FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Adli Lachheb, Thomas Paulus, Kevin Schlitte - Nicolas Höfler, Jan Hochscheidt, Mike Könnecke, Tobias Kempe, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 73. Alban Ramaj für Mike Könnecke, 82. Enrico Kern für René Klingbeil, 87. Christian Cappek für Nicolas Höfler
Kader: Stephan Flauder, Pierre Le Beau, Oliver Schröder, Fabian Müller
1. FC Nürnberg: Alexander Stephan - Timothy Chandler, Dominic Maroh, Philipp Wollscheid, Marvin Plattenhardt - Timmy Simons, Almog Cohen, Robert Mak, Albert Bunjaku - Alexander Esswein, Tomas Pekhart; Trainer: Dieter Hecking
Eingewechselt: 46. Julian Wießmeier für Robert Mak, 56. Markus Mendler für Albert Bunjaku, 87. Jens Hegeler für Almog Cohen
Kader: Benjamin Uphoff, Juri Judt, Manuel Zeitz, Wilson Kamavuaka
Tore: 0:1 Alexander Esswein (Rechtsschuss, 64.); 0:2 Julian Wießmeier (Rechtsschuss, 68. / Alexander Esswein); 1:2 Ronny König (Kopfball, 78. / Guido Kocer)
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Zuschauer: 13000
Gelbe Karte: Thomas Paulus, Kevin Schlitte, Nicolas Höfler / Marvin Plattenhardt, Dominic Maroh, Alexander Esswein
Spielberichte: Aue erhält Lehrstunde in Effektivität Teuer verkauft, knapp verloren und eine Chance verpasst. Das ist das knappe Fazit des gestrigen Pokal-Abends im Erzgebirgsstadion. Trotz einer engagierten Leistung unterlag der Zweitligist aus Aue vor 13.000 Zuschauern dem 1. FC Nürnberg 1:2 (0:0), der den Veilchen eine Lehrstunde in Effektivität erteilte. Der Bundesligist zeigte sich spielerisch zwar keineswegs eine Klasse besser, nutzte aber zwei seiner Möglichkeiten durch Esswein (64.) und Wießmeier (68.) eiskalt. Für die Moral der Auer spricht ihr nimmermüder Kampfgeist, der mit dem Anschlusstreffer von Ronny König (77.) belohnt wurde. FCE-Trainer Rico Schmitt wartete in der Startaufstellung mit einigen Überraschungen auf. Nicolas Höfler spielte vor der Abwehr anstelle von Marc Hensel, der ebenso wie Skerdilaid Curri nicht im Kader stand. Neben Höfler agierte der nach seiner Oberschenkelverletzung wiedergenesene Jan Hochscheidt auf der "Sechs". Oliver Schröder nahm ebenso auf der Bank Platz wie Fabian Müller. Kevin Schlitte vertrat ihn auf der Linksverteidigerposition. Von Beginn lief auch Mike Könnecke auf. Nürnbergs Trainer Dieter Hecking änderte im Gegensatz zum letzten Bundesligaspiel gegen Stuttgart (2:2) mangels Alternativen kaum etwas. Sieben Spieler, darunter die Routiniers Pinola, Schäfer, Feulner und Nilsson, fehlen ihm aus Verletzungsgründen: Einzig Stürmer Albert Bunjaku, der sich später im Spiel auch noch verletzt abmeldete, rückte neu in die Mannschaft. Der Schweizer, der einst aus Erfurt zum "Club" gekommen war, setzte auch das erste Achtungszeichen, als er in der 8. Minute FCE-Torhüter Martin Männel aus spitzem Winkel prüfte. Doch dieser Schuss war nicht etwa der Auftakt einer Nürnberger Großoffensive. Aue hielt gut dagegen und setzte vor allem eigene Akzente im Vorwärtsgang. Tobias Kempe prüfte in der 12. Minute Alexander Stephan, der FCN-Stammkeeper Rafael Schäfer vertrat, mit einem Fernschuss. In der Folge erarbeiteten sich die Hausherren nach und nach sogar ein leichtes Übergewicht. Könnecke (38.) prüfte Stephan mit einem sehenswerten Volleyschuss. Kurz vor dem Pausenpfiff fegte der Ex-Wolfsburger nur knapp am 1:0 für Aue bzw. am Ball vorbei, als der Nürnberger Torhüter einen straffen Schuss des starken Kempe nicht festhalten konnte. Nach dem Pausentee setzte sich das Spiel auf Augenhöhe fort. Vor allem über die linke Seite, wo Guido Kocer für viel Betrieb sorgte, setzten die Auer immer wieder Nadelstiche, nur im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz. Wie "einfach" das Tore schießen sein kann, demonstrierte dann aber ein Nürnberger. Der Ex-Dresdner Alexander Esswein erhielt den Ball auf Linksaußen, schwenkte nach innen und zog aus etwa 18 Metern entschlossen ab. Unhaltbar für Männel schlug das Leder im langen Eck ein. Nur vier Minuten später sorgte der eingewechselte Wießmeier für das 0:2 aus Auer Sicht. Adli Lachheb vertändelte vor der Strafraumgrenze den Ball und der Nürnberger netzte mit einem Flachschuss überlegt ein. Dass die Franken am gestrigen Tag nicht unbezwingbar waren, zeigte sich beim Tor von König. Eine Maßflanke von Kempe wuchtete er per Kopf ins FCN-Gehäuse. Bericht von Freie Presse.de
