen.

Spielbericht
Fotos vom Spiel

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