FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, Adli Lachheb, Thomas Paulus, René Klingbeil - Oliver Schröder, Marc Hensel, Kevin Schlitte, Skerdilaid Curri, Jan Hochscheidt - Sebastian Glasner; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 75. Jörn Wemmer für Skerdilaid Curri, 75. Tobias Kempe für Pierre Le Beau
Kader: Stephan Flauder, Dominic Rau, Thomas Birk, Manuel Hiemer, Patrick Sonntag
Borussia M'gladbach: Christofer Heimeroth - Tobias Levels, Noel Brouwers, Bonfirm Dante, Filip Daems - Thorben Marx, Michael Bradley, Patrick Herrmann, Marco Reus - Mohamadou Idrissou, Karim Matmour; Trainer: Michael Frontzeck
Eingewechselt: 84. Roman Neustädter für Karim Matmour, 90. Sebastian Schachten für Patrick Herrmann, 90+1. Tony Jantschke für Michael Bradley
Kader: Anderson Soares de Oliveira, Marc-André ter Stegen, Elias Kachunga, Marcel Meeuwis
Tore: 0:1 Michael Bradley (Rechtsschuss, 38. / Mohamadou Idrissou); 1:1 Jan Hochscheidt (Kopfball, 47. / Skerdilaid Curri); 1:2 Mohamadou Idrissou (Linksschuss, 64. / Marco Reus); 1:3 Marco Reus (Rechtsschuss, 87. / Roman Neustädter)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach) - Assistenten: Christian Leicher (Weihmichl), Thorsten Schiffner (Konstanz) - Vierter Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen)
Zuschauer: 12652
Gelbe Karte: Pierre Le Beau, Marc Hensel / Michael Bradley
Spielbericht: Mit 1:3 verlor der FC Erzgebirge Aue die Partie in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Erstligisten aus Mönchengladbach. Vor 12.652 Zuschauern im Erzgebirgsstadion waren es Michael Bradley, Mo Idrissou und Marco Reus, die ein Weiterkommen in die zweite Runde und den finanziellen Zuschuss von 250.000 Euro für Aue verhinderten. FCE-Trainer Rico Schmitt blieb bei der Startaufstellung ohne Überraschungen, da die Verletzten Najeh Braham, Tomasz Kos, Patrick Milchraum, Robert Strauß, Alban Ramaj und Enrico Kern ohnehin noch nicht wieder zur Verfügung standen. Also wurde die Viererabwehrkette durch Pierre Le Beau, Thomas Paulus, Kapitän René Klingbeil sowie der Neuverpflichtung aus Halle, Adli Lachheb, gebildet. Davor agierten in der Doppelsechs Marc Hensel und Oliver Schröder. Die spielgestalterische Rolle im Mittelfeld übernahmen links Jan Hochscheidt, rechts Kevin Schlitte und zentral Skerdilaid Curri. Als Einzelspitze versuchte sich Sebastian Glasner gegen die VfL-Abwehr durchzusetzen, was wie vermutet ein schwieriges Unterfangen sein sollte. Von Beginn an versteckten sich die Veilchen gegen die Fohlen aus Mönchengladbach keineswegs und versuchten nach vorne zu spielen. Die Borussen ihrerseits waren um Struktur bemüht, wobei dies zunächst nicht gelang, da die Unsrigen früh störten und dem VfL damit wenig Raum boten. Auffällig war zudem, dass es auf beiden Seiten zahlreiche Ungenauigkeiten und Ballverluste im Aufbauspiel gab, wodurch beide Torhüter bis dato einen eher ruhigen Abend verbrachten. Erst nach gut 25 Minuten war es der FC Erzgebirge, der sich ein optisches Übergewicht erspielte und mehr Ballbesitz zu verzeichnen hatte. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Partie demzufolge intensiver geführt, da sowohl die Auer Spieler als auch die Borussen bissig in den Zweikämpfen agierten. Der Gäste-Sechser Bradley übertrieb es dann mit der Härte und sah von Schiedsrichter Deniz Aytekin nach einem groben Taktikfoul an Pierre Le Beau den ersten gelben Karton in dieser Partie. Doch die Vielzahl der dann gegebenen Freistöße konnte Aue nicht in zwingende Aktionen ummünzen. Somit blieben Torraumszenen weiterhin Mangelware. Die erste echte Torgelegenheit hatte dann der Gast vom Niederrhein. Nach