Traumtor ebnet Club den Weg ins Achtelfinale Erst gezittert, dann eiskalt zugeschlagen: Der 1. FC Nürnberg ist trotz einer nicht gerade überzeugenden Leistung ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Beim Zweitligisten FC Erzgebirge Aue erkämpfte der Pokalsieger von 2007 ein 2:1 (0:0) und feierte damit gleichzeitig den ersten Pflichtspielsieg seit sechs Wochen. Esswein (64.) und Wießmeier (68.) erzielten die Tore für den Club. Der 1. FC Nürnberg ist trotz einer nicht gerade überzeugenden Leistung ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Beim Zweitligisten FC Erzgebirge Aue erkämpfte der Pokalsieger von 2007 ein 2:1 (0:0) und feierte damit gleichzeitig den ersten Pflichtspielsieg seit sechs Wochen. Eigentlich hätte sich der Ausflug ins nahe Erzgebirge ja angeboten für ein wenig Besinnung auf das Schöne im Fußball: Man muss kaum Zeit im Bus verbringen, darf in einem schmucken Stadion spielen und lernt ein nettes Publikum kennen. Aber Vergnügungsfahrten gibt es derzeit nicht für die Berufsfußballer des 1. FC Nürnberg. Nach zuletzt fünf Bundesliga-Spielen ohne Sieg war auch beim Zweitrundenpokal-Spiel beim Zweitligisten aus Aue vor allem eines angesagt: Ernsthaftigkeit. "Ich werde das dann genießen, wenn wir weiterkommen", hatte Trainer Dieter Hecking vor der Partie gesagt. Genießen konnte man den 2:1 (0:0)-Pflichtsieg, den Tore von Alexander Esswein und Julian Wießmeier sicherten, dann tatsächlich nicht durchgehend, was zu einen daran lag, dass ersatzgeschwächte Nürnberger derzeit vor allem mit sich selbst zu tun haben, zum anderen daran, dass sie auf einen Gegner trafen, für den das Duell mit dem Erstligisten das Spiel des Jahres bedeutete. Es war eine umkämpfte Begenung, die 13.000 Zuschauer im Erzgebirgs-Stadion zu sehen bekamen - mit dem glücklicheren Ende für den Favoriten. Begonnen hatte Hecking die Partie mit einer seiner inzwischen fast zur Gewohnheit gewordenen Überraschungen personeller Art. Statt Jens Hegeler, der gegen Stuttgart allerdings erneut nicht überzeugt hatte, durfte sich Albert Bunjaku versuchen. Der Schweizer rückte an die Seite von Tomas Pekhart in die Sturmspitze. Ein weiterer Wechsel ergab sich von selbst: Weil Timm Klose nicht rechtzeitig fit geworden war, ersetzte ihn Dominic Maroh in der Innenverteidigung. Die auffälligste Änderung allerdings betraf das Äußere der elf Nürnberger: Der Club spielte in Orange. Auf die Leistung hatte die ungewohnte Kleidung zunächst keinen Einfluss - weder negativ, noch positiv. Nürnberg kontrollierte die Begegnung mit dem Tabellen-Elften der Zweiten Liga, kam aber nicht zu ernsthaften Möglichkeiten. Bunjaku scheiterte erst aus sieben Metern an Torwart Martin Männel (8.) und verpasste dann eine Hereingabe Pekharts (11.) knapp. Ein Freistoß von Marvin Plattenhardt nach 18 Minuten war kurze Zeit später auch schon Nürnbergs letzte gelungene Offensiv-Aktion bis zur Pause. Stattdessen wurde der Gastgeber gefährlicher, ohne tatsächlich überzeugend zu spielen. Es war eher die Schludrigkeit der Gäste, die Aue nun besser aussehen ließ. Richtig gefährlich wurde es für das Tor von Alexander Stephan erst kurz dem Ende einer alles in allem mäßigen ersten Hälfte. Tobias Kempe, der Sohn des ehemaligen Bochumer Bundesliga-Profis Thomas, hatte im Mittelfeld zu viel Platz, durfte aus 18 Metern schießen - und Stephan, der den Ball nicht festhalten konnte, zu etwas Bewegung zwingen. Zur Pause reagierte Hecking auf das wenig inspirierte Treiben in der Offensive und brachte Julian Wießmeier für Robert Mak, von dem keine einzige Aktion erinnerlich geblieben war. Auf den zweiten Wechsel, zehn Minuten später, hätte Hecking hingegen lieber verzichtet: Bunjaku landetet nach einem Kopfballduell unglücklich, musste verletzt gegen Markus Mendler ausgetauscht werden. Fahrt nahm die Partie zunächst dennoch nicht auf - bis Alexander Esswein plötzlich Lust auf einen schönen Fußball-Abend bekam. 64 Minuten waren vorbei, als sich der 21-Jährige an der Mittelinie den Ball nahm, relativ unbedrängt in Richtung Auer Tor laufen durfte und aus 20 Metern in den rechten Winkel traf. Eine glückliche Führung, die sich Nürnberg vier Minuten später dann verdiente. Wieder Esswein setzte am Strafraum energisch nach, der Ball sprang vor Wießmeiers Füße, der aus 16 Metern überlegt zum 2:0 einschob. Dass man doch noch einmal zittern musste, lag an der 78. Minute und an Ronny König, der eine Flanke von Kempe an Stephan vorbei ins Tor nickte. Nürnberg rettete den knappen Vorsprung danach bis zum Schlusspfiff - und findet vielleicht irgendwann wieder Zeit für die Schönheit des Spiels. Bericht von Nordbayern.de
Fotos vom Spiel
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