FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Norman Loose, Tomasz Kos, Uwe Ehlers, René Trehkopf - Florian Heller, Tom Geißler, Marcin Adamski - Dimitar Rangelov, Andrzej Juskowiak, Tomas Klinka; Trainer: Gerd Schädlich
Eingewechselt: 81. Richard Dostalek für Tom Geißler, 85. Ersin Demir für Tomas Klinka, 87. David Siradze für Andrzej Juskowiak
Kader: Tomasz Bobel, Kevin Hampf, Daniel Rupf
FC Hansa Rostock: Mathias Schober, Dexter Langen, Gledson da Silva Menezes, Marc Stein, Stefan Beinlich, Rene Rydlewicz, Christian Rahn, Sebastian Hähnge, Marcel Schied, Enrico Kern - Kim Madsen; Trainer: Frank Pagelsdorf
Eingewechselt: 64. Djordje Cetkovic für Marcel Schied, 73. Amir Shapourzadeh für Rene Rydlewicz, 90. Maik Wagefeld für Enrico Kern
Kader: Jörg Hahnel, Diego Morais, Tobias Rathgeb, Kai Bülow
Tore: 1:0 Andrzej Juskowiak (Linksschuss, 29. / Dimitar Rangelov); 2:0 Uwe Ehlers (Kopfball, 78. / Florian Heller); 3:0 Tomas Klinka (Linksschuss, 82. / Dimitar Rangelov)
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 14700 im Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Norman Loose, Florian Heller (4.), Richard Dostalek (3.) / Stefan Beinlich, Gledson da Silva Menezes
Vergebener Elfmeter: Tom Geißler (Foulelfmeter, 78., gehalten von Mathias Schober) / -
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: In der DDR-Oberligasaison 1967/68 hatte Hansa Rostock das letzte und einzigste Mal in Aue gewonnen. Diese Statistik musste auch nach diesem Aufeinandertreffen nicht verändert werden. Für die Veilchen war es außerdem der 50. Dreier im Zweitligadasein und zugleich der vierte Heimsieg in Folge in dieser Saison.
Die in schwarz-gelb spielenden Gäste gerieten von Beginn an unter Druck und die Veilchen zeigten sofort an, wer Herr im Hause war. Bereits nach wenigen Minuten verpasste Tomasz Kos gleich doppelt die Gelegenheit zu einer frühen Führung. Auch der freistehende Tomas Klinka, der nach einem super Zuspiel von Florian Heller am herauseilenden Schober scheiterte, vergab vorerst. Wie aufgedreht präsentierten sich die Auer und erspielten sich Chancen über Chancen. Im gesamten ersten Abschnitt war man das aktivere Team und ließ den Angriffsbemühungen der Hansa-Elf wenig Freiraum zur Entfaltung. Vor allem Marcin Adamski, der für den beim Aufwärmen verletzten Hendrik Liebers (Diagnose: Bänderdehnung im linken Sprunggelenk) im zentralen Mittelfeld agierte, verteilte die Bälle sofort an die Außenbahnen weiter und brachte somit Schwung in die Offensivabteilung.
Erst ab der 22. Minute erwachte Rostock aus dem Halbschlaf. Schied verbuchte die erste Möglichkeit der Hanseaten, doch konnte er diese nicht am wachsamen Axel Keller vorbeibringen. Die Veilchen blühten nun weiter auf wie schon lange nicht mehr und die 14.700 Zuschauer kamen dem Torschrei immer näher. Erst hämmerte René Trehkopf in der 24. Minute einen Freistoß aus gut 25 Metern noch ans Aluminium, doch nur fünf Minuten später zappelte das Leder endlich im Netz. Dimitar Rangelov konnte sich im Strafraum der Rostocker durchsetzen und legte fast unfreiwillig für den - laut DSF - "Dorfältesten" Andrzej Juskowiak auf. Die Rostocker schauten nur verwirrt zu und hatten beim sechsten Saisontor des Polen wenig entgegenzusetzen.
