FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Norman Loose, Tomasz Kos, Uwe Ehlers, René Trehkopf - Florian Heller, Marco Kurth, Marcin Adamski - Dimitar Rangelov, Andrzej Juskowiak, Tomas Klinka; Trainer: Gerd Schädlich
Eingewechselt: 46. Tom Geißler für Marco Kurth, 64. David Siradze für Florian Heller, 73. Ersin Demir für Tomas Klinka
Kader: Tomasz Bobel, Mitja Schäfer, Richard Dostalek, Skerdilaid Curri
MSV Duisburg: Georg Koch, Christian Weber, Iulian Filipescu, Björn Schlicke, Marco Caligiuri, Adam Bodzek, Markus Kurth, Markus Daun, Klemen Lavric, Mohammadou Idrissou - Alexander Bugera; Trainer: Rudolf Bommer
Eingewechselt: 78. Tobias Willi für Markus Daun, 88. Kai Koitka für Marco Caligiuri, 90+3. Nils-Ole Book für Klemen Lavric
Kader: Sven Beuckert, Quido Lanzaat, Markus Neumayr, Carsten Wolters
Tore: 0:1 Markus Kurth (Rechtsschuss, 56. / Klemen Lavric)
Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Mainz)
Zuschauer: 11700 im Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Uwe Ehlers (5., gesperrt), René Trehkopf (4.) / Marco Caligiuri
Rote Karte: Norman Loose (90+1., Tätlichkeit) / -
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: "Wir werden nicht verhalten spielen sondern vorne draufgehen und Pressing spielen. Wir wollen gewinnen.", so die Zielsetzung des MSV-Trainer Rudi Bommer vor dem Match. Selbst die Ausfälle von Mihai Tararache, Youssef Mokhtari und Ivica Grlic sollen an der klaren Forderung des Gästetrainers nichts ändern. Aber gewinnen wollten auch die Veilchen, denn durch den Sieg über Hansa Rostock befand man sich plötzlich mitten im Aufstiegskampf, bei einem Erfolg gegen den MSV hätte man sogar punktemäßig mit dem Tabellennachbarn und zugleich -dritten von der Wedau gleichziehen können. Hätte, wenn und aber zählen jedoch im Fussball nix, denn schlussendlich verlor man nach vier Heimsiegen in Folge im eigenen Stadion verdient mit 0:1 durch einen Treffer von Kurth (56.).
Vor 11.700 Zuschauern legten die Gäste sofort los, agierten überraschend stark offensiv und verzeichneten sogleich die erste Torchance. Kurth lenkte dabei das Leder aus etwa 16 Metern an die Oberkante der Latte. Nach neun Minuten folgte die erste eigene gelungene Offensivaktion. Norman Loose zog dabei aus ungefähr 25 Metern direkt drauf, doch Georg Koch parierte den Ball gerade noch zur Ecke. Mit Abtasten hatte das bisher von beiden Mannschaften nichts zu tun. Allerdings hatten die Duisburger optisch mehr vom Spiel, auch weil sie in den Zweikampfsituationen einen kühleren Kopf bewahrten. Bei Aue verzeichnete man zugleich eine sehr hohe Fehlpassquote, die aber von der gut formierten Abwehrreihe wieder ausgebügelt wurde und diese zugleich die Konter einleiteten. Wie zum Beispiel einen Gegenzug über Dimitar Rangelov, als er sich in der 18. Minute links außen durchsetzte, auf den völlig allein stehenden Tomas Klinka passte und dieser nach wundervoller Brustannahme das Tor leider verfehlte.
