VeilchenPower.de

2. Bundesliga 2006/07

Spielbericht

30. Spieltag - Freitag, 20.04.2007 - 18:00

FC Erzgebirge Aue - Rot-Weiß Essen 0:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Axel Keller - Marcin Adamski, Norman Loose, Uwe Ehlers, René Trehkopf - Richard Dostalek, Tom Geißler, Christian Lenze - Tomas Klinka, Andrzej Juskowiak, Ersin Demir; Trainer: Gerd Schädlich

Eingewechselt: 60. Kevin Hampf für Ersin Demir, 70. Mitja Schäfer für Christian Lenze, 70. Skerdilaid Curri für Andrzej Juskowiak

Kader: Tomasz Bobel, Sebastian Seifert, Christian Siemund, Daniel Rupf

Rot-Weiß Essen: Karim Zaza, Stefan Lorenz, Thomas Kläsener, Michael Lorenz, Pascal Bieler, Baris Özbek, Victor Lorenzon, Holger Wehlage, Ferhat Kiskanc, Solomon Okoronkwo, Danko Boskovic; Trainer: Lorenz-Günther Köstner

Eingewechselt: 62. Serkan Calik für Holger Wehlage

Kader: Daniel Masuch, Michael Bemben, Ronny Nikol, Florian Thorwart, Denis Epstein, Macchambes Younga-Mouhani

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Otterndorf)

