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2. Bundesliga 2006/07

Spielbericht

26. Spieltag - Sonntag, 18.03.2007 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Kickers Offenbach 2:1 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Norman Loose, Uwe Ehlers, Jörg Emmerich, Marcin Adamski - Richard Dostalek, Marco Kurth, Florian Heller - Dimitar Rangelov, David Siradze, Tomas Klinka; Trainer: Holger Erler

Eingewechselt: 62. Andrzej Juskowiak für David Siradze, 69. Tom Geißler für Richard Dostalek, 79. Skerdilaid Curri für Tomas Klinka

Kader: Tomasz Bobel, Mitja Schäfer, Christian Lenze, Kevin Hampf

Kickers Offenbach: Cesar Thier, Niko Bungert, Daniel Schumann, Alf Mintzel, Thomas Wörle, Stefan Sieger, Christian Pospischil, Dino Toppmöller, Suat Türker - Christian Müller, Thorsten Judt; Trainer: Wolfgang Frank

Eingewechselt: 62. Anastasios Agritis für Suat Türker, 69. Ramazan Yildirim für Alf Mintzel, 83. Marco Reich für Dino Toppmöller

Kader: Daniel Endres, Lars Weißenfeldt, Heiner Backhaus, Torsten Oehrl

Tore: 1:0 Tomas Klinka (Rechtsschuss, 65.); 1:1 Anastasios Agritis (Linksschuss, 66. / Stefan Sieger); 2:1 Dimitar Rangelov (Kopfball, 90+2.)

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Zuschauer: 10000 im Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: Marco Kurth (8.) / Thomas Wörle

