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Verbandsstrafen abschaffen!

Einige Vereine aus dem Nordostdeutschen Fußball-Verband und dessen Fanszenen sowie Ultra-Gruppierungen verlangen die Abschaffung von Verbandsstrafen beim Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien. Auch der FC Erzgebirge Aue bezieht dazu Stellung und fordert eine konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung des Einsatzes von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik und deren sofortige Aussetzung. Kritisiert wird im Detail, dass
 
  • die Bestrafungen zusehends wirtschaftliche Probleme für die betroffenen Vereine (explizit, aber nicht nur in der 3. und 4. Liga) mit sich bringen und die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern
  • die Vereinsverantwortlichen mittels Lizenzvereinbarungen zur Annahme der sportgerichtlichen Sanktionspraxis gezwungen werden und dadurch aufgrund aufkommender Interessenkonflikte ein Keil durch die Vereine getrieben wird
  • sich durch die Entwicklung der Strafen/Strafzahlungen die Wahrnehmung und Bewertung von Pyrotechnik insofern verändert hat, dass der positive Einfluss auf die Atmosphäre in den Stadien oder der nicht vorhandene Einfluss auf das Spielgeschehen keine Beachtung findet
  • die Verbände in ihrer Praxis ein zunehmendes Sicherheitsempfinden beim Einsatz von Pyrotechnik und ausbleibende Verletztenzahlen ignorieren
  • die Erkenntnisse, wonach die in den letzten Jahren stetig zugenommene Bestrafung von Pyrotechnik nicht zu einer Verringerung des Einsatzes geführt hat, keinerlei Berücksichtigung bei den Verbänden gefunden hat
  • eine Umlage der Strafen auf vermeintliche Verursacher zu Ermäßigungszwecken auf Grund einer damit einhergehenden Doppel- bzw. Dreifach-Bestrafung nicht vertretbar ist
Als Einheit aus/der Fankurven und Vereinsverantwortlichen sind wir entschlossen, für die Rechte und faire Behandlung von Fankultur und Souveränität der Vereine einzustehen und auf Basis unserer Mitgliederbeschlüsse einen neuen Weg konsequent zu verfolgen. Die Strafenpolitik der Verbände muss eine grundlegende Veränderung erfahren und die Interessen der Basis unseres Sports in angemessenem Umfang berücksichtigt werden.

Unterzeichner:
  • FC Carl Zeiss Jena & Südkurve Jena
  • FSV Zwickau e.V. & Fankurve E5 Zwickau
  • VFC Plauen & Badkurve Plauen
  • Chemnitzer FC & Fanszene Chemnitz
  • SV Babelsberg & Nordkurve Babelsberg
  • FC Rot-Weiss Erfurt & Steigerwaldkurve Erfurt
  • FC Erzgebirge Aue & Erzbrigade Wismut Aue
  • 1. FC Lokomotive Leipzig & Ultras 1.FC Lok Leipzig
  • BFC Dynamo & Fanszene BFC Dynamo
  • SG Dynamo Dresden e.V. & K-Block Dynamo Dresden
  • Hallescher FC & Saalefront Ultras & HFC-Fankurvenrat
  • FC Energie Cottbus & Ultima Raka & Ultras Energie
  • F.C. Hansa Rostock & Die Fanszene des F.C. Hansa Rostock
  • Hertha BSC e.V. & Ostkurve Hertha BSC
  • BSG Chemie Leipzig
  • Wuhlesyndikat 2002
  • Block U Magdeburg

NOFV-Präsident Hermann Winkler weiß um die Nöte der Vereine und hat bereits mit einer internen Revision des Sportgerichtsverfahren begonnen, die zu Beginn der kommenden Spielzeit 2025/26 erste Ergebnisse liefern soll: “Wir als NOFV verstehen uns als Vertreter unserer Mitgliedsverbände und aller Vereine, die unter unserem Dach ihren Spielbetrieb mit großem, vor allem in weiten Teilen auch ehrenamtlichen Engagement betreiben. Dementsprechend nehmen wir deren Sorgen und Nöte ernst und werden uns bei dieser Thematik bemühen, alle relevanten Aspekte umfassend zu ermitteln, gegeneinander zu gewichtigen und in einen angemessenen Ausgleich zu bringen. Die verbindenden Elemente des Fußballs dürfen - gerade in diesen für unser Land durchaus schwierigen Zeiten - nicht durch die Gefährdung des wirtschaftlichen Fortbestandes der Vereine aufs Spiel gesetzt werden.”


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