TSV 1860 München: Michael Hofmann, Mate Ghvinianidze, Torben Hoffmann, Gregg Berhalter, Markus Thorandt, Daniel Baier, Danny Schwarz, Patrick Milchraum, Nemanja Vucicevic, Antonio di Salvo - Marcel Schäfer; Trainer: Walter Schachner
Eingewechselt: 68. Sven Bender für Daniel Baier, 71. Nicky Adler für Antonio di Salvo, 79. Christoph Burkhard für Markus Thorandt
Kader: Philipp Tschauner, Fabian Johnson, Lars Bender, Björn Ziegenbein
FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Norman Loose, Tomasz Kos, Jörg Emmerich, René Trehkopf - Hendrik Liebers, Christian Lenze, Marco Kurth - Tomas Klinka, Andrzej Juskowiak, David Siradze; Trainer: Gerd Schädlich
Eingewechselt: 46. Miso Brecko für Christian Lenze, 58. Skerdilaid Curri für Andrzej Juskowiak, 64. Richard Dostalek für Marco Kurth
Kader: Tomasz Bobel, Uwe Ehlers, Marcin Adamski, Ersin Demir
Tore: 1:0 Markus Thorandt (Rechtsschuss, 6. / Nemanja Vucicevic); 2:0 Nemanja Vucicevic (Rechtsschuss, 22. / Daniel Baier); 3:0 Nemanja Vucicevic (Kopfball, 44. / Patrick Milchraum); 4:0 Nemanja Vucicevic (Rechtsschuss, 76. / Danny Schwarz)
Schiedsrichter: Thomas Frank (Hannover)
Zuschauer: 24400 in der Allianz-Arena
Gelbe Karte: Mate Ghvinianidze, Antonio di Salvo / Jörg Emmerich (2.), Hendrik Liebers (4.), David Siradze (4.), Richard Dostalek (2.)
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Vorbericht - Rückrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Noch vor der herben Enttäuschung warnte Trainer Gerd Schädlich frühzeitig seine Spieler: "Wir haben jetzt sechs Spiele in Folge gewonnen. Da ist die Gefahr groß, dass man sich zurücklehnt." Genau dies ist aber eingetreten. Selbst Jörg Emmerichs herrische Kampfansage, dass es "mit Sicherheit keine Motivationsprobleme gäbe, weil es ein richtiges Highlight ist in diesem Stadion zu spielen", wurde an diesem Tage nicht umgesetzt. Mit dieser bitteren, aber verdienten Niederlage endete zugleich die eindrucksvolle Siegesserie von sechs Spielen in Folge, denn der siebente Streich ging voll nach hinten los. Ob es an der falschen, zu offensiv ausgerichteten Taktik, am stark beanspruchten "Acker" oder doch an den orangen Trikots lag, ist wohl eher Schönrederei. In diesem Spiel wurden klar und deutlich die Schwachstellen in allen Mannschaftsteilen aufgedeckt. Die Defensivabteilung war katastrophal, das Mittelfeld fand gar nicht statt und ein völlig abgeschalteter Sturm rundeten das Ganze ab.
Die rund 6000 lila-weißen Schlachtenbummler besaßen zwar in den kompletten 90 Minuten akustisch die Oberhand, allerdings drangen die Anfeuerungen dem Anschein nach nicht bis zu den Spielern durch und die Mannschaft spazierte wie im Tiefschlaf auf dem "Grün" umher. Die Löwen hatten dadurch ein leichtes Spiel und so war es nicht verwunderlich, dass der Gastgeber bereits in der sechsten Minute in Führung ging. Schwarz nutze den stümperhaften Spielaufbau der Veilchen aus und schickte mit einem langen Ball Vucicevic auf Reisen. Dieser schüttelte Tomasz Kos nahezu mühelos ab und passte seelenruhig zu Thorandt quer durch den Strafraum, welcher völlig freistehend und mit einem gut platzierten Schuss ins kurze Eck Torhüter Axel Keller keine Chance lies. Die geschockten Veilchen versuchten nun ins Spiel zu finden, waren aber ohne einem engagiertem Mittelfeld und mit zahlreichen verzweifelten Pässen in die Spitze weitestgehend harmlos.
Nach einer Viertelstunde dann immerhin die erste Möglichkeit für Aue, aber René Trehkopf setzte aus gut 20 Metern das Leder am Tor vorbei. In der Folgezeit wies Aue viele individuelle Fehler vor allem im Spiel nach vorne auf und das Zweikampfverhalten war fast nicht mehr zu unterbieten. Demzufolge konnten die Löwen ihr zweites Tor in der 22. Minute ohne Gegenwehr im Kasten von Axel Keller unterbringen. Nach einem Fehlpass im Mittelfeld von Geburtstagskind Hendrik Liebers, wurde Vucicevic mit einem langen Ball bedient und das 2:0 war mit einem Beinschuss reine Formsache. "Wenn man in der Vorwärtsbewegung solche Fehler macht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn schon zur Pause alles entschieden ist.", resümierte der angefressene Gerd Schädlich nach dem Spiel. Dabei bezog er sich auch auf das 3:0 und folglich die Vorentscheidung der Bayern, als kurz vor der Pause Baier mit einem einzigen öffnenden Pass!!! die gesamte Auer Hintermannschaft aushebelte, Milchraum unbedrängt in den Strafraum flanken konnte und die in höchster Not klärende Fußabwehr von Tomasz Kos der schnell reagierende Vucicevic in die Maschen köpfte.
Die Kabinenpredigt zeigte wenig Wirkung und man sah eine schwache Darbietung, wie schon lange nicht mehr. Auch die Einwechslungen von Miso Brecko, Skerdilaid Curri und Richard Dostalek belebten das Spiel nicht wirklich und ein Aufbäumen war weiterhin nicht erkennbar. Selbst die in der Mitte der zweiten Halbzeit gezündeten Knaller konnten die "Oranjes" nicht zum Aufwachen überzeugen. Die Löwen beschränkten sich fortan auf Ergebnisverwaltung und zogen sich weitestgehend zurück. Doch außer Skerdilaid Curris Schuss, genau in die Arme von 1860-Keeper Hofmann, fehlte es sonst an jeglicher Durchschlagskraft bei den Veilchen, um gegen die gut defensiv stehenden Löwen Erfolg zu haben.
Eine Viertelstunde vor Schluss besorgte der gelbbesohlte Vucicevic mit einem sehenswerten Treffer von der Strafraumgrenze den 4:0-Endstand. Was bleibt, ist eine enttäuschende Niederlage als Hinrundenausklang, die allerdings mit 29 Punkten und drei Zählern Rückstand auf die Aufstiegsränge zur Besten in der Geschichte des Vereins zählt. Mit einem starken fünften Tabellenplatz besitzen die Veilchen somit eine gute Ausgangspostion für die Rückrunde. Auch Präsident Uwe Leonhardt ist stolz auf das Erreichte: "Wir haben eine super Halbserie gespielt. Respekt und ein großes Lob an die Mannschaft. Ich denke nicht, dass wir unsere Ziele enorm korrigieren werden." und hakte das Spiel in der Allianz Arena als "schlechten Tag" ab. (arn) |
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