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2. Bundesliga 2011/12

Spielbericht

33. Spieltag - Sonntag, 29.04.2012 - 13:30

MSV Duisburg - FC Erzgebirge Aue 2:1 (2:0)

MSV Duisburg: Felix Wiedwald, Dzemal Berberovic, Bruno Soares, Branimir Bajic, Vasilis Pliatsikas, André Hoffmann, Goran Sukalo, Daniel Brosinski, Jürgen Gjasula, Kevin Wolze, Maurice Exslager; Trainer: Oliver Reck

Eingewechselt: 73. Valeri Domovchiyski für Daniel Brosinski, 80. Tanju Öztürk für Goran Sukalo, 88. Emil Jula für Maurice Exslager

Kader: Florian Fromlowitz, Markus Bollmann, Dusan Jevtic, Srdjan Baljak

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Pierre Le Beau, René Klingbeil, Thomas Paulus, Kevin Schlitte - Nicolas Höfler, Marc Hensel, Mike Könnecke, Jan Hochscheidt, Guido Kocer - Ronny König; Trainer: Karsten Baumann

Eingewechselt: 66. Halil Savran für Jan Hochscheidt, 73. Tobias Kempe für Mike Könnecke, 88. Adli Lachheb für Guido Kocer

Kader: Stephan Flauder, Thomas Stock, Dominic Rau, Patrick Sonntag

Tore: 1:0 Goran Sukalo (Rechtsschuß, 18. / Kevin Wolze); 2:0 Kevin Wolze (Linksschuß, 23.); 2:1 Ronny König (Kopfball, 56. / Guido Kocer)

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Assistenten:
Vierter Schiedsrichter:

Zuschauer: 15627

Gelbe Karte: Kevin Wolze, Bruno Soares (2.) / Martin Männel (4.), Nicolas Höfler (3.), Guido Kocer (6.), Tobias Kempe (6.)

 
 
     
   
     
     
     
     
     
     
     
 

