FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Marcin Adamski, Tomasz Kos, Uwe Ehlers, René Trehkopf - Richard Dostalek, Marco Kurth, Tom Geißler - Dimitar Rangelov, Andrzej Juskowiak, Tomas Klinka; Trainer: Gerd Schädlich
Eingewechselt: 72. David Siradze für Andrzej Juskowiak, 83. Skerdilaid Curri für Tomas Klinka, 88. Kevin Hampf für Dimitar Rangelov
Kader: Tomasz Bobel, Jörg Emmerich, Daniel Rupf
Wacker Burghausen: Uwe Gospodarek, Josef Lastovka, Markus Palionis, Timo Nagy, Oliver Fink, Dragan Bogavac, Thorsten Burkhardt, Thomas Drescher, Marek Krejci - Björn Hertl - Roland Bonimeier; Trainer: Alfred Arbinger
Eingewechselt: 46. Goce Toleski für Timo Nagy, 54. Lukas Lechner für Markus Palionis, 80. Maximilian Nicu für Oliver Fink
Kader: Jens Kern, Stefan Aigner, Michael Wiesinger
Tore: 1:0 Dimitar Rangelov (Kopfball, 41. / Tom Geißler); 2:0 Tomas Klinka (Rechtsschuss, 63. / Andrzej Juskowiak); 3:0 Richard Dostalek (Foulelfmeter, 90.)
Schiedsrichter: André Stachowiak (Duisburg)
Zuschauer: 9300 im Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Marco Kurth (7.) / Timo Nagy, Roland Bonimeier
Vergebener Elfmeter: Andrzej Juskowiak (Handelfmeter, 33., gehalten von Uwe Gospodarek) / -
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Nach zwei Niederlagen in Serie haben die Veilchen wieder ein Achtungszeichen gesetzt und schossen Wacker Burghausen mit 3:0 aus dem "Old Otto". Die seit sieben Spielen sieglosen Oberbayern stürzten in noch tiefere Abstiegsnöte. Bedingt auch durch die schlechteste Defensive der Liga und mit aktuell 28 Gegentreffern in der Fremde sieht es für die Elf von Fred Arbinger nicht so rosig aus. Wenn man noch auf den drittbesten torgefährlichsten Kader trifft, wird der Druck auch nicht kleiner. Für Wacker stehen außerdem nach dem Besuch im Erzgebirge noch Fürth, Rostock, Freiburg und Duisburg auf dem Plan. Wenn alles schief läuft könnte der Abstieg in wenigen Wochen kaum noch zu verhindern sein. Aue selbst hat sich mit dem elften Saisonsieg auf dem fünften Platz festgesetzt und das Mediengerede vom Aufstieg ist nach diesem verdienten Erfolg wieder allgegenwärtig. Obendrein konnte man sich in dieser Partie den Luxus eines verschossenen Handelfmeters leisten, als Andrzej Juskowiak in seinem 100. Zweitligaeinsatz vom Elfmeterpunkt aus an Gospodarek scheiterte. Damit reihte sich der 36-Jährige, der seine letzte Saison im Veilchendress spielt, nahtlos an Tom Geißler und Dimitar Rangelov ein, die gegen Rostock bzw. Fürth verschossen hatten.
Die Veilchen begannen sehr offensiv, jedoch gab es in der Abwehr noch kleinere Abstimmungsschwierigkeiten und Krejci hätte in der 3. Minute beinahe den Nutzen davon getragen, als er den weit vor seinem Kasten stehenden Axel Keller überlupfen wollte, aber letztendlich nur ein Flachschuss genau auf den Keeper herauskam. Dies war in den kommenden Spielminuten vorerst die einzig nennenswerte Chance für die Gäste. Aue gab den Ton an und war dabei nicht nur optisch überlegen. Besonders Richard Dostalek, der neben Marco Kurth und Tom Geißler im Mittelfeld aufblühte, machte ordentlich Dampf. Wacker stand hinten noch sicher und unterband die Auer Angriffe konsequent. Für die erste gute Auer Möglichkeit sorgte Tomas Klinka in der 7. Minute, als er zwei Mann ausstiegen ließ, aber aus 16 Metern nur knapp verzog.