Zuschauer: 8700 im Erzgebirgsstadion

Gelbe Karte: Ersin Demir / Thomas Kläsener, Victor Lorenzon, Solomon Okoronkwo

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Nach den bisherigen Gastauftritten von RWE im Erzgebirge, war eigentlich von vornherein fast klar, dass an diesem Tage die Tore auf Seiten von Rot-Weiß eher Mangelware bleiben würden. In den letzen vier Aufeinandertreffen siegte Aue zweimal mit 1:0, trennte sich einmal torlos, nur in der letzten Begegnung vor zwei Jahren gelang den Essenern beim 1:1-Unentschieden das erste und einzigste Tor gegen Aue im Erzgebirgsstadion. Doch Essen witterte mit aktuell drei Auswärtssiegen in vier Spielen Morgenluft. Einen weiteren Erfolg könnte der Mannschaft von Lorenz-Günther Köstner nämlich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen, da man vor diesem Spieltag nur wegen dem besserem Torverhältnisses auf einem Nichtabstiegsplatz stand.
Für Aue selbst, ging es in den letzten Spielen nur noch um die goldene Ananas. Der Aufstieg ist in weite Ferne gerückt, nach unten hat man mit 42 Punkten ein annehmbares Polster und ist nun, neben Augsburg, Köln und 1860, im Niemandsland der Tabelle angekommen. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge, inklusive des 1:2-Desasters in Jena, wollten die Veilchen unbedingt wieder auf die Erfolgsstraße zurückkehren. Doch die Nullnummer half dazu wenig bei und die Wiedergutmachung war, gelinde gesagt, nicht geglückt. Dazu passt(e) die trübe Stimmung im Verein und bei den Fans, wie die Faust aufs Auge. Verschärft wurde das Ganze durch die Vertragspoker einiger Stammspieler.
Um gleich mal beim Thema Personal und deren Wehwehchen zu bleiben. Verletzungsbedingt mussten Kapitän Jörg Emmerich (Beckenprellung mit Bauchmuskelzerrung), Florian Heller (Zerrung im Hüftbeuger), Marco Kurth (Bluterguss in der Wade) und David Siradze (Distorsion im Sprunggelenk) pausieren. Weiterhin sind, wie bei RWE mit Hysky und Barut, Tomasz Kos und Dimitar Rangelov gesperrt. Somit setzte Gerd Schädlich auf die Reservisten. Diese zeigten sich in der ersten Hälfte durchaus kämpferisch, jedoch passten die neuen "Mannschaftsteile" noch nicht zusammen.
Erst nach einer Viertelstunde gelang nach einer Standardsituation das erste Achtungssignal. Tom Geißler zirkelte hierbei von halblinker Position einen Freistoss nur um Haaresbreite am staunenden Gäste-Keeper Zaza und leider auch am Gehäuse vorbei. Nur sechs Minuten später hatte Ersin Demir die Führung auf dem Fuß. Nach starken Pressing von Tomas Klinka setzte sich der Torschütze aus dem letzten Spiel per Slalomlauf in der Essener Hintermannschaft durch und zog nach zig Haken aufs kurze Eck. Doch Essens Schlussmann parierte mit gutem Fußreflex zu Ecke.
Im weiteren Spielverlauf nahm die Qualität des Zweitligaspiels auf Oberliganiveau immer weiter ab und die 8.700 Zuschauer wurden erneut auf eine harte Probe gestellt. Beide Seiten spielten sehr verhalten und warteten nur auf die Fehler des Anderen, welche allerdings genügend auftraten, aber allesamt ungenutzt blieben oder gleich wieder vertändelt wurden. Bei Essen selbst merkte man die Verunsicherung spürbar, vor allem in der Offensivabteilung gab es wenig Licht dafür umsomehr Schatten. So vergab Okoronkwo in der 36. Minute die beste Chance für RWE, als er nach einer Flanke von Wehlage aus kurzer Distanz frei zum Kopfball kam, doch das Leder dilettantisch neben den Pfosten setzte. Bis zur Pause wurde die beste Phase des Auer Spiels geprägt von Eckbällen und Freistößen. Jedoch ohne sichtbaren Erfolg, da das Gesamtkonzept keineswegs passte und es beim Stückwerk blieb.
Nach dem Wechsel ging es ohne Veränderungen personell wie auch spielerisch so weiter. Die Veilchen wollten gewinnen und die Rot-Weißen besannen sich auf die Punkteteilung. 80 Minuten und einigen Einwechslungen später setzten die Hausherren zum Endspurt an und hatten nach einem nicht gegebenen Elfmeter von Schiedsrichter Schriever obendrein Wut im Bauch. Was war passiert. Klinka drang nach schönem Sololauf in den Strafraum ein, spielte Michael Lorenz aus und dessen Bruder Stefan foulte den flinken Tschechen glasklar, aber eben nicht klar genug für den Mann mit der Pfeife. So blieb es bis zum Abpfiff bei der schwachen Nullnummer, da erst Boskovic nach glänzendem Pass von Özbek wie auch auf Auerseite René Trehkopf mit einem herrlichen Distanzschuss nur knapp vergaben.
Immerhin gerecht ist dieses Ergebnis, zwischen Not und Elend in Sachen Fußball. Katastrophal und Unterirdisch würde ebenfalls passen. "Wir haben aus unseren vier, fünf guten Torchancen leider kein Kapital geschlagen. Nach der Pause ist RWE dann besser ins Spiel gekommen und wir mussten in einigen Szenen aufpassen, kein Gegentor zu bekommen. Die Vorwürfe einiger Fans, die Mannschaft würde sich nicht voll reinhängen, sind unberechtigt.", so das Fazit von Gerd Schädlich. Gemeint hatte der Trainer die "Wir wollen Euch kämpfen sehen!"-Rufe am Anfang der Partie, welche nach dem Spiel zusätzlich mit Pfiffen unterlegt wurden. Was bleibt ist die klare Ernüchterung, dass Essen sich mit dieser Einstellung wenig Hoffnung auf den Verbleib in der zweiten Liga machen kann und dass es bei den Veilchen immer noch Defizite in Sachen spielerische Mittel gibt, wohlgleich die Kämpfertugend langsam wieder zurückgekehrt ist. Im nächsten Auswärtsspiel beim Paderborner SC könnte man daher mit einer Punkteteilung schon zufrieden sein. (arn)