SV Meppen - FC Erzgebirge Aue 'Katerstimmung hält an'
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Marvin Stefaniak wollte die Niederlage hingegen an der fehlenden Mentalität festmachen: “Wenn du zweimal in Führung gehst, musst du irgendwann mal kapieren, dass du das Spiel auf deine Seite ziehen kannst.” Doch das hat weder in der fünften Minute, als der Mittelfeldstratege den durchlaufenden Sam Schreck mit einem Pass über 30 Metern herrlich in Szene setzte und Aues Nummer 33 im Anschluss auch noch Meppens-Keeper überwand, geklappt, noch in der 65. Minute, als Antonio Jonjic auf das Meppener Tor zulief, zunächst am Schlussmann scheiterte, doch Omar Sijaric im Nachsetzen zur erneuten Führung einschob. Mit einer breiten Brust aufzuspielen, davon waren die lila-weißen Akteure weit entfernt. Vielmehr lud Aues Hintermannschaft mit teils haarsträubenden Fehlern den SV Meppen zum Toreschießen ein. Beim ersten Ausgleich reagierte Linus Rosenlöcher zu spät, konnte Kraulichs Abschluss nicht mehr verhindern (8.). und beim 2:2 entpuppte sich der Klärungsversuch von Korbinian Burger als Boomerang, über Blacha und Janssen war der Ex-Auer Mirnes Pepic Nutznießer dieses Fauxpas (78.). “Die Situation war eigentlich längst tot”, ärgerte sich Mitspieler Stefaniak später, “es ist mir ein Rätsel, wie man dort so verteidigen kann.” Doch es sollte noch schlimmer kommen. Ein bereits gewonnener Ball sprang Marco Schikora in der Vorwärtsbewegung zu weit vom Fuß und erneut ging es über Blacha und Janssen ganz schnell in die andere Richtung. Begünstigter dieses Mal: Pourié (87.).
Es war das neunte Gegentor im dritten Spiel hintereinander für den FC Erzgebirge und bedeutete erst Saisonsieg Nummer vier für überglückliche Meppener. Und da die Konkurrenz ebenfalls nicht schlief, beträgt das Punktepolster auf den ersten Abstiegsplatz nur noch acht Zähler. Wird am kommenden Samstag gegen den VfB Oldenburg eine weitere Pleite kassiert, könnte der Abstand auf nur sechs Punkte schrumpfen. Geschrumpft ist auch die Zahl der Gästefans nach Spielende. Ein Großteil der 400 mitgereisten Schlachtenbummler schlossen sich nämlich dem Aufruf der aktiven Fanszene an und verließen den Block vorzeitig. Vielleicht auch besser so. Es wären sonst wieder allerlei jugendfreie Worte in Richtung Mannschaft geflogen, die - und da bin ich mir sicher - nicht jeden Spieler tangiert hätten. Katerstimmung wohin man schaute.
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