Fortuna Düsseldorf: Michael Ratajczak, Christian Weber, Jens Langeneke, Assani Lukimya, Johannes van den Bergh, Claus Costa, Oliver Fink, Maximilian Beister, Andreas Lambertz, Ken Ilsö, Sascha Rösler; Trainer: Norbert Meier
Eingewechselt: 70. Sascha Dum für Andreas Lambertz, 76. Sandor Torghelle für Sascha Rösler, 82. Thomas Bröker für Claus Costa
Kader: Michael Melka, Tiago, Kai Schwertfeger, Marco Christ
FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Adli Lachheb, Tomasz Kos, René Klingbeil, Pierre Le Beau - Tobias Kempe, Marc Hensel, Jan Hochscheidt, Kevin Schlitte, Skerdilaid Curri - Enrico Kern; Trainer: Rico Schmitt
Eingewechselt: 46. Kevin Stephan für Skerdilaid Curri, 46. Sebastian Glasner für Enrico Kern, 73. Robert Strauß für Marc Hensel
Kader: Stephan Flauder, Thomas Paulus, Thomas Birk, Fabian Müller
Tore: 1:0 Ken Ilsö (Rechtsschuß, 10. / Sascha Rösler); 2:0 Marc Hensel (Eigentor, 18.); 3:0 Jens Langeneke (Rechtsschuß, 67.)
Schiedsrichter: Florian Steuer (Menden)
Zuschauer: 20400
Gelbe Karte: Christian Weber / Marc Hensel (10., gesperrt)
Gelb/Rote Karte: - / Kevin Schlitte (65., wiederholtes Foulspiel), Pierre Le Beau (66., unsportliches Verhalten)
|
Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Der FC Erzgebirge Aue hat am Samstag in Düsseldorf einen herben Rückschlag erlebt. Vor 20.400 Zuschauern in der Esprit-Arena unterlag das Team von Trainer Rico Schmitt Fortuna Düsseldorf nicht nur mit 0:3, sondern kassierte obendrein zwei Platzverweise sowie eine Gelbsperre. Vom verlorenen Anschluss zu den Aufstiegsplätzen ganz zu Schweigen. Von Beginn an übernahmen die wie entfesselt spielenden Gastgeber die Initiative. Bereits nach zehn Minuten stand es durch Ilsö folgerichtig 1:0 für die Fortuna. Nur acht Minuten später half Aue selbst mit: Marc Hensel fälschte einen Freistoß von Ilsö ins eigene Tor ab. Gleich im Anschluss kassierte der Abräumer seine 10. Gelbe Karte der Saison. Noch dramatischer wurde es in der 65. Minute: Kevin Schlitte sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte, Düsseldorf erhielt Elfmeter (von Langeneke verwandelte) und Pierre Le Beau flog eine Minute später wegen Schiedsrichter-Beleidigung ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz. Dadurch fehlen dem FC Erzgebirge im nächsten Heimspiel gegen den Karlsruher SC am 10. April gleich drei Stammkräfte.
Trainer Rico Schmitt war nach der Niederlage konsterniert. "Wir haben in der ersten Halbzeit keinen guten Job gemacht und nichts von dem, was wir uns vorgenommen hatten, umgesetzt. Nach dem 0:2 war das Spiel praktisch gelaufen und die zweite Halbzeit geschenkt", sagte der Coach. Sein Gegenüber, Norbert Meier, hatte gut Lachen: "Für eine Mannschaft, die im sogenannten Niemandsland der Tabelle steht, war unsere Leistung heute richtig gut. Wir wollten uns mit einem guten Spiel aus der Arena verabschieden. Und das hat die Mannschaft hervorragend umgesetzt." Während das Heimteam wie gewohnt im 4-4-2 antrat, agierten die Veilchen im modernen 4-2-3-1. Somit war Enrico Kern der Stoßstürmer, den Skerdilaid Curri, Jan Hochscheidt und Tobias Kempe wie gewohnt aus dem offensiven Mittelfeld unterstützen sollten. Allerdings waren alle Akteure nach der 14-tägigen Länderspielpause nicht wieder zu erkennen, in der Offensive völlig ideenlos und in der Defensive zeigte man sich überraschend anfällig. So auch beim ersten Gegentor: Lambertz wurde etwas zu lang für einen direkten Abschluss in den linken 16er geschickt, flankte von dort an den langen Pfosten, wo Rösler die Kugel zurück vors Tor brachte und der alleingelassene Ilsö brauchte aus kurzer Distanz nur noch vollenden. Das ging einfach zu schnell für Aues Defensive, die keine acht Minuten später zum zweiten Mal geschlagen war. Adli Lachheb legte Ilsö am linken Flügel, der Gefoulte schlug den ruhenden Ball flach in den 5er und bedrängt durch Fink verlängerte Marc Hensel unglücklich ins eigene Tor. 0:2 Rückstand nach 18 Minuten, das erinnerte stark an den Auswärtsauftritt in Cottbus, als Aue am Ende mit 6 Gegentoren nach Hause geschickt wurde.