Auch nach dem Gegentreffer griffen die Hanseaten ungewohnt spärlich ins Spielgeschehen ein. Einzig über Standards wurde es gefährlich. Wie auch bei Beinlichs direkt geschossenem Freistoß in der 38. Minute, den allerdings Axel Keller souverän parierte. Der Auer Schlussmann behielt desgleichen gegen Schied die Oberhand und spitzelte das Leder gerade noch ins Toraus (42.). Die letzte Aktion vor der Pause gehörte den Rostockern, jedoch erzeugte die von Rydlewicz getretene Ecke wenig Torgefahr im Auer Strafraum.
Beide Mannschaften kamen ohne Veränderungen aus den Kabinen. Einzig Axel Keller wechselte, aber nur die kurze gegen eine lange Hose. Hansa nun etwas besser, doch gegen die gut durchorganisierte Auer Defensive fand man kein geeignetes Mittel und blieb weiterhin harmlos. Nach fast einer Stunde zappelte der Ball überraschend im Netz der Lila-Weißen, aber die Hansa-Anhänger jubelten zu früh, denn der Mann an der Linie hatte die Fahne oben. Zum Glück für Aue, denn nach einem Pass von Hähnge stand Kern nicht im Abseits und der Ausgleich hätte zählen müssen. Diese klare Fehlentscheidung schien schließlich der Weckruf der Rostocker gewesen zu sein. Die Veilchen zogen sich, herbeigeführt auch durch die kraftraubende erste Hälfte auf dem tiefen Geläuf, immer weiter zurück und der Druck der Gäste nahm beängstigend zu.
Hansas Trainer Pagelsdorf erkannte dies auch und brachte mit Cetkovic und wenig später Shapourzadeh frischen offensiven Wind. Fortan hatten die Mannen von Gerd Schädlich große Probleme den Ball kontrolliert nach vorne zu spielen und blieben nur durch Konter gefährlich. Als sich die Zahl der Herzkasperattacken im Auer Anhang stark erhöhte, zeigte Schiedsrichter Schmidt in der 76. Minute auf den Punkt. Elfmeter für Aue! Stein konnte den wieselflinken Tomas Klinka nur durch ein Foul im 16er stoppen. Jedoch sollte es beim 1:0 bleiben, da Tom Geißler, der nach fünf Monaten Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf stand, viel zu (nach)lässig auf Schober lupfte und der Schlussmann dadurch locker zur Ecke klären konnte.
Die Vorentscheidung folgte jedoch geradewegs im Anschluss. Florian Heller zirkelte nämlich den Eckball genau auf den Kopf von Uwe Ehlers. Fünf Rostocker, inklusive Schober, standen nur als Statisten umher und ließen dem aktuellen Abwehrchef viel Platz, um das 2:0 und sein erstes Saisontor zu erzielen. Auf der anderen Seite rettete erneut reflexartig Axel Keller gegen den frei durchgelaufenen Langen. Die Hanseaten warfen nun alles nach vorne und vergaßen aber Einen ganz besonders. Dimitar Rangelov hatte immer noch Reserven und fegte noch einmal über die linke Außenbahn, schüttelte ohne Probleme zwei Gegenspieler ab und passte anschließend in den Rücken der Abwehr auf Tomas Klinka, der mit einem strammen Schuss aus 15 Metern zum 3:0 abschloss (82.). Am Ende vielleicht mit einem Tor zu hoch gewonnen, aber spielerisch überzeugte die komplette Mannschaft und der gewonnene vierte Tabellenplatz ist mehr als zufriedenstellend.
"Wir sind gut ins Spiel gekommen und verdient in Führung gegangen. Dann bekamen wir aber Probleme, waren anfangs der zweiten Halbzeit zu passiv und wollten das Ergebnis nur verwalten. Am Ende konnten wir doch noch zweimal zuschlagen. Wir müssen mit dem 3:0 richtig umgehen, denn es schmeichelt uns etwas. Rostock war keinesfalls schlecht. Mein Dank gilt auch den zahlreichen Helfern, durch die überhaupt das Spiel ermöglicht wurde.", so ein zufriedener aber auch warnender Gerd Schädlich. (arn) |
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