FC Erzgebirge Aue: Tomasz Bobel - Tomasz Kos, Jörg Emmerich, Hendrik Liebers - Marco Kurth, Florian Heller, René Trehkopf, Miso Brecko - Skerdilaid Curri, Kevin Hampf, Andrzej Juskowiak; Trainer: Gerd Schädlich
Eingewechselt: 46. Tomas Klinka für Kevin Hampf, 57. Richard Dostalek für Jörg Emmerich, 57. Daniel Jungwirth für Skerdilaid Curri
Kader: Axel Keller, Norman Loose, Uwe Ehlers
Greuther Fürth: Borut Mavric, Juri Judt, Andre Mijatovic, Ales Kokot, Hans Hendrik Andreasen, Martin Lanig, Daniel Adlung, Christian Timm, Stefan Reisinger - Thomas Kleine - Danny Fuchs; Trainer: Benno Möhlmann
Eingewechselt: 66. Roland Stevko für Stefan Reisinger, 70. Stephan Schröck für Daniel Adlung, 87. Jan Mauersberger für Martin Lanig
Kader: Stephan Loboue, Dejan Kelhar, Olivier Caillas, Diego Viana
Tore: 0:1 Christian Timm (Linksschuss, 6. / Stefan Reisinger); 0:2 Stefan Reisinger (Kopfball, 32. / Daniel Adlung); 0:3 Christian Timm (Rechtsschuss, 69. / Danny Fuchs)
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Zuschauer: 11100 im Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Florian Heller, Marco Kurth (2.), René Trehkopf, Daniel Jungwirth / Roland Stevko
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Der Abpfiff war fast wie eine Erlösung bei einigen der 11.100 anwesenden Zuschauer beim Sonntagsspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. Das klägliche Auftreten der kompletten Mannschaft wurde am Ende mit Pfiffen und Schmährufen belohnt. Die dritte Niederlage in Folge wurde verzeichnet und seit dem Aufstieg vor vier Jahren, war dies zugleich der schlechteste Saisonstart überhaupt. Einzig im Aufstiegsjahr hatte man am vierten Spieltag ebenfalls nur drei Punkte. Doch die Einstellung bei den Spielern war eine ganz andere. Aber alles schön der Reihe nach.
Lediglich sechs Minuten hielt die Abwehr um Kapitän Jörg Emmerich den Angriffen der SpVgg stand, ehe Timm die erste Chance nach Vorarbeit von Reisinger zum 0:1 eiskalt nutzte. Zu dieser Zeit hätte Aue aber schon in Führung sein müssen, jedoch konnte Kevin Hampf nur 45 Sekunden nach Spielbeginn eine Flanke von Marco Kurth nicht im Tor unterbringen. So verpuffte die Anfangseuphorie der Veilchen recht zügig und man nahm im weiteren Spielverlauf eine deutlich wachsende Lustlosigkeit bei einigen Akteuren wahr. Besonders die Abwehrreihe ging viel zu halbherzig an die Sache und war schon bei einer lapidaren Drei-zu-Eins-Situation restlos überfordert. Die Fürther blieben durch ihre schnellen Konter immer gefährlich und folglich ließ das 0:2 nicht lange auf sich warten.
Ein weiter Abschlag von Gästekeeper Mavric auf den von Hendrik Liebers allein gelassenen Adlung reichte aus, um das komplette Mittelfeld samt Abwehrreihe auszuschalten. Adlung passte den Ball dann ohne entsprechende Gegenwehr quer durch den verwaisten 16er zu Reisinger, der unbedrängt einköpfen konnte. Gerd Schädlich zeigte dafür wenig Verständnis: "Ich war überrascht, dass unsere gestandenen Abwehrspieler ihrer Aufgabe nicht gerecht wurden." Auch nach den Weckrufen der Auer Fangemeinschaft "Wir wollen euch kämpfen sehen!" blieben die Veilchen weit hinter ihren Leistungen und ebenso den noch zuvor lautstark geäußerten hochgesteckten Zielen zurück. Die Verunsicherung und die Angst des Versagens (was bald nicht mehr schlimmer werden konnte) waren allgegenwärtig. Die Fürther hingegen kamen mit dem stark aufspielenden Timm immer wieder gefährlich vors Tor, aber konnten bis zum Pausentee auch nichts weiter für ihr Torverhältnis tun.
Selbst in der zweiten Halbzeit dominierten die Kleeblätter weiterhin das Geschehen und wieder war es Timm, der in der 68. Minute zum 3:0 Endstand traf. Zuvor reichte es dem sichtlich angefressenen und fast ratlosen Gerd Schädlich bis obenhin und er wechselte nach knapp einer Stunde den völlig neben sich stehenden Jörg Emmerich mit der Begründung aus: "Jörg hat bereits in den vergangenen Wochen nicht so stabil gespielt, wie ich das von ihm erwarte." Doch Änderung war nicht in Sicht. Selbst der schnelle Tomas Klinka, der nach dem Seitenwechsel für Kevin Hampf agierte, blieb in der Offensive blass.
Natürlich hätte das Ergebnis aus Sicht der Kleeblätter sogar noch höher ausfallen können, aber weil die Veilchen den Franken rein gar nichts entgegenzusetzen hatten, gaben sich die Fürther nicht mehr allzu große Mühe und vergaben allein zwischen der 75. und 78. Minute drei hundertprozentige Chancen. "Am Ende waren wir mit dem 0:3 noch gut bedient", gab Präsident Uwe Leonhardt zu verstehen. Zum Schluss stand ein völlig verdienter Sieg für die Spielvereinigung fest, der nach dieser desolaten und emotionslosen Vorstellung der Lila-Weißen eigentlich zu niedrig ausfiel.
Für alle Spieler und Betreuer gibt es bis zum Kellerduell am kommenden Sonntag in Burghausen noch reichlich zu tun. "Wir müssen intern abrichten und analysieren, was die Ursachen für diese Niederlage sind", sagte Uwe Leonhardt. "Nach vier Spieltagen Personen in Frage zu stellen, wäre töricht und dumm. Aber wir werden uns in den kommenden Tagen um die Mannschaft kümmern", so sein Kommentar zur gegenwärtigen Trainerdiskussion. Gerd Schädlich sieht die Situation fast schon bedenklich: "Es betrifft diesmal einige Führungsspieler, die ihre Leistungen positiver sehen, als das, was dann rüberkommt." Aber ob das Dilemma nur bei den Spielern zu suchen ist, scheint eher unrealistisch... (arn) |
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