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2. Bundesliga 2006/07

Spielbericht

24. Spieltag - Freitag, 02.03.2007 - 18:00

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Kaiserslautern 1:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Uwe Ehlers, Tomasz Kos, Jörg Emmerich, René Trehkopf - Richard Dostalek, Marco Kurth, Florian Heller - Dimitar Rangelov, Andrzej Juskowiak, Tomas Klinka; Trainer: Gerd Schädlich

Eingewechselt: 84. Tom Geißler für Florian Heller, 89. Skerdilaid Curri für Tomas Klinka, 90. David Siradze für Dimitar Rangelov

Kader: Tomasz Bobel, Norman Loose, Marcin Adamski, Kevin Hampf

1. FC Kaiserslautern: Jürgen Macho, Sascha Kotysch, Ismael Bouzid, Moussa Ouattara, Gregory Vignal, Silvio Meißner, Steffen Bohl, Sven Müller, Tamas Hajnal, Axel Bellinghausen, Marcel Ziemer; Trainer: Wolfgang Wolf

Eingewechselt: 46. Josh Simpson für Gregory Vignal, 61. Christoph Werner für Marcel Ziemer, 77. Benjamin Auer für Sascha Kotysch

Kader: Luis Robles, Mathieu Beda, Michael Lehmann, Aki Riihilahti

Tore: 1:0 Richard Dostalek (Rechtsschuss, 11. / Andrzej Juskowiak)

Schiedsrichter: Thomas Frank (Hannover)

Zuschauer: 14100 im Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: Dimitar Rangelov / Silvio Meißner

Gelb/Rote Karte: - / Ismael Bouzid (42.)

