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FC Erzgebirge Aue - SC Freiburg II 'Viel Geduld und Glück war gefragt'

Der 10. Heimsieg war auch für Chris gewidmet - Ruhe in Frieden.
Der 10. Heimsieg war auch für Chris gewidmet - Ruhe in Frieden.
Dass eine Mannschaft mit einem Mann mehr auf dem Platz am Ende gewöhnlich auf der Gewinnerseite stehen wird, hat die Vergangenheit schon mehrfach widerlegt. Aue selbst hatte das beim ersten Aufeinandertreffen damals am 24. Juni 2022 ebenfalls erleben müssen, als man trotz 89-minütiger Überzahl und einer Führung im Rücken nur einen Punkt aus dem Breisgau hat mitnehmen können. Gestern im vierten Aufeinandertreffen stand ebenfalls nach Platzverweis für die Mannschaft von Thomas Stamm und einer FCE-Führung ein 1:1 an der Videowand - wenn auch nur kurz. Denn nur zwei Minuten später landete Marvin Stefaniaks abgefälschter Schuss im Tor, markierte mit seinem sechsten Saisontreffer den zehnten Heimsieg für die Veilchen.

“Wir haben heute das nötige Glück gehabt, da ist eben auch mal ein abgefälschter Schuss wie meiner drin”, sagte der Siegtorschütze, der wie gewohnt einen Gruß an seine verstorbene Mutter Richtung Himmel schickte. Auch Pavel Dotchev sprach von Glück, welches erzwungen wurde. Seine angepisste Mine beim völlig überraschten Ausgleich hatte sich kurze Zeit später in Wohlwollen aufgelöst und der 58-Jährige war dann einfach nur froh, dass das 2:1 gefallen ist: “Wenn wir heute nach einer Führung wieder Punkte abgegeben hätten, wäre das sehr enttäuschend gewesen.”
 
Marvin Stefaniak hat immer noch seine sehr persönliche Weise seine Tore zu bejubeln.
Marvin Stefaniak hat immer noch seine sehr persönliche Weise seine Tore zu bejubeln.

Zumal seine Mannen viel Geduld gegen die Bubis des SC Freiburg, die seit drei Partien ungeschlagen waren (2S-1U-0N), brauchen würden, und dies bereits im Vorfeld mehrfach erwähnt hatte. So entpuppte sich die erste Halbzeit als recht ereignisloser Sommerkick. “Wir hatten viele Ballverluste, ich habe bei meiner Mannschaft eine gewisse Nervosität gespürt.” Die kam nicht von ungefähr. Zwar kassierte das Schlusslicht mittlerweile 21 Niederlagen, schaffte es aber von den insgesamt 30 eigenen Toren 20 davon auf fremden Plätzen zu erzielen. So stand in der Anfangsphase auch Keeper Martin Männel im Blickpunkt, klärte Bauers Schuss spektakulär zur Ecke (14.). Gegen die jungen Breisgauer mussten die Hausherren gerade beim schnellem Umkehrspiel immer auf der Hut sein, machten offensiv aber auch nicht alles gut, als Steffen Meuer in der 22. Minute nach einem Latten-Abpraller aus sechs Metern das leere Tor verfehlte. Viel mehr hatte die erste Halbzeit nicht zu bieten. Die Zuspiele wie auch die Abschlussversuche waren auf beiden Seiten sehr oft ungenau, so verpufften die Ideen und Angriffe ohne zählbarem Erfolg.
 
37 Gästefans machten das Beste aus der bescheidenen Situation eines Tabellenletzten.
37 Gästefans machten das Beste aus der bescheidenen Situation eines Tabellenletzten.

Im zweiten Durchgang dezimierte sich der Gast recht früh selbst. Al Ghaddioui war mit einer Entscheidung des Unparteiischen Timon Schulz überhaupt nicht einverstanden, gab das auch unumwunden verbal zu verstehen, woraufhin die gelb-rote Karte folgte (51.). Der bereits achte! Platzverweis für den SCF in dieser Saison spielte den Veilchen natürlich in die Karten - zumindest was den Ballbesitz angeht. Denn nur schwer war der Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Oft wurde zum umständlich in den Strafraum kombiniert oder es stand immer ein Abwehrbein dazwischen. Als dann Marcel Bär in der 59. Minute es doch mal mit direktem Abschluss versuchte, stand Freiburgs Schlussmann Sauter leider goldrichtig (59.). Doch das Mittel aus der Distanz schien der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Gesagt, getan: Kilian Jakob nahm Maß, jagte vier Meter vor dem Sechzehner stehend die Kugel mit Schmackes zum 1:0 ins lange Eck (63.). Marke Traumtor für den 26-Jährigen, seine Erstes im Auer Trikot dazu.
 
Wieder eine Heimmacht: Platz 3 in der Heimtabelle, punktgleich mit Dresden und Münster.
Wieder eine Heimmacht: Platz 3 in der Heimtabelle, punktgleich mit Dresden und Münster.

Danach folgte das, was es ja in Überzahl so nicht geben dürfte. Der FC Erzgebirge blieb dran, ging auf das 2:0, kassierte dennoch den Ausgleich. Johannssons Freistoß köpfte Joker Manzambi völlig unbedrängt ein (82.). Der Schockmoment für die 7.600 Zuschauer im Erzgebirgsstadion hielt zum Glück nur kurz an. Borys Tashchy bediente Marvin Stefaniak, dessen Schlenzer erst harmlos wirkte. SCF-Keeper Sauter war bereit zur Ballaufnahme, der Rücken von Mitspieler Bichsel wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Abgefälscht landete die Kugel im Tor (84). Auf die zweite Auer Führung hatten die Gäste keine Antwort mehr. Hämmer, Heimsieg, vorübergehend Rang sechs. Was das alles wert ist, wird sich im kommenden Auswärtsspiel beim SC Verl zeigen. Vielleicht auch wieder mit viel Geduld und Glück.

Spielbericht
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