"Wir wussten, dass Fortuna eine Super-Mannschaft hat, die obendrein extrem heimstark ist. Warum machen wir dann nach dem 1:0 auf?", grübelte Tomasz Kos über das eben Geschehene. Der Kapitän, der zwei Tage später seinen 37. Geburtstag feierte, suchte jedoch nicht nach Ausflüchten: "Wir haben heute einfach alles falsch gemacht." Seine Mannschaft agierte ohne Leidenschaft und Aggressivität, selbst nach dem Rückstand waren keinerlei gefährliche Offensivbemühungen zu sehen. Bei den zwei Torschüssen von Marc Hensel (13. / 16.) sowie Enrico Kerns Kopfball (38.) musste Fortunas Torhüter Ratajczak nicht mal eingreifen. Des Weiteren verhinderten einfache Ballverluste und Missverständnisse den Spielaufbau und hinten lud man die Düsseldorfer immer wieder zu Torchancen ein, was Ilsös Lattentreffer (43.) bestätigte. Der FCE enttäuschte auf ganzer Linie. "Wir hatten uns viel vorgenommen", sagte Rico Schmitt, "Dass uns das vor allem in der ersten Hälfte überhaupt nichts gelungen ist, tut mir besonders für unsere mitgereisten Fans leid." Rund 1.200 Auer Anhänger hatten sich wohl ebenso mehr erträumt: "Für immer bist du unser Traum in Lila-Weiss", war zu Beginn der zweiten Halbzeit im Gästeblock für jeder Mann zu sehen.

Auch für Trainer Rico Schmitt, der zur Kabinenpredigt reagierte und Skerdilaid Curri sowie Enrico Kern vom Platz nahm. Der junge Kevin Stephan und Sebastian Glasner sollten es besser machen, doch die Probleme im Spiel der Veilchen blieben. Keine einzige Torchance, die Abwehr löchrig wie ein Schweizer Käse. Der Aufsteiger hatte einfach einen rabenschwarzen Tag erwischt. In der 65. Minute erreichte das Spiel aus Auer Sicht den Tiefpunkt. Kevin Schlitte konnte sich gegen den einschussbereiten Beister nur noch mit einem Foul im Sechzehner helfen und musste mit Gelb-Rot vom Platz. Im gleichen Atemzug reklamierte Pierre Le Beau beim Linienrichter, dass der Ball zuvor im Seitenaus gewesen sei, wohl mit etwas zuviel Leidenschaft, worauf er ebenfalls mit der Ampelkarte in die Kabine geschickt wurde. Die erste bekam der Rechtsverteidiger zehn Minuten zuvor wegen Trikotziehens. Mit nur noch neun Spielern im bzw. um den eigenen 16er verhinderten die Veilchen nach Langenekes Elfmetertreffer zum 3:0 und trotz zahlreicher weiterer Möglichkeiten der Hausherren aber einen weiteren Gegentreffer - quasi im Handballstil zur Schadensbegrenzung.
"Wir haben eine schwache Auer Mannschaft gegen einen ganz starken Gegner gesehen, so einfach ist das manchmal", resümierte Trainer Rico Schmitt die siebente Auswärtsniederlage der Saison. Die 95er hingegen mit einer starken Vorstellung und auf dem besten Wege, die goldene Ananas zu gewinnen, wozu sich der FC Erzgebirge nun auch bewerben kann. Denn mit sieben Punkten Rückstand auf Platz drei sind die Aufstiegsträume (vorerst) zerplatz. "Rechnerisch wäre sicher noch alles möglich. Aber wenn man sich so präsentiert wie wir, dann ist es einem nicht erlaubt zu träumen", sagte Mittelfeldspieler Skerdilaid Curri zerknirscht. (arn)
weitere Spielberichte |
Heimmannschaft |
Spieldaten |
Gastmannschaft |
|
7 |
Ecken |
1 |
|
9 |
Fouls |
19 |
|
3 |
Abseits |
0 |
|
53.8% |
Ballbesitz |
46.2% |
|
25 |
Torschüsse |
2 |
|
115 |
Zweikämpfe |
115 |
|
62% |
- davon gewonnen |
38% |
|
23 |
lange Bälle |
9 |
|
16 |
- davon nicht angekommen |
6 |
|
1 |
Gelbe Karten |
1 |
|
0 |
Gelb-Rote Karten |
2 |
|
0 |
Rote Karten |
0 |
|
|