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NOFV Oberliga-Süd 2009/10

Spielbericht

16. Spieltag - Mittwoch, 24.03.2010 - 19:00

1. FC Lok Leipzig - FC Erzgebirge Aue II 2:2 (1:2)


1. FC Lok Leipzig: Jan Evers - Markus Krug, Torsten Jülich, Anton Köllner, Jens Werner - Alexander Kunert, Albrecht Brumme, Reimund Linkert, Ralf Schreiber - Manuel Starke, Rico Engler; Trainer: Uwe Trommer

Eingewechselt: 31. Stephan Knoof für Alexander Kunert, 72. Christian Haufe für Torsten Jülich, 78. Kevin Adam für Ralf Schreiber

Kader: Alexander Czempik, Robert Sommer, Marcus Saalbach, Marcus Brodkorb

FC Erzgebirge Aue II: Michael Arnold - Patrick Grandner, Ronny Liebold, Dominic Rau, Sven Schaffrath - Tommy Käßemodel, Daniyel Cimen, Sascha Weirauch, Jörn Wemmer - Andy Wendschuch, Sylvio Schwitzky; Trainer: Thomas Matheja

Eingewechselt: 76. Guido Heßmann für Sascha Weirauch, 87. Martin Einsiedel für Sylvio Schwitzky

Kader: Toni Müller, Karsten Werneke, Tomas Boroczinski, Marian Albustin, Robert Nitzsche

Tore: 0:1 Sylvio Schwitzky (4. / Daniyel Cimen); 0:2 Sven Schaffrath (Linksschuss, 8.); 1:2 Rico Engler (42.); 2:2 Manuel Starke (Foulelfmeter, 90+3.)

Schiedsrichter: Jens Klemm (Gröditz)

Zuschauer: 2495 im Bruno-Plache-Stadion

Gelbe Karte: Markus Krug (2.), Torsten Jülich, Ralf Schreiber, Stephan Knoof / Patrick Grandner (3.), Sascha Weirauch (7.), Andy Wendschuch (4.), Sven Schaffrath


Veilchen bringen Punkt aus Messestadt mit
Der FC Erzgebirge Aue II hat am Mittwochabend im Nachholspiel der Fußball-Oberliga beim 1. FC Lok Leipzig ein 2:2 (2:1) erreicht. Nach dem 4:0 über Abstiegskandidat Pößneck waren die Veilchen mit viel Selbstvertrauen zum Tabellennachbarn gefahren. In der guten, kampfbetonten Partie lagen die Erzgebirger schnell 2:0 vorn. Silvio Schwitzky (5.) und Andy Wendschuch (8.) brachten die Lila-Weißen in Vorhand. Die Gäste dominierten besonders die erste Halbzeit, schafften es aber nicht, den Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen beziehungsweise einen dritten Treffer zu markieren. Chancen dazu waren vorhanden, doch in der 44. Minute schaffte Lok das 1:2. "In der ersten Hälfte zeigten wir herrliche Kombinationen", so Aues Trainer Thomas Matheja. Nach der Pause wurden die Hausherren mit 2400 Zuschauern im Rücken etwas stärker, drängten auf den Ausgleich. Um ein Haar hätten die Gäste das 2:1 über die Runden gebracht. Doch obwohl drei Nachspielminuten angezeigt waren, ließ der Referee in der 94. Minute noch einen Eckball ausführen und pfiff nach einer Rangelei im Strafraum auf Elfmeter. "Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Aber der Ausgleich war schon bitter", befand Matheja. Am Sonntag, 14 Uhr spielt Aue in Beierfeld gegen Germania Halberstadt.
Bericht von Freie Presse.de


