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2. Bundesliga 2006/07

Spielbericht

6. Spieltag - Sonntag, 01.10.2006 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - SC Freiburg 3:1 (2:0)

FC Erzgebirge Aue: Tomasz Bobel - Uwe Ehlers, Jörg Emmerich, Tomasz Kos, René Trehkopf - Miso Brecko, Marco Kurth, Florian Heller - Tomas Klinka, David Siradze, Daniel Rupf; Trainer: Gerd Schädlich

Eingewechselt: 58. Kevin Hampf für Daniel Rupf, 72. Daniel Jungwirth für Florian Heller, 88. Norman Loose für Marco Kurth

Kader: Axel Keller, Mitja Schäfer, Andrzej Juskowiak, Skerdilaid Curri

SC Freiburg: Alexander Walke, Youssef Mohamad, Daniel Schwaab, Roda Antar, Karim Matmour, Dennis Aogo, Jonathan Pitroipa - Boubacar Diarra - Soumaila Coulibaly - Wilfried Sanou, Alexander Iaschwili; Trainer: Volker Finke

Eingewechselt: 46. Andreas Ibertsberger für Daniel Schwaab, 68. Henrich Bencik für Boubacar Diarra, 88. Dennis Kruppke für Roda Antar

Kader: Josip Solic, Otar Khizaneishvili, Seyi Olajengbesi, Dennis Bührer

Tore: 1:0 Tomas Klinka (Rechtsschuss, 2. / Tomasz Kos); 2:0 Tomas Klinka (Rechtsschuss, 35. / David Siradze); 2:1 Youssef Mohamad (Linksschuss, 70. / Alexander Iaschwili); 3:1 Tomas Klinka (Rechtsschuss, 90. / Daniel Jungwirth)

Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (Hamburg)

Zuschauer: 10500 im Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: Tomasz Kos, Uwe Ehlers (3.), Florian Heller (2.), Marco Kurth (3.) / Daniel Schwaab, Youssef Mohamad, Henrich Bencik

