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2. Bundesliga 2006/07

Spielbericht

15. Spieltag - Sonntag, 03.12.2006 - 14:00

Karlsruher SC - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)

Karlsruher SC: Markus Miller, Maik Franz, Christian Eichner, Timo Staffeldt, Giovanni Federico, Bradley Carnell, Massimilian Porcello, Sebastian Freis, Edmond Kapllani - Mario Eggimann, Florian Dick; Trainer: Edmund Becker

Eingewechselt: 69. Sanibal Orahovac für Christian Eichner, 77. Jiri Kaufman für Sebastian Freis

Kader: Jean-Francois Kornetzky, Martin Stoll, Michael Mutzel, Thomas Kies, Jan Männer

FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Norman Loose, Tomasz Kos, Jörg Emmerich, Hendrik Liebers - Christian Lenze, Marco Kurth, René Trehkopf - Skerdilaid Curri, Andrzej Juskowiak, David Siradze; Trainer: Gerd Schädlich

Eingewechselt: 42. Tomas Klinka für Skerdilaid Curri, 66. Richard Dostalek für Christian Lenze, 87. Kevin Hampf für Tomas Klinka

Kader: Tomasz Bobel, Uwe Ehlers, Mitja Schäfer, Miso Brecko

Tore: 0:1 David Siradze (Kopfball, 47. / Marco Kurth)

Schiedsrichter: Georg Schalk (Augsburg)

Zuschauer: 22000 im Wildparkstadion

Gelbe Karte: Giovanni Federico / Tomasz Kos (4.), Christian Lenze, Marco Kurth (4.), Skerdilaid Curri

Gelb/Rote Karte: - / David Siradze (86.)

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Die Veilchen schafften die Sensation, wenn auch mit viel Fortune. Vielleicht waren das neue Maskottchen "Willi Wildpark" oder auch der schlechte Zustand des Rasens der Grund für die erste Saisonniederlage des Karlsruher SC im eigenen Stadion. "Unsere Stärke ist der technische Fußball. Aber der Platz, der uns heute zur Verfügung gestellt wurde, hat das nicht zugelassen. Mir fehlt jegliches Verständnis, dass vier Tage vorher Sand auf den Platz gekippt wurde.", so ein enttäuschter KSC-Trainer Becker. Obwohl die Blau-Weißen optisch überlegen waren und mehr Spielanteile besaßen, konnte man den Rückstand seit der 47. Minute, als David Siradze nach einer Freistoßhereingabe von Marco Kurth sein zweites Saisontor über die Linie köpfte, nicht mehr egalisieren. Somit nutzten die Veilchen eine ihrer wenigen Torchancen zum Erfolg und gewannen im vierten Auftritt bereits das dritte Mal im Wildparkstadion.
Doch bis der fünfte Sieg in Folge in trockenen Tüchern war, mussten die knapp 700 angereisten Aue-Fans zu Genüge zittern. Personell setzte Gerd Schädlich im Tor weiterhin auf Axel Keller und stabilisierte die Abwehrkette mit Hendrik Liebers. René Trehkopf rutschte neben Christian Lenze und Marco Kurth ins Mittelfeld. Skerdilaid Curri bekam, auch bedingt durch seinen Siegestreffer im letzten Spiel, das Vertrauen zugesprochen, konnte dies aber in der ersten Hälfte nicht untermauern und agierte zu übermotiviert. Gerd reagierte früh, ließ Tomas Klinka bereits nach 30 Minuten warmlaufen und wechselte kurz vor der Pause den gelbbelasteten Albaner aus. Georg Schalk hatte dem kleinen Dribbelkönig frühzeitig klar gemacht, dass er bei der nächsten foulen Aktion vom Platz müsse.
Ansonsten sahen die insgesamt 22.000 Zuschauer bis dato ein sehr zerfahrenes Spiel mit wenig Torchancen auf beiden Seiten. Vor allem das Umschalten in den Angriff dauerte bei den Lila-Weißen zu lange und man gab den Ball durch zu viele Abspielfehler gleich wieder aus der Hand. Doch eins gelang souverän, nämlich hinten sicher zu stehen: "Wir haben den Karlsruhern in der ersten Halbzeit kaum eine Chance gestattet, das hat sie schon ziemlich frustriert.", meinte Kapitän Jörg Emmerich. Einzig beim Schuss in der 34. Minute vom momentan besten Goalgetter in der zweiten Liga, Federico, atmeten die Schlachtenbummler durch, als er zu eigennützig aufs Tor schoss, statt quer aufzulegen und die gute Möglichkeit der Badener somit vergab. Die Nullnummer zur Pause hatte mit "Spitzenfußball" nichts zu tun, doch dies sollte sich bekanntlich ändern.
Gerd Schädlich traf in seiner Kabinenpredigt den Nerv der Spieler: "Ich habe der Mannschaft dann gesagt, dass wir nach vorne mehr tun müssen. Darum war ich umso mehr erfreut, dass wir nach der Pause in Führung gegangen sind." Gemeint war die 47. Minute, als Marco Kurth von der Seitenlinie einen Freistoß genau auf Stürmer David Siradze zirkelte und KSC-Keeper Miller erfreulicherweise patzte. Die erste Möglichkeit von Aue und das Runde war im Eckigen. Wahnsinn! Allerdings blies der KSC nach kurzem Schockzustand zur Gegenoffensive und drückte gnadenlos auf den Ausgleich. Aber an diesem sonnigen Sonntagnachmittag war der Fußballgott ein Auer. So rettete erst Christian Lenze vorm einschussbereiten Federico (54.), nur eine Minute später hatte Carnells Flanke Überlänge und Axel Keller musste sich immens strecken und klärte mit den Fingerspitzen vor Freis zur Ecke. Dann zirkelte Porcello einen Freistoß haarscharf am Torwinkel vorbei (68.) und im zweiten Anlauf scheiterte er am Außennetz (74.).
Nach all den überstandenen und zum Glück vergebenen Tormöglichkeiten befreiten sich die Veilchen endlich aus der Umklammerung der Badener und hätten mit ihrer zweiten Chance das 2:0 machen können. Doch David Siradzes Schuss aus 18 m ging um Zentimeter vorbei. Dies war auch zugleich die letzte Aktion des Torschützen, der nach einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz flog. In der fünfminütigen Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Richard Dostalek lief nach einem Konter allein auf KSC-Keeper Miller zu, schob das Leder jedoch am Schlussmann und am Tor vorbei. Auf der anderen Seite köpfte Kapllani an die Latte und den Nachschuss klärte Kurth mit gutem Einsatz. Dann war es endlich vorbei und die vielleicht größte Überraschung der bisherigen Saison perfekt.
"Wir sind defensiv sehr gut gestanden. Das 1:0 hat uns Auftrieb gegeben, der KSC ist danach immer unsicherer geworden. Dass die Karlsruher gegen Ende so einen Sturm entfachen, ist normal. Natürlich hatten wir auch viel Glück." resümierte Gerd Schädlich. Am Ende standen 1:10 Ecken, 4:22 Torschüsse, 1:1 Schwalben, 5:1 Gelbe Karten, 1 Rote Karte und ein Tor mehr auf der Habenseite der Veilchen. Besonders in der Abwehr zeichnet sich derzeit der gewohnte Rückhalt ab und in den vergangenen fünf siegreichen Partien kassierte man lediglich einen Gegentreffer. (arn)