Finale Grande gestern in Probstheida: 93 Minuten waren gespielt, als Schiedsrichter Jens Klemm auf den allseits bekannten Punkt zeigte. Mutig und überraschend, denn bis dahin fiel er stets auf die Auer Fallsucht herein. Sogar Aues Trainer entschuldigte sich später dafür... . 2.495 Zuschauer wollten das erste Lok-Heimspiel seit über 100 Tagen miterleben. Die lange Winterpause und das abwechslungsreiche Spiel in Dresden hatten neugierig gemacht. Lieber offensiv und attraktiv, als defensiv und gähnend langweilig will Uwe Trommer spielen lassen. Nach dem dritten Spiel in seiner Ägide kann man ihm gratulieren: Es klappt wunderbar, allerdings mit zu vielen Schönheitsfehlern. Gleich zwei gab davon gab es in den ersten zehn Minuten gegen die zweite Vertretung von Erzgebirge Aue II zu sehen. Die Lok zunächst mit der ersten Chance und mit Ecke. Aue erkämpfte das Leder schnell und spazierte zu fünft gerade zwei Lok-Abwehr-Mohikanern entgegen. Auch Jan Evers' Herauslaufen nutzte nichts. Mit Übersicht legte Daniyel Cimen quer und der Ex-Leipziger Silvio Schwitzky brauchte von allen guten Lok-Spielern verlassen nur noch einschieben. Der Gast führte nach vier Minuten. Vier Minuten später wieder ein Auer Standard. Der 20-Meter-Freistoß landete in der Mauer, der Nachschuss beim freien Sven Schaffrath. Der hatte wenig Mühe, die Lücke zwischen Evers und dem Pfosten zu finden - 0:2. Lok Leipzig wie mit dem Ball ins Gesicht geschossen. Ganz wenig tat sich in der zur attraktiven Zone erklärten Offensive. Ein ums andere Mal flogen "Holger-Krauß-Gedächtnisbälle" von Strafraum zu Strafraum. Dazwischen tat sich auch nicht viel. Lok war einfach nicht frisch genug, um Zweikämpfe clever zu bestreiten. Immer wieder fiel ein Auer wie vom Blitz getroffen und Schiedsrichter Jens Klemm aus Gröditz pfiff postwendend. Die Gäste spielten (noch) munter mit und trafen zweimal Alu. Einmal per Kopf den Pfosten, einmal aus nächster Distanz per Schuss die Latte. Lok blieb im Spiel und wusste nicht warum. Erst nach vierzig Minuten ging wieder was Richtung Aue-Strafraum und schon klingelte es. Manuel Starke mit hohem Ball auf Rico Engler, der den Ball mit viel Selbstbewusstsein per Linksschuss aus 12 Metern in die lange Ecke jagte. Der wichtige Anschluss vor der Pause. Nachdem Lok von der Pausen-Predigt kam, wurde nicht lange gefackelt. Die Spieler kannten nur eine Richtung. Mehrmals sperrte Starke im Sturmzentrum schön frei oder legte zurück. Aber die Pille wollte nicht ins Netz. Engler hatte 16 Minuten vor dem Ende die dickste aller Möglichkeiten, jagte den Ball aber aus 11 Metern halblinks über die Latte. Von Aue war nicht mehr viel zu sehen. Lok war jetzt auch besser im Zweikampf, ließ dem Schiedsrichter wenige Möglichkeiten, Luft in die Pfeife zu lassen. Dafür legten die Erzgebirgler beim Zeitspiel ordentlich zu. Blockierten Freistöße, verschleppten Bälle, stolzierten zum Einwurf. Dies ging Lok-Trainer Uwe Trommer irgendwann zu weit. Höchstpersönlich lief er zur Aue-Bank, um den Ball für Aue (!) zu holen. Doch Aues Co-Trainer hatte was dagegen - hielt das Leder fest. Kleines Gerangel und eine Schiedsrichter-Ermahnung für Trommer. Bereits in der ersten Halbzeit gerieten Aues Patrick Grandner und der Leipziger Ralf Schreiber heftig aneinander. Statt dazwischen zu gehen, stand Schiedsrichter Klemm als aufmerksamer Beobachter daneben. Fünf Minuten vor dem Ende zappelte der Ball erneut im Tor von Lok Leipzig. Doch statt der endgültigen Entscheidung gab es lediglich einen Abseitspfiff. Lok nun mit der letzten Welle. Hoch und weit versteht sich. Die Brechstange brachte aber auch keinen Erfolg. Die letzte Ecke, schlecht ausgeführt und dann ein Pfiff. Schiedsrichter Jens Klemm entschied in der 93. Minute urplötzlich auf Elfmeter für den 1. FC Lok Leipzig. Kaum einer im Publikum hatte gesehen, was im Auer Strafraum geschehen war. Erst nach dem Spiel die Erklärung: Manuel Starke wurde am kurzen Pfosten gehalten. Der Gefoulte, inzwischen Kapitän für den ausgewechselten Torsten Jülich, nahm sich das Spielgerät und verwandelte souverän. Ein Tollhaus in Probstheida und dann der wirklich letzte Pfiff. Die Leipziger kamen dank einer guten Einstellung und großem Willen noch einmal zurück. Aber gegen Rasenballsport sollte es weniger attraktiv und dafür cleverer sein, wenn mindestens ein Punkt hängen bleiben soll. Den hat sich Coach Uwe Trommer vorgenommen. Sein Gegenüber, Ex-VfB-Nachwuchstrainer Thomas Mattheja, entschuldigte sich auf der Pressekonferenz bei allen für die Fallsucht seiner Spieler: "Das haben wir ja nicht geübt". Sympathische Entschuldigung - aber wird es dem Schlitzohr jemand glauben?
Bericht von l-iz.de