einer Flanke von Matmour von der linken Seite kam Idrissou sechs Meter vor dem Tor relativ frei zum Kopfball, setzte das Leder zum Glück für Aue am Winkel vorbei (35.). Diese Aktion war so etwas wie der offensive Weckruf für den VfL, der nun das Tempo erhöhte und nur wenige Minuten später zappelte der Ball im Netz von Keeper Martin Männel. Begonnen hatte die Misere bei Skerdilaid Curri, der am Mittelkreis den aufgerückten Pierre Le Beau in die Spur schicken wollte. Doch Reus spritzte dazwischen, fing den Pass ab und über Bradley kam das Leder letzten Endes auf den links durchgelaufenen Idrissou, der das Leder vorbei an Oliver Schröder und Kevin Schlitte in die Mitte spielte, wo Bradley die Kugel aus etwa sieben Metern gegen die Laufrichtung von Keeper Martin Männel zur 1:0-Führung für die Borussia über die Linie (38.) spitzelte. In den Minuten bis zum Pausenpfiff tat sich nicht mehr viel auf dem recht beanspruchten Geläuf, sodass es nach äußerst kampfbetonten 45 Minuten, bei denen dazu wenig Spielfluss aufkam, mit der knappen und glücklichen Führung für den Bundesligisten in die Kabinen ging. Direkt nach Wiederanpfiff hatten die Veilchen die passende Antwort parat. Skerdilaid Curri war von Pierre Le Beau auf der rechten Außenbahn bedient wurden und konnte im Anschluss seelenruhig in den Strafraum flanken, wo sich Jan Hochscheidt gegen Brouwers und Levels im Luftkampf durchsetzte. Unhaltbar für VfL-Keeper Heimeroth schlug der Kopfball von Jan Hochscheidt in den Maschen ein (47.) - 1:1. Das Spiel war also wieder offen und Aue endlich am Drücker. Nach einer Hochscheidt-Ecke und Paulus-Hereingabe landete der Abwehrversuch direkt vor die Füße des Auer Kapitäns, dessen Schuss jedoch vom aufmerksamen Brouwers quasi von der Linie gekratzt wurde (62.). Die Quittung für die fehlende offensive Durchschlagskraft samt der Spielsystem-Frage kam dann im direkten Gegenzug. Zwar konnte Martin Männel gegen Reus noch reflexartig parieren und auch Adli Lachheb hielt seine Farben mit einem mit spektakulären Rettungsfallrückzieher im Spiel, doch als die Auer Hintermannschaft den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte, schaltete Idrissou am schnellsten und spitzelte den Ball aus etwa acht Metern zur erneuten Führung für die Gladbacher ins Tor (64.). Die Gäste setzten nun nach, demonstrierten ihre Klasse und erarbeiteten sich immer wieder gute Möglichkeiten. So scheiterte Reus, der in der zweiten Halbzeit immer stärker wurde, nach einem Doppelpass mit Idrissou am Auer Torhüter, während Herrmann den Abpraller mit vollem Risiko nahm, das Spielgerät aus etwa dreizehn Metern am verwaisten Tor vorbei drosch (67.) und so die Vorentscheidung verpasste. Rico Schmitt löste mit der Herausnahme von Pierre Le Beau für Jörn Wemmer die Vierer-Abwehrkette auf und schickte gleichzeitig mit Tobias Kempe für Skerdilaid Curri frisches Blut in die Offensivbemühungen. Doch auch in der Folgezeit mit Marc Hensel im Sturm schaffte es der FC Erzgebirge nicht, das Ruder rumzureißen und den Bundesligist in Bedrängnis zu bringen. In der 87. Minute machte der VfL dann endgültig den Deckel auf die Partie. Nach einem Abschlag von Gladbachs Keeper Heimeroth verlängerte Idrissou den Ball per Kopf an die Strafraumgrenze, Thomas Paulus zog gegen den eingewechselten Neustädter den Kürzeren, woraus Reus aus 17 Metern abzog und Martin Männel mit einem präzisen Flachschuss ins Eck keine Chance ließ. Damit war die Begegnung zugunsten der Borussia entschieden. Für Aue bleibt ein engagierter Auftritt, dem es etwas an Mut mangelte, nach dem Ausgleich nachzulegen.
Fotos vom Spiel
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