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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

31. Spieltag - Samstag, 14.04.2012 - 13:00

Eintracht Frankfurt - FC Erzgebirge Aue 4:0 (2:0)

Eintracht Frankfurt: Oka Nikolov, Sebastian Jung, Bamba Anderson, Gordon Schildenfeld, Heiko Butscher, Sebastian Rode, Pirmin Schwegler, Karim Matmour, Alexander Meier, Sonny Kittel, Mohamadou Idrissou; Trainer: Armin Veh

Eingewechselt: 60. Matthias Lehmann für Pirmin Schwegler, 75. Benjamin Köhler für Karim Matmour, 80. Rob Friend für Alexander Meier

Kader: Thomas Kessler, Habib Bellaïd, Caio, Erwin Hoffer

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - René Klingbeil, Dominic Rau, Adli Lachheb, Kevin Schlitte - Nicolas Höfler, Marc Hensel, Fabian Müller, Jan Hochscheidt - Ronny König, Halil Savran; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 46. Guido Kocer für Halil Savran, 67. Pierre Le Beau für Kevin Schlitte, 84. Mike Könnecke für Jan Hochscheidt

Kader: Stephan Flauder, Philipp Müller, Skerdilaid Curri, Patrick Sonntag

Tore: 1:0 Alexander Meier (Rechtsschuß, 28. / Gordon Schildenfeld); 2:0 Sonny Kittel (Rechtsschuß, 44. / Alexander Meier); 3:0 Sebastian Jung (Rechtsschuß, 54. / Sebastian Rode); 4:0 (Linksschuß, 83.)

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 46600

Gelbe Karte: Pirmin Schwegler, Sonny Kittel / Halil Savran (3.), Nicolas Höfler (2.)