Nach dem hohen Anfangstempo verflachte die Partie, Fehlpässe und Nickligkeiten auf beiden Seiten waren die Folge. Die Elf von Gerd Schädlich versuchte es vermehrt mit Schüssen aus der zweiten Reihe, fanden aber nicht wie diese von Richard Dostalek (20.) und Tom Geißler (24.) den Weg ins gegnerische Tor. Auch Burghausen versuchte es mit Distanzschüssen und Fink testete aus gut 20 Metern Aues Keeper Axel Keller. Die Partie war nun offener und Krejci hatte die Burghausener Führung auf dem Fuß. Hart bedrängt von Uwe Ehlers und Tomasz Kos lief er auf Axel Keller zu und setzte das Leder am linken Torwinkel vorbei. Im Gegenzug entschied Schiedsrichter André Stachowiak nach kurzem Zögern auf Elfmeter für Aue, weil Björn Hertl den Ball im Strafraum mit der Hand abwehrte. Jedenfalls blieb man wie oben angesprochen auch im dritten Elfmeterduell torlos.
Unbeeindruckt dessen, stürmten die Veilchen munter weiter und zum wiederholten Mal rettete der Burghausener Schlussmann das 0:0, der obendrein Dimitar Rangelovs 20-m-Hammer (40.) mit einer Glanzparade abwehren konnte. In der 42. Minute musste sich Gospodarek aber geschlagen geben. Den sechsten Eckball zirkelte Tom Geißler genau auf den Kopf von Dimitar Rangelov und der Neuzugang brachte den Ball im langen Eck unter. Die 1:0 Führung war zugleich sein erster Treffer für die Veilchen. Das mögliche 2:0 ließ nicht lange auf sich warten. In der Nachspielzeit schaftte Tomas Klinka das fast Unmögliche, denn obwohl er nur drei Meter vorm Tor frei zum Kopfball kam, verfehlte er das Gehäuse. So blieb es für die Veilchen nach 45 temporeichen Minuten bei der verdienten 1:0 Führung gegen Wacker Burghausen.
Nach dem Wechsel brachten die Gäste mit Toleski, der die Wende bringen sollte, einen neuen Mann aufs Feld, allerdings war ein Aufbäumen kaum zu bemerken. Die Veilchen kontrollierten weitestgehend das Spielgeschehen und hatten zugleich die besseren Chancen, aber allesamt blieben sie ungenutzt. So auch diese, als Marco Kurth bis zur Grundlinie durchstartete und im Anschluss in die Mitte passte, knallte der heranstürmende Andrzej Juskowiak das Leder erst an den Pfosten und im zweiten Schussversuch spitzelte der Pole fast im Liegen den Ball knapp vorbei. Was lange währt wird gut oder so.
Denn der eben noch, nach einem Foulspiel von Fink, verletzte René Trehkopf startete an der Außenbahn zum Sololauf und passte nachfolgend zu Andrzej Juskowiak. Dieser setzte mit viel Übersicht Tomas Klinka in Szene. Sein Drehschuss saß ohne jegliche Abwehrchance und folgerichtig im oberen Eck. 2:0 nach 63 Minuten. Im Anschluss des Torjubels wäre Burghausen beinahe der Anschlusstreffer geglückt, jedoch rettete erstens das Aluminium und zweitens stand Fink laut DSF bei seinem Pfostenknaller im Abseits.
Für Aue hingegen hätte es mittlerweile bereits 4:0 oder sogar 5:0 stehen müssen. Erst scheiterte Dimitar Rangelov nach sensationellem Sturmlauf zu eigensinnig an Gospodarek und wenig später schafften es Marco Kurth und Tomas Klinka in einer 2:1 Situation nicht, den Schlussmann zu überwinden. Dabei lenkte Tomas Klinka den Ball zunächst an den Pfosten und der Abpraller kam zurück zu Marco Kurth, aber Gospodarek parierte erneut. Der nächste Nachschuss vom eben eingewechselten Siradze wurde ebenfalls abgeblockt - was für vergebene Chancen.
Wenn es aus dem Spiel heraus nicht klappen sollte, dann vielleicht über Standards. Leider wirkten sich weder René Tehkopfs 20-Meter-Kracher (76.) noch Skerdilaid Curris direkt getretener Freistoß (84.) positiv aufs Torverhältnis auf. Als sich die 9.300 Zuschauer mit dem achten Heimsieg zufrieden- und natürlich Burghausen mit ihrem Schicksal abgaben, zeigte der Unparteiische, nach einem Stoß von Hertl gegen Kevin Hampf im Luftkampf, erneut auf den Punkt. Richard Dostalek lief an und beendete den Auer Elfmeterfluch mit einem satten Schuss ins Eck. Am Ende ein verdienter Sieg der Veilchen in einem abwechslungs- und temporeichen Spiel. "Wir hatten zwar gut begonnen, aber der Finalpass kam oft nicht an. Wenn Burghausen dann in Führung gegangen wäre, hätte das Spiel durchaus in anderen Bahnen verlaufen können. Ich bin aber erst einmal froh, dass wir nach zwei Niederlagen wieder die Kurve bekommen haben.", so ein strahlender Gerd Schädlich. (arn) |
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