FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Norman Loose, Tomasz Kos, Jörg Emmerich, René Trehkopf - Richard Dostalek, Marco Kurth, Florian Heller - Dimitar Rangelov, Andrzej Juskowiak, Tomas Klinka; Trainer: Gerd Schädlich
Eingewechselt: 80. Tom Geißler für Marco Kurth, 80. David Siradze für Andrzej Juskowiak, 84. Kevin Hampf für Norman Loose
Kader: Tomasz Bobel, Marcin Adamski, Mitja Schäfer, Christian Lenze
1. FC Köln: Stefan Wessels, Aleksandar Mitreski, Fabio Luciano, Lukas Sinkiewicz, Marius Johnsen, Ricardo Cabanas, Akin Serhat, Thomas Broich, Fabrice Ehret, Milivoje Novakovic, Patrick Helmes; Trainer: Christoph Daum
Eingewechselt: 66. Adil Chihi für Fabrice Ehret, 84. Pekka Lagerblom für Thomas Broich
Kader: Thomas Kessler, Kevin Schöneberg, Salvatore Gambino, Marvin Matip, Tiago
Tore: 0:1 Adil Chihi (Linksschuss, 74. / Milivoje Novakovic)
Schiedsrichter: Günter Perl (München)
Zuschauer: 16000 im Erzgebirgsstadion
Gelbe Karte: Tom Geißler (3.), Dimitar Rangelov (2.), Norman Loose (2.) / Lukas Sinkiewicz, Patrick Helmes, Akin Serhat
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Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel
Spielbericht: Vor zwei Jahren siegte der 1.FC Köln am 31. Spieltag mit 2:1 im Erzgebirgsstadion und machte dadurch den Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt. Davon sind die Geißböcke in dieser Saison meilenweit entfernt und das kleine Aue mischt hingegen im Rennen um einen Erstligastartplatz, auch wenn es nur noch eine Minimalchance ist, mit. Doch nach der zuletzt unrühmlichen 0:3-Pleite in Augsburg ist diese Chance nur noch auf dem Papier statt auf dem Rasen realistisch. Zu groß ist der Aufwand dem Nutzen gegenüber. Spielerisch gab es zwar eine Steigerung im Vergleich zum Augsburgspiel, wobei auch die personellen Veränderungen, Norman Loose, Richard Dostalek und Andrzej Juskowiak begannen für Uwe Ehlers, Tom Geißler und David Siradze, Früchte trugen, aber das Wichtigste - das Toreschießen - stellte sich vor ausverkauftem Haus allerdings (noch) nicht ein.
Zu Spielbeginn setzten beide Mannschaften voll auf Sieg und spielten munter nach vorne, doch torgefährlich wurde es keineswegs. Immer wieder fehlte es am präzisen Abschluss und die vielen Distanzschüsse fanden nicht den Weg ins, sondern gingen, wie dieser von Florian Heller (8.), mehr oder weniger knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite machte es Novakovic (9.) auch nicht besser, als er nach einem Zuspiel von Broich Volley abzog und der Ball fast noch ins Seitenaus ging. Der eifrige Tomas Klinka versuchte es nun mit einigen Sololäufen auf der rechten Außenbahn, hatte aber gegen Fabio Luciano fast immer das Nachsehen bzw. fanden seine Hereingaben keinen Mitspieler.
Mit zunehmender Spieldauer ließen die Defensivreihen dann immer weniger Angriffe zu und somit konnten sich die Sturmreihen nur selten auszeichnen. Erst nach einer halben Stunde und einigen Rauchbomben aus dem Kölner Block später kam wieder Schwung aufs Grün. Der wie ausgewechselte Richard Dostalek flankte den Ball von links in den Strafraum, wo Andrzej Juskowiak mit der Fußspitze an das Leder gelangte und diesen nur knapp am Kasten vorbeispitzelte. Im Anschluss folgte die zweite Glanztat von Keeper Axel Keller. Ein schnell ausgeführter Freistoß brachte Ehret die Chance zur Kölner Führung. Doch in der 1:1 Situation behielt der Auer Schlussmann die Nerven und konnte wie gegen Novakovic (14.) souverän klären. In der 41. Minute prüfte Helmes Axel Keller erneut mit einem Pfund aus 18 Metern und auch sein Gegenpart auf der anderen Seite blieb nach einem Kopfball von Andrzej Juskowiak noch mit weißer Weste. Trotz dieser Großchancen blieb es im allgemeinen überschaubar und Schiedsrichter Perl, der bis dahin eine gut Figur abgab, pfiff zum Pausentee.
Im zweiten Durchgang drängte Aue vehement auf den ersten Treffer und wäre in der 51. Minute auch belohnt worden, wenn da nicht Cabanas goldrichtig auf der Linie stand. Dimitar Rangelov köpfte nach einem Eckball wuchtig aufs Tor und für den geschlagenen FC-Keeper Wessels rettete der Kölner wie eben beschrieben die bis dahin durchaus verdiente Führung der Veilchen. Und wieder wurde es nach einer Ecke gefährlich. Tomasz Kos verpasste zuerst die Hereingabe nur knapp und im Anschluss flankte Florian Heller den Ball erneut in die Mitte. Dieses Mal war es der Bulgare Dimitar Rangelov, der nicht an den Ball kam. Die Veilchen hatten das Spiel nun fest im Griff und machten weiter Druck. Vom 1. FC Köln sah man wenig Tatendrang und offensive Spielzüge kamen kaum zustande. Was aber dem Großteil des Kölner Anhangs egal war, da sie ab der Pause ihr eigenes Spiel mit der Staatsmacht hinter dem Gästeblock stattfanden lies.
FC-Trainer Daum wechselte in der 66. Minute dann Chihi ein und nur acht Minuten später traf der Joker mit dem Tor des Tages. Die recht glückliche FC-Führung, den von einer verdienten Führung kann sicherlich nicht die Rede sein, resultierte aus einem groben Patzer von Axel Keller. Dieser verschätzte sich total bei einer Broich-Flanke und traf dafür den eigenen Mann Norman Loose. Der Ball gelangte zu Novakovic und dieser legte auf den besser postierten Chihi ab, der nur noch ins verwaiste Tor einschieben musste. Die erste und ich nehms vorweg, die einzigste Chance für Köln in der zweiten Hälfte, welche auch noch 100-prozentig genutzt wurde. Gerd Schädlich blieb daraufhin nichts weiter übrig und brachte mit David Siradze und Tom Geißler für Andrzej Juskowiak und Marco Kurth frisches Blut ins Spiel.
In der Schlussphase versuchte Aue nun noch mal alles, doch auch gegen vier Auer Spitzen, Kevin Hampf kam für Norman Loose, verteidigte die FC-Defensive mit großem Einsatz den 1:0 Vorsprung über die Zeit. Das engagierte Auftreten der Lila-Weißen wurde nicht mit Erfolg gekrönt und der 1.FC Köln entführte die drei Punkte aus dem Erzgebirge, was aber, wenn man den Spielverlauf betrachtet, doch recht unverdient gewesen war. "Diese Niederlage ist sehr unglücklich. Wir haben viel mehr investiert und mindestens einen Punkt verdient gehabt.", so Abwehrspieler Tomasz Kos, der sich mit einem Dreier sein eigenes Geburtstagsgeschenk hätte machen können. Nach der zweiten Niederlage in Folge ist der Aufstiegszug wohl endgültig abgefahren... (arn) |
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