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2. Bundesliga 2006/07

Spielbericht

34. Spieltag - Sonntag, 20.05.2007 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - TSV 1860 München 2:2 (1:2)

FC Erzgebirge Aue: Tomasz Bobel - Norman Loose, Jörg Emmerich, Hendrik Liebers, Kevin Hampf - Florian Heller, Marco Kurth, Tom Geißler - Dimitar Rangelov, Andrzej Juskowiak, Skerdilaid Curri; Trainer: Gerd Schädlich

Eingewechselt: 67. Marcin Adamski für Kevin Hampf, 77. Richard Dostalek für Florian Heller, 86. Tomas Klinka für Andrzej Juskowiak

Kader: Axel Keller, Mitja Schäfer, Daniel Rupf

TSV 1860 München: Philipp Tschauner, Torben Hoffmann, Lukas Szukala, Gregg Berhalter, Mate Ghvinianidze, Lars Bender, Daniel Baier, Berkant Göktan, Patrick Milchraum, Antonio di Salvo - Marcel Schäfer; Trainer: Marco Kurz

Eingewechselt: 72. Björn Ziegenbein für Daniel Baier, 75. Sven Bender für Lars Bender, 84. Fabian Johnson für Mate Ghvinianidze

Kader: Philipp Pentke, Christoph Burkhard

Tore: 0:1 Berkant Göktan (Rechtsschuss, 9. / Patrick Milchraum); 1:1 Florian Heller (Rechtsschuss, 20.); 1:2 Berkant Göktan (Kopfball, 21. / Marcel Schäfer); 2:2 Andrzej Juskowiak (Linksschuss, 59. / Florian Heller)

Schiedsrichter: Mike Pickel (Mendig)

Zuschauer: 14000 im Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: - / Lars Bender, Daniel Baier