Vorbericht - Hinrundenspiel - Fotos vom Spiel

Spielbericht: Nach den letzen fünf sieglosen Auftritten stand die Mannschaft aus dem gallischen Dorf im Erzgebirge mehr denn je mit dem Rücken zur Wand. Nur noch zwei Punkte betrug der Vorsprung auf den Relegationsplatz vor dem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg. Am Ende war der Abstand trotz Niederlage aber gleich geblieben, da der Mitkonkurrent Karlsruher SC bei Alemannia Aachen ebenfalls nicht punkten konnte. Dennoch bleibt das Ziel Klassenerhalt für das Team von Trainer Karsten Baumann weiterhin ein Zitterakt, wozu der letzte verbliebene Matchball im Saisonfinale gegen Bochum einfach verwandelt werden muss. "Wir haben es selbst in der Hand. Mit unseren Fans im Rücken werden wir es schaffen, die Liga direkt halten", versprach FCE-Coach Karsten Baumann, der aus dem Auftritt in der zweiten Halbzeit Mut für das schwere Heimspiel gegen den VfL schöpfte.
Aber auch zu Beginn der Partie des 33. Spieltages fingen die Veilchen, unterstützt von über 1.200 lila-weißen Schlachtenbummlern, von denen der Großteil in 14 vom Verein bezahlten Bussen an die Wedau gereist waren, mutig an und hatten durch Jan Hochscheidt sogar die erste Chance die durchaus ansehnlichen Bemühungen auch mit dem Führungstor zu belohnen. Allerdings wählte der nach einem langen Ball von Marc Hensel aus dem Mittelfeld plötzlich freigespielte Blondschopf auf Höhe der Strafraumgrenze die Option der Ablage für den mitgelaufenen Mike Könnecke, anstatt selbst den Abschluss zu suchen. So konnte die MSV-Abwehr nach zwölf Minuten in höchster Not klären. "Wir hätten in Führung gehen können. Stattdessen kriegen wir das 0:1, und dann werden die Beine nun mal ungeheuer schwer", bemängelte Karsten Baumann erneut die Schlafeinlagen in der Defensive und fügte an: "Nach dem Rückstand aus heiterem Himmel war es, als wenn bei meinen Spielern eine Klappe gefallen wäre. Da sind wir überhaupt nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gekommen." So kassierte seine Elf nach dem Volleyeinschlag von Sukalo (18.) fünf Minuten später auch noch das 0:2. Und was war das obendrein noch für eine Gurke: Der Freistoß von Wolze, der bereits das erste Duisburger Tor vorbereitet hatte, wurde lang und länger, Sukalo irritierte noch ein wenig Aues Keeper Martin Männel und ohne jeglichen Kontakt schlug die Kugel im langen Eck ein. Der noch zuvor lautstarke Gästeblock verstummte. Ihre Mannen auf dem Grün waren ebenfalls in eine Art Schockstarre gefallen und hatten in der Folge größte Schwierigkeiten, den nun gelöst aufspielenden Meiderichern das Toreschießen schwerer zu machen. Mit wenig Entlastung (32., 41. König), dafür mit viel Dusel schaffte man den 0:2-Rückstand noch in die Pause zu "retten", da auch das Glück wie beim Kopfball von Pliatsikas, der an den rechten Pfosten klatschte (42.), mithalf. "So wie die erste Hälfte lief, konnte es nicht weitergehen", gab Innenverteidiger Thomas Paulus zu Protokoll. Dass man im Abstiegskampf erst nach so einem 45-minütigem Grottenkick es für nötig hält, eine andere Gangart an den Tag zu legen, gibt dem Außenstehenden eigentlich zu denken.
Jedenfalls bäumten sich die Gäste aus Aue nach dem Wiederanpfiff noch einmal auf und wurden dafür auch belohnt, als Ronny König zum Anschlusstreffer einköpfte (56.). Vorausgegangen war ein herrliche Hereingabe von Jan Hochscheidt auf den zweiten Pfosten, wo Guido Kocer, der wenige Minuten zuvor für eine Schwalbe den gelben Karton von Schiedsrichter Marco Fritz gezeigt bekam, auf den in der Mitte lauernden Ronny König per Kopf ablegte und der bullige Stürmer bedrängt von zwei Gegenspielern die Kugel auf seine Art in die Maschen köpfte. Für den 28-Jährigen, der heuer als Solosturm agierte, war es bereits der neunte Saisontreffer, der die Hoffnungen auf wenigstens einen Zähler nährte. Denn die Veilchen kämpften endlich, setzten nach und erspielten sich gegen die nun anfällige MSV-Abwehr auch Möglichkeiten. Die beste Aktion im letzten Drittel bot sich Guido Kocer. Sein strammer Freistoß war aufs linke untere Eck gezielt und konnte von Duisburgs Keeper Wiedwald gerade noch zur Seite gefaustet werden (69.). Ansonsten zeigte sich eben in den Auer Reihen jene Abschlussschwäche, die die nunmehr 29 Tore in Liga zwei auch manifestieren. Lila-Weiß spielte es immer wieder zu kompliziert. Anstatt einfach mal abzuziehen, wurde immer noch mal quer- oder abgelegt. Thomas Paulus Luftloch aus fünf Metern (60.) passte ebenfalls ins Bild der mangelnden Chancenverwertung, wie der weit verzogene Schlenzer vom eingewechselten Tobias Kempe (85.), der in einer hitzigen Schlussphase neben Martin Männel sowie Nicolas Höfler auch noch eine der sieben Gelben Karten bekam. Letztendlich waren diese Umständlichkeiten im Abschluss auch ein Grund, warum die zehnte Auswärtsniederlage und die 15. Saisonpleite insgesamt nicht zu verhindern war.
Gegen Bochum setzt Karsten Baumann auf eine konzentrierte Leistung von Beginn an: "Wir können nicht erwarten, dass die anderen für uns spielen". Für Manager Steffen Heidrich ist jetzt noch einmal "vor allem der unbändige Wille und Einsatz" gefragt und hofft in der entscheidenden Partie erneut auf die zahlreiche Rückendeckung der Fans: "So wie sie uns in Duisburg unterstützt und trotz der Niederlage die Mannschaft aufgemuntert haben, muss es auch beim letzten Spiel sein." "Die Bude muss zu Hause brennen, und dann feiern wir mit unseren Fans", sagte Guido Kocer. Die Anfeuerungen von den Rängen des Old Otto werden sicherlich erfolgen, nur müssen auch die Jungs auf dem Rasen das schon lange auf die Probe gestellte Vertrauen endlich zurückzahlen. (arn)
weitere Spielberichte Heimmannschaft Spieldaten Gastmannschaft
FCE Homepage 65.55% Ballbesitz 34.45%
MSV Homepage 17 Torversuche gesamt 9
Block-A 2 Schüsse ins Tor 1
Kicker 6 Schüsse aufs Tor 2
MDR 9 Schüsse neben das Tor 6
  22 Freistöße 16
  4 Eckbälle 4
  0 Abseits 2
  21 Einwürfe 20
  11 Abstöße 13
  15 verübte Fouls 19
  3 Gelbe Karten 4
  0 Gelb-Rote Karten 0
  0 Rote Karten 0