VeilchenPower.de

SC Verl - FC Erzgebirge Aue 'Zwei Blitztore besiegeln Aues 10. Niederlage'

Kurz nach dem Einlaufen beider Mannschaften gab es für die Veilchen gleich die kalte Dusche.
Kurz nach dem Einlaufen beider Mannschaften gab es für die Veilchen gleich die kalte Dusche.
Es bleibt dabei, Aue tut sich schwer gegen Verl, hat die letzten vier Gastauftritte beim Sportclub nicht gewinnen können. Einzig im allerersten Vergleich vor mittlerweile 23,5 Jahren sind die Veilchen als Sieger vom gegnerischen Platz gegangen. Damals am 20. August 2000 in der Regionalliga Nord entführte der FCE durch einen 1:0-Auswärtserfolg die volle Punktzahl. Auch in den anschließenden fünf Partien hat Aue zumindest immer einen Punkt einheimsen können (2S-3U-0N). Im Drittligaalltag verkommt der SC Verl allerdings mehr und mehr zum Angstgegner: vier Spiele = vier Niederlagen für Aue. Damit rücken auch die zarten Aufstiegsträume immer weiter in den Hintergrund. Wenn man jedoch jeweils nach Halbzeitanpfiff behäbig agiert und vermeidbare Gegentore kassiert, braucht es solche Träumereien erst gar nicht geben. So war durch die Treffer von Nadj (6.) und Lokotsch (49.) das Ding eigentlich durch. Erst recht, als fünf Minuten später Marco Schikora ins eigene Tor traf, auch wenn vor 2.005 Zuschauern in der Sportclub Arena Steffen Nkansah mit seinem Premierentreffer in der 76. Minute eine kleine Schlussoffensive einläuten sollte.
 
Die Startelf stellte sich fast von alleine auf. Allerdings wäre wohl die Variante von Minute 56 die bessere Alternative gewesen.
Die Startelf stellte sich fast von alleine auf. Allerdings wäre wohl die Variante von Minute 56 die bessere Alternative gewesen.

Die kam allerdings nicht so ins Rollen, da eben auch das Personal fehlte. Mit Tim Kips als Ersatztorhüter hatte Pavel Dotchev insgesamt nur fünf weitere Feldspieler auf der Bank zur Verfügung. Für die gelbgesperrten Kilian Jacob und Borys Tashchy fiel zunächst die Wahl auf Korbinian Burger und Joshua Schwirten, der erstmalig in der Startelf zu finden war. Viel Zeit zum Abtasten gab es für ihn und seine Mannschaftskollegen jedoch nicht. Zappelte das Leder nach drei Minuten aufgrund einer Abseitsstellung folgerichtig regelwidrig im Netz von Martin Männel, so war in der 6. Minute wohl leider alles in Ordnung. Schnell und schnörkellos zogen die Ostwestfalen über die linke Seite ihr Spiel auf, der eventuell doch im Abseits gestandene Stöcker passte in den Rücken der Auer Abwehr, von wo aus Nadj völlig blank den Ball zur Verler Führung in die Maschen schweißen konnte.
 
Steffen Meuer noch mit den besseren Möglichkeiten in einem mittelprächtigen Spiel (Quelle: Menne)
Steffen Meuer noch mit den besseren Möglichkeiten in einem mittelprächtigen Spiel (Quelle: Menne)

Das sechste Gegentor in der Anfangsviertelstunde war für Aue kein Beinbruch, da man auch mit Rückständen bisher gut umgehen konnte. Allerdings sorgte trotz erhöhtem Ballbesitz und mehr gewonnenen Zweikämpfen die fehlenden Einschussmöglichkeiten doch dazu, hier und da so einiges zu hinterfragen. Denn bis auf Steffen Meuers Abschlüsse (7. / 13.) und Erik Majetschaks Kopfball in die Arme von SC-Keeper Müller (13.), waren die Möglichkeiten zum Ausgleich rar gesät. Vielmehr hatte Verl die besseren Offensivaktionen, um die Führung auszubauen. Bei Taz’ Fernschuss (28.) war Martin Männel zur Stelle, bei Lokotschs Abschluss grätsche Steffen Nkansah dazwischen, den Nachschuss von Taz hielt Aues Schlussmann abermals souverän (36.). So blieb es beim hauchdünnen Halbzeit-Rückstand.
 
Große Schwenkfahnen? Fehlanzeige! Das lässt der pervers eingezäunte Gästebereich gar nicht zu.
Große Schwenkfahnen? Fehlanzeige! Das lässt der pervers eingezäunte Gästebereich gar nicht zu.

Doch kurz nach Wiederanpfiff mussten die Veilchen den nächsten Gegentreffer hinnehmen. Lokotsch schnappte sich nach Ballverlust von Joshua Schwirten kurz hinter der Mittellinie das Objekt der Begierde, ließ im Anschluss noch drei! Auer Gegenspieler stehen und lupfte den Ball auch noch über Martin Männel weg hinein ins Tor (49.). “Alles, was wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen hatte, alle Motivation, die wir in der Pause noch einmal aufgebaut haben, war nach ein paar Minuten auch schon wieder dahin. Das ging alles viel zu schnell”, so ein angefressener Pavel Dotchev, der nach Marco Schikoras Eigentor (54.) umstellte und dazu den nach seiner Schlüsselbeinfraktur wiedergenesenen Niko Vukancic auf seiner angestammten linken Innenverteidigerposition brachte. Erik Majetschak rutschte auf die Sechs und Mirnes Pepic ins offensive Zentrum hinter Sturmspitze Marcel Bär.

Und siehe da, von nun an lief der Ball besser, die Kombinationen flüssiger. Tim Danhof (57.), Marcel Bär (58.) und Steffen Meuer (60.) kamen gleich dreimal gefährlich vors Tor der Hausherren, konnten die Kugel aber nicht zum ersehnten Anschlusstreffer in den Maschen unterbringen, da sich die Verler keinerlei Blöße gaben und den 3:0-Vorsprung fehlerfrei verteidigten. Bis zur 76. Minute. Da hatte Steffen Nkansah vom ganzen Tiki-Taka die Schnauze voll, zog acht Meter vor der Strafraumgrenze einfach mal ab und traf sehenswert zum 1:3.
 
Er sollte bei 13 Treffern bleiben, denn auch Marcel Bär blieb ohne Fortune (Quelle: Menne)
Er sollte bei 13 Treffern bleiben, denn auch Marcel Bär blieb ohne Fortune (Quelle: Menne)

Noch einmal keimte Hoffnung auf, die spätestens mit dem Schlussakkord von Schiedsrichter Jarno Wienefeld, der im gesamten Spiel nur eine Verwarnung gegen Pavel Dotchev aussprach, endete. An der zehnten Auer Saisonniederlage gab es nichts mehr zu rütteln, für Verl hingegen war es der erste Heimsieg in 2024. Nun heißt es für den Kumpelverein am kommenden Dienstag die Halbfinal-Hürde im Sachsen-Pokal beim Bischofswerdaer FV zu nehmen. Sonst ist auch diese Möglichkeit zur Teilnahme am DFB-Pokal gescheitert.

Spielbericht

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Um einen Kommentar hinterlassen zu können, erhalten Sie nach dem Kommentieren eine E-Mail mit Aktivierungslink an ihre angegebene Adresse.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA