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Bischofswerdaer SV - FC Erzgebirge Aue 'Kumpelverein löst Finalticket'

Mit einer konzentrierten Leistung ließ der Kumpelverein gar nichts anbrennen und steht nun verdient im Finale des Sachsen-Pokals.
Mit einer konzentrierten Leistung ließ der Kumpelverein gar nichts anbrennen und steht nun verdient im Finale des Sachsen-Pokals.
Mit einem zu keiner Zeit gefährdeten 4:0-Erfolg beim Bischofswerdaer FV zieht der FC Erzgebirge Aue in den Schlussakkord um den Wernesgrüner Sachsen-Pokal ein und steht als erster Finalist für den 25. Mai 2024 fest. Die Dotchev-Elf ließ dem tapferen Oberligisten, die vorher den Chemnitzer FC und Lok Leipzig aus dem Pokal geworfen hatten, trotz toller Heimkulisse nicht den Hauch einer Chance und beendete zeitgleich auch die beeindruckende Pokalreise der Schiebocker. Überdies kassierte der Tabellenzweite der Oberliga nach 38 ungeschlagenen Pflichtspielen hintereinander erstmals seit dem 3. Mai 2023 wieder eine Niederlage.
 
Ein nicht ganz ausverkaufter Gästeblock beim Einlaufen der Mannschaften.
Ein nicht ganz ausverkaufter Gästeblock beim Einlaufen der Mannschaften.

Die Rieseneuphorie in Bischofswerda ist mit dieser 0:4-Pleite erstmal abgeebbt, auch weil Aue ohne größere Experimente in der Aufstellung von Beginn zeigte, wie ein Favorit hier auftreten muss. War in den vergangenen Pokalspielen noch der ein oder andere Akteur nicht zu Hundertprozent bei der Sache, gab es gestern im mit 3.078 Zuschauern ausverkauften Wesenitzsportpark keinen Zweifel, wer als Sieger vom Platz gehen sollte. “Wir sollten gewappnet sein und uns darauf fokussieren, unsere Leistung zu bringen, um mit einem großen Willen und der nötigen Leidenschaft das Finale zu erreichen”, wies in der Vorbereitung auf das Halbfinale Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich auf die benötigten Tugenden hin. Gesagt, getan, auch wenn bei sieben Grad und Nieselregen es für alle Beteiligten kein Zuckerschlecken war.
 
Im Dauerregen eine durchaus umkämpfte Partie, aber zu keinem Zeitpunkt unfair geführt.
Im Dauerregen eine durchaus umkämpfte Partie, aber zu keinem Zeitpunkt unfair geführt.

Der Grundstein für den Weg ins Finale wurde für die Veilchen bereits in der 16. Spielminute gelegt. Einen Eckball von Marvin Stefaniak, der wie schon beim Viertelfinalsieg gegen den SC Freital die Kapitänsbinde trug, nickte der völlig blanke Marco Schikora locker zur Führung für Aue ein. Keine fünf Minuten später hatte Marcel Bär das 2:0 auf dem Fuß, ließ diese Möglichkeit jedoch liegen. Für den Toptorjäger der Veilchen sollten es aber an diesem Abend zu reichlich mehr Chancen kommen. Eine davon nutzte der 31-Jährige nach einem perfekter Außenrist-Pass von Marvin Stefaniak in der 29. Minute, als er BFV-Keeper Kiefer nur noch umkurven musste und die Kugel über die Unterkante der Latte in die Maschen jagte. Das Teil hätte aber auch locker drüber gehen können. Nicht umsonst musste der Torschütze beim Abklatschen schelmisch schmunzeln. Auf Seiten der Gastgeber gab es spielerisch allerdings nichts zu lachen. Zwar gab es ein leichtes Aufbäumen nach dem Zwei-Tore-Rückstand, doch gegen die robuste Abwehrkette der Auer war selten ein Durchkommen. Vielmehr hatte Borys Tashchy (37.) oder Steffen Meuer (38.) eine höhere Halbzeitführung auf dem Fuß gehabt.
 
Die Veilchen behielten trotz plötzlich auftretenden Bodennebels klar den Durchblick.
Die Veilchen behielten trotz plötzlich auftretenden Bodennebels klar den Durchblick.

Nach dem erwärmenden Pausentee, einer nicht enden wollenden Rede von Stadionsprecher und Chef des BFV-08-Museums Uwe Barkow über den sagenumwobenen Schiebock sowie einer Pyroeinlage der 845 mitgereisten Veilchenfans machte Marcel Bär mit seinem Doppelpack nach gut einer Stunde alles klar. Erneut war es Marvin Stefaniak, der diesen Treffer einleitete - wenn auch ungewollt. Denn Aues Spielmacher scheiterte nach einem Konter gegen BFV-Schlussmann Kiefer im Eins-zu-Eins, Marcel Bär stand jedoch goldrichtig und versenkte den Abpraller locker am zweiten Pfosten zum 3:0. Der Drops war gelutscht, aber der Torhunger noch nicht gestillt. Der vierte Treffer fiel fast schon wie im Training, jeder durfte sich probieren und wieder ging alles über die linke Seite. Fand Tim Danhof nach Vorlage von Kilian Jakob per Drehschuss zunächst noch in Kiefer seinen Meister, so zeigte sich Borys Tashchy mannschaftsdienlich und legte für den besser postierten Steffen Meuer auf (76.) - 4:0.
 
Hatte keine Probleme die 1. Halbfinalbegegnung über die Runden zu bringen - das Schiedsrichtergespann um Philipp Jacob (Dresden).
Hatte keine Probleme die 1. Halbfinalbegegnung über die Runden zu bringen - das Schiedsrichtergespann um Philipp Jacob (Dresden).

Auf Heimseite war nun alles verstummt, selbst die Aushilfsdynamos packten ihre mehr oder weniger großartig postierten Banner ein. Pavel Dotchev indes nahm noch einen Fünffachwechsel vor, schickte Marcel Bär, Mirnes Pepic, Tim Danhof, Marco Schikora und Steffen Meuer vorzeitig zum Duschen. Die letzte Aktion an diesem Pokalabend verbuchte dann aber doch noch der BFV in Form des eingewechselten Schiemann. Statt Foulelfmeter entschied Schiedsrichter Philipp Jacob, der in den 85 Minuten zuvor kaum gefordert wurde, beim eher plumpen Versuch auf Gelb wegen Schwalbe. Am Ende aber nur eine Randnotiz, da die Veilchen für die von Trainer Frank Rietschel trainierte BFV-Elf eine oder sogar zwei Hausnummern zu groß waren. Bei wem der Kumpelverein das Finale im Sachsen-Pokal bestreiten wird, ist noch offen, da das andere Halbfinale zwischen dem Zwickau und Dresden erst nächste Woche am 24. April 2024 ausgetragen wird. Doch erstmal wartet im Drittliga-Alltag der Veilchen im Heimspiel an diesem Samstag die SpVgg Unterhaching.

Spielbericht
Fotos vom Spiel

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