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Alles hat auch mal ein Ende. Am Freitagabend waren es eben die Serien der Pfälzer, die zehnmal hintereinander auswärts nicht verloren, seit 14 Spielen ungeschlagen und in diesem Jahr erst zwei Gegentore kassiert hatten. Beeindruckend auch der Kader des FCK: Dem Trainer Wolf fehlte fast eine komplette Elf (Opara, Villar, Borbely, Karadas, Daham, Halfar, Demai, Fromlowitz, Schönheim, Reinert, Sippel) und dennoch fegten sie am letzten Wochenende die SpVgg Unterhaching aus dem Betzenberg mit 4:0. Gerd Schädlich konnte personell aus den Vollen schöpfen, einzig Hendrik Liebers und Miso Brecko fehlten verletzungsbedingt, aber Kapitän Jörg Emmerich rückte nach siebenwöchiger Pause wieder in die Abwehrkette. Für ihn musste Marcin Adamski weichen, der wie Tom Geißler erstmal auf der Bank Platz nahm. "Ich erwarte von meiner Mannschaft eine Trotzreaktion.", so Gerd Schädlich nach dem unglücklich verlorenen Freiburg-Spiel. Diese bekam man auch zu sehen und die aktuell stärkste Defensive der 2. Bundesliga wurde mit 1:0 nach Hause geschickt.
Die Veilchen begannen auf dem sehr rutschigen Geläuf, wie es sich für Hausherren gehört, sehr flott und setzten den Gegner sofort unter Druck. Bereits nach drei Minuten versuchte es Florian Heller mit einem Distanzschuss, zielte jedoch um einige Meter zu hoch. Die Gäste agierten vorerst sehr zurückhaltend und ließen Aue weiterhin das Spiel machen. Aber schon nach elf Minuten war das Defensiv-Konzept des FCK von Richard Dostalek über den Haufen geworfen worden. Florian Heller setzte sich an der Außenbahn gegen zwei Gegenspieler durch, flankte in die Mitte und Andrzej Juskowiak verlängerte per Kopf weiter zu Richard Dostalek. Der völlig frei am langen Pfosten stehende Rotschopf nahm das Leder Volley und knallte es punktgenau zwischen Gästekeeper Macho und dem Aluminium zur 1:0-Führung in die Maschen.
Kaiserslautern musste nun kommen, stand aber mit Ziemer, der einzigen Spitze, vorerst auf verlorenem Posten. Die erste gelbe Karte des Spiels ging an Bouzid nach Trikotziehen im Mittelfeld, welche später noch Folgen haben sollte. Leider schalteten die Lila-Weißen nach 20 Minuten einen Gang zurück und die Pfälzer übernahmen nach und nach das Spielgeschehen. Bellinghausen hatte somit auch die erste richtige Chance für den FCK, aber nach einem Konter hämmerte er den Ball klar über die Latte. Knapper ging es da schon bei der folgenden Eckballserie der Gäste zu. Erst bringt Bouzid das Kunststück fertig, den Ball völlig frei und unbedrängt aus fünf Metern per Kopf neben das Tor zu setzen, dann fand Ouattara, der mit einem schönen Hackentrick aufblitze und auch defensiv schwer zu knacken war, seinen Meister in Axel Keller.
Nach einer halben Stunde folgte Lauterns stärkste Phase und die Veilchen wurden im eigenen Stadion mehr und mehr in die Defensive gedrückt. Im Spiel nach vorne verlor man zwischenzeitlich den Faden und die Entlastungsangriffe waren zu dieser Zeit zwar nicht erfolgreich, aber immens wichtig für die Hinterleute. Besonders bei Standards, welche immer gefährlich vor das Tor von Axel Keller getreten wurden, mussten die 14.100 Zuschauer die Luft anhalten. Nachdem die Pause nun in greifbare Nähe gekommen war, befand Schiedsrichter Frank, dass Bouzid schon mal den Pausentee aufbrühen könnte und schickte ihn vier Minuten zeitiger mit Gelb-Rot in die Kabine. FCK-Trainer Wolf sagte dem jungen Franzosen bereits während des Spiels, er solle sich zurückhalten, was er wohl falsch auffasste und Tomas Klinka an der Außenlinie von hinten umsenste. Der folgende Sturmlauf der Veilchen blieb leider ohne Erfolg. So verpassten Andrzej Juskowiak und Florian Heller die Chancen, um die Führung auszubauen. Mit der knappen Führung ging es in die Pause.
Gerd Schädlich beließ es ohne Wechsel und sein Gegenpart brachte für Vignal den offensiven Mittelfeldmann Simpson ins Spiel. Die zweite Hälfte war nicht mal eine Minute alt, da nahm sich Florian Heller ein Herz und hämmerte mit vollem Risiko einen Flankenwechsel von René Trehkopf aus gut 20 Metern Volley aufs Tor. Macho reagierte großartig und lenkte die "Rakete" gerade noch an den Pfosten, was ihm eine schmerzhafte Erfahrung am linken Unterarm brachte. Leider war dies bis zur 63. Minute die einzig sehenswerte Chance der Veilchen, die wohlgemerkt mit einem Mann mehr auf dem Platz spielten und das Spiel verflachte zusehends. Wie angesprochen folgte die Chance zum 2:0. Richard Dostalek köpfte jedoch völlig freistehend aus acht Metern an die Latte, den Abpraller wollte Tomasz Kos vollenden, wurde aber unsanft im 16er gebremst. Der in den letzten Tagen viel diskutierte Pfiff blieb überraschend aus und man bekam nur einen Eckball zugesprochen.
Gerade vier Minuten später musste Axel Keller sein ganzes Können gegen den Kopfball von Meißner aufbringen, indem er quer durch den Fünfmeterraum flog und zur nächsten Ecke für die Pfälzer klärte. Eine Viertelstunde vor Schluss setze Gästetrainer Wolf alles auf eine Karte und brachte den immer noch angeschlagenen Auer für Kotysch. Aber dem FCK fiel weiterhin äußerst wenig im Spiel nach vorne ein und die Veilchen beließen es bei Konterzügen, die aber entweder im Abseits endeten oder nicht überlegt genug ausgespielt wurden. In den Schlussminuten kam nochmals Bewegung ins Spiel, dies war aber der Wechselorgie von Gerd Schädlich zu verdanken, als er erst Tom Geißler für Florian Heller, wenig später Skerdilaid Curri, der vor dem Spiel zu seinen 100. Zweitligaeinsatz für die Veilchen beglückwunscht wurde, für Tomas Klinka und zu guter letzt David Siradze für Dimitar Rangelov brachte. Am Ende blieb es beim eher dürftigen 1:0-Erfolg, da man es verpasste, den Sack frühzeitig zu zubinden. (arn)