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Ein paar Sekunden hätten den Kickers aus Offenbach zu einem Auswärtspunkt gereicht, doch Dimitar Rangelov köpfte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 2:1 über die Linie und setzte dem bis dahin sehr defensiv agierenden OFC den Gnadenschuss. Durch den Erfolg rutschten die Veilchen zwar durch ein schlechteres Torverhältnis auf Platz sieben ab, stehen aber nur einen Punkt von einem Aufstiegsplatz entfernt. Die Kickers warten derweil seit sieben Partien auf einen Dreier und müssen den Blick in der Tabelle weiter nach unten richten. Die Freude der knapp 10.000 Zuschauer musste aber auf eine sehr harte Probe gestellt werden, denn in einem müden und zähen Sonntagsgekicke fehlte es beiden Mannschaften an Ideen und Spielwitz. Trotzdem war es für Gerd Schädlich, der sich das Spiel nach dem Kreislaufzusammenbruch im Training nun auf der Krankenstation anschauen musste und von Co-Trainer Holger Erler und Rico Schmitt, dem Trainer der Zweiten, vertreten wurde, kein ruhiger Nachmittag, insbesondere während der Nachspielzeit. Aber von vorn.
Wie geschrieben sollten es nun die "Ersatztrainer" richten. Dabei setzten sie von Beginn an auf den Georgier David Siradze für den "Dorfältesten" Andrzej Juskowiak und boten für die beiden Gesperrten, Tomasz Kos und René Trehkopf, Marcin Adamski und Norman Loose auf. Bei den Gästen fehlten der Verletzte Happe, sowie Milijatovic und Rehm, die ebenfalls gesperrt waren. OFC-Trainer Frank konnte aber auf den gelbgesperrten Ex-Auer Toppmöller zurückgreifen, welcher aber im Nachhinein kaum zu Chancen kam. Das lag aber auch an der sehr zurückhaltenden Taktik der Rand-Frankfurter, indem sie mit einer Raute zwar den Spielaufbau der Veilchen frühzeitig störten, aber daher selbst keine Angriffsbemühungen aufweisen konnten. So war das Spiel sehr einseitig und sehr überschaubar.
Beide Mannschaften operierten weitestgehend mit langen Bällen, die allerdings nur selten ankamen, da die auftretenden Orkanböen den einen oder anderen Ball unberechenbar machten. Nichtsdestotrotz war die Fehlerquote bei beiden Teams sehr hoch und die Zuspiele kamen selten an. Die einzigste gute Gelegenheit in der ersten halben Stunde hatte eigentlich nur Uwe Ehlers nach einer Kurth-Ecke gehabt. Doch der Blondschopf, der sich im Luftduell gegen Toppmöller durchsetzte, verfehlte den Kasten von OFC-Keeper Thier nur knapp. Aus dem Spiel heraus gelang wenig und man musste bis zur 33. Minute warten. Florian Heller spielte einen ansatzlosen Steilpass auf Dimitar Rangelov und hebelte zugleich die gesamte Hintermannschaft der Kickers aus. Die Leihgabe aus Straßbourg versuchte den herauseilenden Thier zu überlupfen, aber der 1,87m große Keeper kratzte mit der rechten Hand das Leder vom Himmel und hatte ihn im Nachfassen sicher.
Nach diesem Aufreger zog aber ganz schnell die gewohnte Stille auf dem Rasen und leider auch im weiten Rund ein. Erst zwei Minuten vorm ersehnten Pausenpfiff tobte die Hütte. Tomas Klinka wurde im Strafraum frei gespielt und verwandelte den Ball sicher, allerdings entschied Schiedsrichter Meyer auf Abseits. In dieser erschreckend schwach geführten ersten Hälfte gelang es den Offenbachern keinmal auf das Tor von Axel Keller zu schießen, wobei sich der FCE auch nicht mit Ruhm bekleckerte. 0:0 zur Pause, 3:0 Ecken und 1:1 gelbe Karten.
Auch nach der Kabinenpredigt blieben die Kickers ihrer Linie treu und standen sehr tief in der eigenen Hälfte. Die Veilchen versuchten weiterhin eine Lücke in dem Abwehrbollwerk zu finden, was aber bis zu 64. Minute anhalten sollte. Zuvor erfolgte ein Wechsel von beiden Trainern. Andrzej Juskowiak kam auf Auer Seite für den unauffälligen David Siradze ins Spiel und auf Offenbacherseite war es Agritis für Türker. Was sich dann anschloss, war bis zum jetzigen Spielverlauf eine 1000 prozentige Steigerung. Erst erzielte Tomas Klinka nach einem Freistoß von Marco Kurth und einer unglücklichen Abwehraktion von Wörle aus kurzer Distanz mit seinem neunten Saisontor die verdiente Führung für die Veilchen. Doch im Gegenzug setzte sich Agritis gegen den patzenden Uwe Ehlers durch und lies Axel Keller mit einem trockenen 14 Meter-Hammer in den rechten Winkel keine Abwehrchance. 1:1 innerhalb von einer Minute. Unfassbar, optimales Ausnutzen von Tormöglichkeiten. Der OFC besaß während des gesamten Spiels nämlich genau nur diese eine.
Die Veilchen erhöhten nun den Druck und Tom Geißler kam für den seit zwei Spielen stark abbauenden Richard Dostalek in die Partie. In der 77. Minute wäre der erneute Führungstreffer geglückt. Leider traf Dimitar Rangelov mit einem Gewaltschuss aus gut 16 Metern nur die Unterkante der Latte. Von dort aus sprang das Runde deutlich vor die Linie wieder ins Spielfeld und es blieb vorerst beim 1:1. Für den Torschützen, Tomas Klinka, kam nun Skerdilaid Curri ins Spiel und der quirlige Dribbler hauchte ab dieser Zeit der Offensive frischen Wind ein, welcher gegen den enormen Abwehrriegel schon hätte eher kommen müssen.
Nach einer ganzen Eckballserie zeigte Schiedsrichter Meyer drei Minuten Nachspielzeit an und die OFC-Abwehr war nun alles andere als geordnet. Der letzte Eckball, am Ende 9:0 Ecken für Aue, wurde in den Strafraum gespielt, nach drei erfolglosen Rettungsversuchen schoss Pospischil den eigenen Mann an und der Ball landete bei Tom Geißler. Dieser flankte genau auf den am langen Pfosten stehenden Dimitar Rangelov, der sich gegen Sieger durchsetzte und per Kopf den 2:1 Endstand markierte.
Im 53. Erfolg seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga steht man nun in der ewigen Tabelle auf Platz 60 und ist aktuell die zweitbeste Heimmannschaft in dieser Saison hinter dem Karlsruher SC. Jedoch war diese Darbietung alles andere als Zweitligareif. Die Veilchen kamen nie richtig in Fahrt und knüpften an den schwachen Auftritt bei Eintracht Braunschweig fast nahtlos an. Torchancen blieben in der gesamten Partie auf beiden Seiten Mangelware. Dass die Treffer innerhalb einer Minute und in der Nachspielzeit fielen war bezeichnend für dieses dürftige Gekicke. Was an diesem Spieltag eigentlich am wichtigsten hervorgeht, ist die Tatsache, mit nun 42 erreichten Punkten den Klassenerhalt geschafft zu haben. (arn)