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Es war ein Spiel auf ein Tor, nämlich das von Martin Männel. Der Auer Schlussmann konnte einem fast Leid tun, wie das ein oder andere Mal die Frnakfurter spielend vor ihm standen. Mit einigen guten Paraden konnte der 24-jährige Keeper Schlimmeres verhindern. Am Ende stand an der Anzeigetafel dennoch das nüchterne Ergebnis von 4:0. Damit ist die Bilanz nach dem vierten Zweitliga-Duell auf 1:13, mit weiterhin null Punkten, aus Auer Sicht gestiegen. Das einzig Positive für Aue an diesem Nachmittag ist die Tatsache, dass der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 weiter vier Punkte beträgt, da es auch für die benachbarten Abstiegskandidaten Alemannia Aachen, Hansa Rostock und dem Karlsruher SC nichts zu holen gab.
"Wir wussten, dass es in Frankfurt schwierig wird, dass wir uns aber so abschlachten lassen, habe ich nicht gedacht", sagte ein etwas bedröppelter Ronny König, nachdem die Hessen seine Mannschaft mit 4:0 auseinander genommen haben. 20:7 Torschüsse, 13:2 Ecken, mit zwischenzeitlichen 75 Prozent Ballbesitz der Hausherren machten die Überlegenheit der Frankfurter bei ihrem elften Heimsieg auch in Zahlen deutlich. "Wir sind froh, dass das Spiel vorbei ist. Das war heute nicht unsere Gewichtsklasse", so Aues Coach Karsten Baumann, der es heuer mit einer Doppelsechs versuchte: Marc Hensel für Gudio Kocer spielte neben Nicolas Höfler den Part des Abräumers. "Ich wollte die Mitte stabilisieren, deshalb habe ich personell so entschieden", begründete der Trainer die Maßnahme. Das Konzept aus einer gut geordneten Defensive heraus eventuell für Nadelstiche zu sorgen, ging zu Beginn der Partie des 31. Spieltages auch auf. Dem hohen Favorit von Eintrachts-Coach Armin Veh, der mit Kittel und Matmour für Köhler und Hoffer nach den beiden enttäuschenden Spielen gegen Duisburg und Ingolstadt einige Änderungen vorgenommen hat, bot sich wenig Möglichkeiten sich auszuzeichnen. Überdies gehörte die erste Gelegenheit in der mit 46.600 Zuschauern bestens gefüllten Commerzbank-Arena den komplett in weiß spielenden Veilchen, als Jan Hochscheidt nach einem herben Patzer von Schildenfeld freie Bahn hatte. Den Schuss aus 15 Metern des erneut unermüdlichen Blondschopfes konnte der Eintracht-Verteidiger noch selbst ins Aus lenken (7.).
Ansonsten zog sich der FC Erzgebirge jedoch meist in die eigene Hälfte zurück, versuchte eben das taktische Vorhaben so gut wie möglich umzusetzen. Manchmal über dem Erlaubten. So hatte Dominic Rau vier Minuten später nach seiner Ringereinlage gegen Meier Glück, dass der andere Meyer, seines Faches Schiedsrichter, nicht auf den Punkt zeigte. Schon jetzt zeigte sich der lange harte Weg, überhaupt die Null gegen die Torfabrik der Liga hinten zu halten. Ein ums andere Mal wankte der kompakte Abwehrriegel und Martin Männel erhielt viele Gelegenheiten sich auszuzeichnen. Die beste dazu hatte Aues Torhüter in der 22. Minute, als Meier aus spitzem Winkel abzog und Männel zu einer tollen Parade zwang. Allerdings zeigte Frankfurts sicherster Torschütze wenig später seine erstklassige Spielerqualität. Nach einem 40-Meter-Pass von Schildenfeld pflückte die Aufstiegsversicherung der Hessen den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend aus der Luft, drehte sich völlig unbedrängt um Gegenspieler Dominic Rau und netzte aus zwölf Metern rechts unten zur Führung ein (28.). Damit zog der 29-Jährige in der Torjägerstatistik mit Proschwitz (Paderborn) sowie Occean (Fürth/alle 17) gleich. Es war zudem der Knackpunkt im Spiel der Auer und der Türöffner für den fast sicheren vierten Aufstieg der Eintracht, welche die Partie nun endgültig im Griff hatte. Die Veilchen wehrten sich zwar gegen die übermächtigen Hausherren, waren gedanklich jedoch immer ein, zwei Schritte zu spät. Halil Savrans und Nicolas Höflers Verwarnungen resümierten aus solchen Situationen.
Die Chancen für die Veilchen, die mit nur 27 eigenen Toren die zweitschlechteste Angriffsabteilung des deutschen Fußball-Unterhauses stellen, gegen die starke Defensive der Hessen (30 Gegentore) doch noch den Ausgleich vor der Pause zu schaffen, standen alles andere als gut. Als dann Meier mit einem gefühlvollen Zuspiel auf den völlig blank stehenden Kittel, der aus nächster Nähe direkt einnetzte (44.), erneut sein Können unter Beweis stellte, war die Entscheidung bereits gefallen. "Wir haben alle Lehrgeld bezahlt. Die spielten teilweise wie beim Handball um uns herum", sagte FCE-Kapitän René Klingbeil, dessen Abwehrkette auch im zweiten Abschnitt unter Dauerbelagerungszustand lag. Die Frankfurter dominierten das Spiel fast nach Belieben, Aue konnte sich nur selten befreien. Und nachdem Schiedsrichter Meyer das Gleichgewicht an Gelben Karten (Schwegler, Kittel) wieder hergestellt und Meier die Statik des Pfostens per Kopf kontrolliert hatte, gelang Jung der dritte Treffer für die Adlerträger (54.). Nach langer Ballstafette passte Rode diagonal rechts in den Strafraum zu Jung, der mit Schwung in Richtung Fünfer gegen Keeper Martin Männel glücklich Sieger blieb und noch im Fallen ins leere Tor einschob. Der Wille der zuvor ohnehin schon harmlosen Gäste war nun endgültig gebrochen, selbst die Schadensbegrenzung wollte nicht gelingen. Köhlers sehenswerter Freistoß nur acht Minuten nach seiner Einwechslung aus 25 Metern direkt in den rechten Winkel (83.) war zugleich der Schlusspunkt eines am Ende auch in dieser Höhe verdienten Sieges der Eintracht, die damit vor heimischer Kulisse weiterhin ungeschlagen bleibt.
Die gut 1.400 mitgereisten Schlachtenbummler waren bedient. Nicht wegen der Klatsche, sondern der fehlenden Einstellung ihrer Elf wegen. Ein Torschuss in Halbzeit zwei, den der für den unauffälligen Halil Savran eingewechselte Guido Kocer Richtung Kasten des völlig arbeitslosen Nikolovs brachte (79.), war definitiv zu wenig. "Nach vorn haben wir nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Nach der Balleroberung ging das Leder viel zu schnell wieder verloren. Wenn die Frankfurter 20 Angriffe haben, ist es doch klar, das mal was durchkommt", bekannte auch ein angefressener Kevin Schlitte, welcher zu allem Überfluss am Oberschenkel verletzt in der 65. Minute für Pierre Le Beau, der damit zu seinem 50. Zweitligaeinsatz kam, raus musste. "Wir müssen uns gegen Mannschaften, die für uns schlagbar sind, in allen Belangen besser präsentieren", blickt Karsten Baumann ohne Umschweife auf das Restprogramm voraus. Auch Torhüter Martin Männel richtete den Blick bereits auf das kommende Derby gegen Dynamo: "Wir haben schon gezeigt, dass wir nach hohen Niederlagen wieder aufstehen. Genau das müssen wir jetzt gegen Dresden erneut beweisen." Nach der dritten Niederlage in Serie stecken die Veilchen mit Rang 15 tief im Abstiegskampf. Ein Sieg am Samstag zu Hause gegen Dresden wäre für den Klassenerhalt sicherlich die halbe Miete. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 64.49% Ballbesitz 35.51%
SGE Homepage 20 Torversuche gesamt 7
Block-A 4 Schüsse ins Tor 0
Kicker 5 Schüsse aufs Tor 0
MDR 11 Schüsse neben das Tor 7
  19 Freistöße 18
  13 Eckbälle 2
  4 Abseits 3
  24 Einwürfe 17
  9 Abstöße 9
  15 verübte Fouls 15
  2 Gelbe Karten 2
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0