Der erste echte Durchhänger des "Spitzenspiels" folgte nach einer guten halben Stunde. Für die Veilchen wäre bis dahin der Punktgewinn dennoch goldwert, denn so einfach wie gegen Hansa Rostock gewinnt man gegen die beherzt auftretenden Zebras eben nicht. Als die Partie noch mehr verflachte, folgte erstaunlicherweise der erste Treffer im Spiel, allerdings stand Daun im Abseits. Aufgewacht von diesem vermeintlichen Rückstand begann man wenige Minuten vor der Pause wieder mit Fußballspielen. Nach einem Foul an Dimitar Rangelov, legte Florian Heller quer zu René Trehkopf und der 26-Jährige hielt aus locker 25 Metern einfach drauf. Mit dem strammen Flachsschuss hätte Gästekeeper Koch so seine Probleme gehabt, doch leider zischte das Leder wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
Nach dem Wechsel brachte Gerd Schädlich für den nach seiner Gelbsperre wieder mitspielenden Marco Kurth Tom Geißler ins Match, denn "Never Chance a Winning Team"! Dies zeigte durchaus Wirkung und man verspürte eine leichte Veränderung im Mittelfeld, allerdings waren dies Fouls vom neuen Mann. Die Veilchen hatten nun mehr vom Spiel, keine Frage. Und wie nah man am Erfolg und eben auch Nichterfolg dran war, zeigten die nächsten fünf Minuten. Nach Sololauf auf der rechten Außenbahn von Florian Heller, findet seine scharfe Hereingabe den Fuß von Tomas Klinka, von dort sprang die Kugel aber etwa einen Meter rechts am Gehäuse des MSV vorbei. Koch stand bereits auf dem falschen Fuß und hätte wirklich keine Abwehrchance gehabt.
Doch wie angesprochen folgte nun die andere Variante, die mit dem Nichterfolg. Bugera hatte von der linken Seite den Ball hoch in den Strafraum geschlagen und nach einer Kopfball-Ablage von Lavric traf Kurth, der als Ersatz für Youssef Mokhtari auf der Spielmacher-Position agierte, aus sieben Metern mit links ins rechte untere Eck. Sein Bewacher Marcin Adamski sah bei diesem vermeidbaren Treffer nicht so gut aus. 1:0 führte der MSV in der 56. Minute durch diese erste, wirklich gelungene MSV-Aktion in der zweiten Halbzeit. So kann's gehen, man dachte das Spiel in den Griff zu bekommen und schon lag man hinten.
Gerd Schädlich wechselte in der Folgezeit erst David Siradze für Florian Heller und wenig später Ersin Demir für Tomas Klinka ein, um vielleicht doch mit nun vier agierenden Offensivkräften den Ausgleich zu erzielen. Für Duisburg hieß es nur noch abwehren und hinten alles dicht machen. Dies taten sie ausgezeichnet und hatten wenig Mühe gegen die immer wieder mit hohen Bällen gefütterten Veilchenstürmer. Wohl einfach das falsche Rezept und auch die fehlenden spielerischen Mittel gegen eine gut stehende Zebra-Abwehr.
Dann doch fast der Ausgleich. Nach einem Schuss von Dimitar Rangelov ließ der MSV-Keeper den Ball abprallen, doch den Abstauberversuch von Andrzej Juskowiak konnte er im zweiten Versuch sicher halten. Die Duisburger fielen in den letzten regulären Minuten nur durch Zeitspiel auf und Bugera bekam die Antwort der Auer-Fans bei einem Eckball zu hören. In der Nachspielzeit hielt es selbst Axel Keller nicht mehr im eigenen Kasten aus und war bei einer Ecke mit in den Strafraum der Duisburger geeilt. Noch bevor der Eckball ausgeführt werden konnte, zeigte plötzlich der Schiedsrichter Dr. Drees die rote Karte für Norman Loose. Er soll sich am kurzen Pfosten offensichtlich zu einer Tätlichkeit gegen Koitka hinreißen lassen haben.
Für das kommende Auswärtsspiel in Fürth ist dies besonders bitter, denn Uwe Ehlers stolperte Lavric in die Beine, sah dafür seinen fünften gelben Karton und ist ebenfalls gesperrt. Viel Auswahl bleibt Gerd Schädlich, der das Spiel wie folgt analysierte - "Der MSV war heute einfach besser. Wir haben besonders in der ersten Halbzeit schlecht gespielt und praktisch kein Mittelfeld gehabt. In einer für uns etwas besseren Phase bekamen wir dann das Gegentor. Duisburg ließ dann nichts Wesentliches mehr zu, so dass der Sieg für den Aufstiegsanwärter verdient ist." - für die schon jetzt umformierte Abwehrkette daher nicht. (arn) |
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