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Seit sieben Spielen wartete man nun auf einen Sieg der Veilchen, jedoch tat man dies nach den letzten 90 Minuten der Saison erneut vergeblich. Dabei war die Bilanz gegen die Löwen zu Hause eigentlich sehr verheißungsvoll, 3:1 und 3:0, doch am Ende reichte es leider nur zu einer Punkteteilung. Während es für beide Mannschaften nur noch um die vielzitierte und unbeliebte "Goldene Ananas" ging, sahen die 14.000 Zuschauer trotzdem eine spannend geführte Partie. Vor allem weil sich Andrzej Juskowiak in seinem 110. Punktspiel für die Lila-Weißen mit einem Treffer, schlussendlich 33 Tore für den FCE, von seiner aktiven Laufbahn verabschiedete.
In seinem letzten Auftritt durfte der 36-jährige Pole die Kapitänsbinde tragen und genoss in der 86. Minute unter euphorischem Beifall aller, seinen letzten Gang vom Rasen. Gänsehaut-Atmosphäre pur. Zu diesem Zeitpunkt war ihm sicherlich auch die Fehlentscheidung des Linienrichters, als dieser bei einem Hackentrick von Tom Geißler den Ball im Aus sah und währenddessen die sich daraus resultierende Torchance vom "Dorfältesten" im Kasten des TSV-Keepers Tschauner untergebracht wurde, aber Schiedsrichter Pickel den Treffer zu unrecht nicht wertete, völlig bedeutungslos.
Doch gerade auf welche Art und Weise dieser Treffer herausgespielt wurde, war, wie das gesamte Spiel der Auer, sehr bemerkenswert. Von Beginn an übernahm man die Initiative und setzte die Gäste unter Druck. Allerdings haperte es noch an der Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor und man vergaß leider im Offensivdrang die eigene Abwehr. So auch in der 9. Minute, als Milchraum das Leder aus der eigenen Hälfte nach vorne drosch und Göktan überraschend völlig frei vorm Tor stand. Tomasz Bobel haderte nur kurz, aber wohl entscheidend, beim Herauslaufen und konnte gegen den Beinschuss von Göktan aus 17 Metern nichts mehr tun. 1:0 für die Münchner Löwen.
Dagegen sei auch erwähnt, dass die aufgestellte Abwehrkette sicherlich nur eine Notlösung war, da sich Tomasz Kos vor dem Spiel verletzte und somit der eher offensiv ausgerichtete Kevin Hampf nun die Rolle des Abwehrroutiniers übernehmen musste. Dass dies auf Anhieb nicht klappen konnte, wurde schnell klar, als der TSV seine zweite Chance zum zweiten Tor in der 22. Minute eiskalt nutzte. Dabei konnte Göktan nach einer Flanke von Schäfer unbedrängt einköpfen. Das Tragische dabei war aber, dass den Veilchen nur eine Minute zuvor, der bis dahin verdiente Ausgleich gelang, welcher, wie erwähnt, im direkten Gegenzug aus der Hand gegeben wurde. So schön auch Florian Hellers Volleykracher ins rechte oberer Eck gewesen sei, so beschämend der Auftritt der Hintermannschaft. Wie damals in der Partie gegen die Breisgauer - vorne Hui und hinten Pfui. Man kann als Fan anscheinend doch (noch) nicht alles beides in einem Spiel haben. Sei's drum.
Die Veilchen steckten nicht auf und kamen immer wieder gefährlich vor das generische Tor, doch die Chancenverwertung war indes völlig uneffektiv. So blieben die Möglichkeiten durch Kevin Hampf mit einem harten Linksschuss (29.) von der Sechzehnergrenze und drei Minuten später durch Dimitar Rangelov, der nach einem unplatzierten Querpass von Florian Heller in den Rücken nicht mehr richtig hinter den Ball kam, ungenutzt. Die Löwen stellten sich zum Glück auch nicht besser an und Göktan scheiterte nach einem 1860-Konter mit einem 13-Meter-Schuss nur knapp am dritten Tor der Löwen. Die letzte Chance in der ersten Hälfte gehörte indessen dem Mann des Tages. Andrzej Juskowiak versuchte es mit einem schönen Drehschuss, doch genau in die Arme von TSV-Keeper Tschauner. Es war ein munteres Spiel und der FCE war die deutlich bessere Mannschaft. Die 2:0-Führung der Löwen war zu diesem Zeitpunkt zwar schmeichelhaft, allerdings wurden diese Tore auch furztrocken herausgespielt.
Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Katakomben und begannen zunächst etwas verhaltener. Erst nach zehn Minuten ließ ein Konter über Skerdilaid Curri die Fans wieder aufhorchen, doch seine Ablage vergab Dimitar Rangelov kläglich. Der Löwen Schlussmann war auch bei Florian Hellers Schuss erneut auf Höhe des Geschehens und machte diese x-te 100-Prozentige ebenfalls zu nichte. Nach der ersten gelben Karte für Lars Bender kratzte Milchraum in der 58. Minute einen Kopfball von Andrzej Juskowiak von der Linie.
Nur eine Minute später erlöste der "Oldie" nach unzählig vergebenen Gelegenheiten das gemeine Volk und schloss den von Florian Heller souverän vorbereiteten Spielzug mit dem Tor zum 2:2-Ausgleich ab. Die Gangart der Löwen wurde nun härter und unfairer. Tom Geißler und Kevin Hampf lagen beide nach Fouls am Boden, doch die Sechzger spielten weiter und wären fast zur erneuten Führung gekommen. Jedoch war Tomasz Bobel gegen Göktans Schuss auf dem Posten und klärte mit schönem Reflex zur Ecke. Nach kurzem Wortwechsel unter den Spielern ging es schliesslich weiter, doch nicht für Kevin Hampf, dieser musste verletzungsbedingt raus und Marcin Adamski kam zum Zug.
Im weiteren Spielverlauf entspannte sich die Lage wieder und nach den obligatorischen Wechsel auf beiden Seiten war die Zeit für Andrzej Juskowiak gekommen. Wie oben beschreiben schritt er in der 86. Minute ein für allemal in Richtung Mittelfahne und verließ unter den enthusiastischen Beifall der Zuschauer und Spieler die Bühne des Profifußballs. Dies war zugleich der Höhepunkt in dieser Partie, denn danach passierte nichts mehr. Damit schlossen die Veilchen diese Saison mit Platz zehn ab und können nun für das fünfte Jahr in der 2. Bundesliga planen. (arn)