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FC Erzgebirge Aue - SC Verl 'Weiter im Trott'

Der Anschluss aus dem berühmten Nichts: Anthony Barylla traf aus 20 Metern zum zwischenzeitlichen 1:2.
Der Anschluss aus dem berühmten Nichts: Anthony Barylla traf aus 20 Metern zum zwischenzeitlichen 1:2.
Fünf Niederlagen aus den letzten sechs Pflichtspielen sprechen bei einem Torverhältnis von 8:17 eine deutliche Sprache. Zwar fällt der Dotchev-Elf offensiv immer etwas ein, in den 15 Partien seit Jahresbeginn blieb Aue nur im Derby bei Dynamo und Chemnitz sowie gegen Freiburg II ohne eigenen Treffer, und verbuchte auch gestern zwei Tore auf der Habenseite, doch kassierte der FCE durch individuelle Fehler in der nicht mehr sattelfesten Abwehr zuletzt mehr als doppelt so viele Gegentreffer. Auch gegen den Sportclub aus Ostwestfalen, der vor der Begegnung wiederum auch nur zwei Siege aus den letzten acht Auswärtsspielen geholt hatte, zeigte die Defensive der Veilchen vor allem im ersten Durchgang eine bemerkenswerte Fehleranhäufung, die die offiziell 5.865 Zuschauer im gespenstig leeren Erzgebirgsstadion mit Pfiffen zur Pause quittierten. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Lila-Weißen bereits 0:1 hinten - nur! Denn der minimale Rückstand war das einzig Positive, hätte dieser auch drei, vier Tore höher ausfallen können.

Die Rotation mit Alexander Sorge für den erkrankten Erik Majetschak auf die Innenverteidigerposition blieb lange Zeit eine wacklige Angelegenheit. Aber auch das Mittelfeld, ohne den mit Nackenbeschwerden pausierenden Marvin Stefaniak, konnte aufgrund relativ hoher Ideenlosigkeit für wenig Entlastung sorgen. Elias Huth, für den fehlenden Antonio Jonjic (Bänderverletzung am rechten Fuß) im Sturm allein agierend, hing dementsprechend vollständig in der Luft. Dafür bestimmten die von 21 mitgereisten Verl-Fans unterstützten Gäste von Beginn an das Geschehen, übernahmen sofort die Spielkontrolle und hatten bereits nach zwei Minuten die Führung auf dem Fuß. Tugbenyo wurde steil geschickt und tauchte direkt vor Martin Männel auf, der das Duell noch für sich entscheiden konnte. Dann entschärfte der Auer Keeper erneut eine Tugbenyo-Chance (5.) und parierte ebenso stark gegen Ex-Veilchen Nicolas Sessa (18.). Nur zwei Minuten fand das Betteln der Auer aber ein Ende und der SC Verl traf völlig verdient zur Führung. Tugbenyo verlängerte eine Sessa-Flanke mit der Brust, Sessa bedankte sich und netzte ein.

Die Reaktion von Lila-Weiß? Keine! Obgleich Verl ein, zwei Gänge zurückschaltete, verbuchte der FCE nur eine brauchbare Möglichkeit zum Ausgleich, als Anthony Barylla sich nach einer gespielten halben Stunde ein Herz nahm und aus gut 18 Metern einfach mal draufhielt. Der bis dato arbeitslose SC-Keeper Wiesner war aus der Kalten heraus aber auf dem Posten, klärte das Geschoss zur Ecke. Ansonsten bestimmten viele Pässe in die Beine des Gegners oder ins Nichts und Flanken, die nie einen Mitspieler fanden, die Szenerie. Einfach Erschreckend! Nichts, rein gar nichts lief zusammen.

Als dann nach dem Seitenwechsel auch noch Martin Männel patzte und einen Pass direkt in die Füße von Sessa spielte, der dieses Geschenk per Außenrist aus 16 Metern mit Leichtigkeit ins leere Tor zu seinem zweiten Treffer schlenzte (46.), passte ins Gesamtbild der wohl schlechtesten Saisonleistung unter Pavel Dotchev. Daran änderte auch der Anschlusstreffer von Antony Barylla nur fünf Minuten später kaum etwas. Das große Aufbäumen blieb aus, vielmehr hatte Verl die besseren Möglichkeiten, scheiterte zunächst mal am Pfosten (57.) oder an einem Abwehrbein (64.), machte dann aber mit dem dritten Treffer durch Probst alles klar (71.). Per verwandeltem Handelfmeter durch Borys Tashchy (83.) kam Erzgebirge Aue nur zum erneuten Anschlusstreffer, verlor am Ende nicht nur 2:3 sondern auch noch Tom Baumgart, der nach harten Einstiegen von Knost Höhe Mittellinie mit der Trage vom Platz getragen werden musste (89.). Die zweite Niederlage hintereinander für Aue, das aber mit 39 Zählern weiterhin acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze hat - noch.

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