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Das Duell der dienstältesten Trainer in der aktuellen Zweitligasaison geht klar an den "Jüngeren". Gerd Schädlich (seit Juli 1999 im Erzgebirge) behielt auch wie im Februar diesen Jahres, beim bislang einzigen Auftritt der Breisgauer im Lößnitztal, gegen den seit 1991 amtierenden SCF-Trainer Volker Finke die Oberhand. Noch im Vorfeld der Sonntagspartie resümierte Gerd Schädlich den Saisonstart der Veilchen. "Wir treffen an den ersten acht Spieltagen auf sechs Teams, die sich den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben haben. So einfach wie gegen Fürth darf man den Gegner nicht zum Sieg kommen lassen.", erklärte dabei der 53-Jährige. Er sollte damit Recht behalten, denn gegen den bis jetzt immer noch sieglosen Aufstiegsfavoriten erkämpften sich die Veilchen mit dem 3:1 Erfolg den zweiten Heimsieg der Saison.
Der FCE knüpfte nahtlos an die zweite Halbzeit des letzten Spieltages beim SV Wacker Burghausen an und die 10.500 Zuschauer konnten bereits nach zwei Minuten das erste Mal jubeln. Der herauslaufende Gästekeeper Walke patzte bei dem Versuch einen langen Ball von Uwe Ehlers einfach nur wegzuschlagen und glitt unter dem Leder durch. Tomas Klinka, der seinem Gegenspieler zuvor auf und davon gelaufen war, brauchte den Ball nur noch in das verwaiste Tor zu schieben.
Beflügelt nach diesem frühen Führungstor spielten die Veilchen unbeirrt weiter nach vorne, kamen mit René Trehkopfs Freistoß (16.) aus 25 m und Florian Hellers Distanzschuss (19.) aus knapp 20 m Entfernung zu weiteren Chancen und ließen dem SC kaum Raum für ihr eigenes Spielsystem. Zwar zeigte erneut die Auer Abwehrreihe mit dem wieder genesenen Kapitän Jörg Emmerich einige Abstimmungsschwierigkeiten, doch blieb dies vorerst alles ohne Folgen. Erst in der 25. Minute kam der SC mit Aogos Freistoß zur ersten größeren Tormöglichkeit. Jedoch klärte Tomasz Bobel mit einer sehenswerten Flugeinlage den gefährlich getretenen Schuss.
Als das Spiel gerade verflachen wollte, ergrätschte sich David Siradze in der 35. Minute den Ball an der Mittellinie und spitzelte das Leder kurz vorm Sechzehner in den Lauf von Tomas Klinka und somit auch in den Rücken der SC-Abwehr. Der Tscheche schob den Ball mit dem Außenrist unhaltbar ins linke Eck zur 2:0 Führung ein. Kurz vor der Pause hatte Pitroipa, der nach Flanke von Matmour per Direktabnahme knapp das Tor verfehlte, den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Zu diesem Zeitpunkt deutete sich bereits an, dass dem hohen Anfangstempo der Veilchen Tribut gezollt werden musste. Ob die Luft für die zweite Halbzeit reichte, blieb abzuwarten.
Zunächst zeigten beide Mannschaften nichts Atemberaubendes und es folgte etwas Langeweile auf dem Platz und im weiten Rund. Genauer gesagt ruhten sich die Veilchen auf ihrem 2:0 Vorsprung aus und die Breisgauer brachten mit Schüssen aus der zweiten Reihe ihre Ideenlosigkeit und Verzweiflung zum Ausdruck. Nach einer Stunde verließ Daniel Rupf, der sich von Anfang an im linken Mittelfeld beweisen sollte, das Feld und machte Platz für den zweiten Nachwuchskicker, Kevin Hampf. Die Veilchen kontrollierten bis dahin noch das Spielgeschehen, wurden aber gegen die immer stärker werdenden Freiburger nachlässiger.
Dies rächte sich in der 70. Minute als Mohamad die Unordnung in der Hintermannschaft ausnutzte. Jörg Emmerich und Tomasz Bobel waren nicht konsequent genug zu Werke gegangen, Mohamad bedankte sich und drückte die Kugel problemlos aus neun Metern über die Torlinie. Die Breisgauer erhöhten weiter den Druck und wollten fortan den Ausgleich. Jedoch sorgte Tomas Klinka in der 89. Minute für die Vorentscheidung. Nach einem Konter über Miso Brecko passte Daniel Jungwirth auf Tomas Klinka, dieser überlupfte mit seinem dritten Saisontor den SC-Schlussmann Walke zum 3:1 Endstand. Zuvor hatte der Sportclub mehrmals die Chance zum Ausgleich, doch Benciks Kopfball, wie auch Antars und Coulibalys Freistoß blieben zum Glück für Aue ungenutzt.
Das neue 4-4-2 System führte auch an diesem Tage zu einer Verbesserung im Spielaufbau und der gezeigte Einsatz, vor allem in den ersten 45 Minuten, hinterließ einen Aufwärtstrend. Allerdings reichte die Kraft (noch) nicht für die gesamte Spielzeit aus und man hätte fast das "Erarbeitete" am Ende wieder weggeworfen. Ganz nebenbei überholten die Veilchen in der "Ewigen Tabelle" der 2.Bundesliga den FSV durch ein besseres Torverhältnis. Ein fast zufriedener Gerd Schädlich zum Spiel: "Wir sind natürlich glücklich in Führung gegangen, aber dann haben wir auch gut gespielt. Das 2:0 war schön herausgearbeitet. In der zweiten Hälfte haben wir uns hintenrein drängen lassen und haben mit Glück den Ausgleich verhindert. In dieser Phase können wir mit unserem Spiel nicht zufrieden sein. Es wäre schön gewesen, wenn wir den entscheidenden Konter etwas früher gespielt hätten."
Die nun folgende vierzehntägige Länderspielpause nutzt der FCE hingegen am Samstag, den 07. Oktober um 14:00 Uhr zu einem Testspiel beim Bezirksklassisten FC Stollberg, ehe es eine woche später zu den "Roten Teufeln" geht. Auch der dreifache Torschütze, der nach dem Spiel etliche Autogrammwünsche erfüllen musste, blickt auf das kommende Punktspiel am 15. Oktober in Kaiserslautern voraus: "Jetzt müssen wir so weitermachen, dann ist vielleicht auch auf dem Betzenberg was für uns drin." (arn)