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TSV 1860 München - FC Erzgebirge Aue 'Vorschau'

Für Erzgebirge Aue zählt morgen eigentlich nur eins: Kämpfen, Kratzen, Beißen und auch mal Tore schießen. Mit nur einem erzielten Treffer, datiert vom 16. Juni 2011 des 1. Spieltages, haben die Veilchen den schwächsten Sturm in der Liga vorzuweisen. Gerade bei den vielen offensiven Neuverpflichtungen zu wenig. Schon beeindruckender ist das Torkonto vom kommenden Gastgeber 1860 München. Die fünf Treffer in Cottbus (neben einem Eigentor trafen Aigner, Volland, Halfar und Lauth) drücken die neue Angriffsstärke der Löwen aus. Seitdem Sechzig Ende Februar 1:0 bei Union Berlin gewann, hat man in 14 Zweitligapartien 32 Tore geschossen. “Das ist ein enormer Wert”, sagte Löwen-Sportchef Hinterberger über 2,285 Treffer im Schnitt. Nach der 1:3-Pleite zum Auftakt in Braunschweig und dem etwas glücklichen 2:1-Heimsieg gegen den KSC stehen mit dem Kantersieg in Cottbus bereits acht Treffer nach dem dritten Spieltag auf der Habenseite des TSV. So trifft morgen die bislang beste Offensiv-Abteilung der 2. Bundesliga auf den schwächsten Angriff.
Zudem sind die Löwen bisher zu Hause gegen die Lila-Weißen mit einem Torverhältnis von 11:1 ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis). Den einzigen Auswärtstreffer für die Veilchen konnte Ersin Demir beim 1:1 im November 2005 erzielen. Zudem blieb der TSV 1860 saisonübergreifend in den letzten sechs Heimspielen ohne Niederlage (vier Siege, zwei Remis). Das letzte Mal verlor das Maurer-Team im Februar 2011 gegen den FC Augsburg (0:2). Trotzdem warnt der Löwen-Chefcoach vor allzu viel Euphorie: “Wenn uns kein frühes Tor gelingt oder wir sogar einem Treffer hinterherlaufen müssen, dann wird es ein zähes Spiel gegen Aue.” Sechzig-Keeper Kiraly, bekannt durch seine Schlabberhose, lässt sich ebenfalls vom sichtbaren Aufwärtstrend nicht blenden: “Jede Mannschaft hat mal gute und mal schlechte Tage und außerdem ist jeder Gegner anders. Diesmal haben wir 90 Prozent richtig gemacht, zehn Prozent waren noch fehlerhaft.” Also besteht eine gewisse Minimalchance für Aue doch etwas Zählbares aus der Allianz-Arena mitzubringen. In der letzten Saison blieb 1860 gegen Aue gänzlich ohne eigenen Treffer (0:0, 0:1). Aue war damit der einzige Verein, gegen den die Münchner in der Vorsaison nicht trafen. Das 0:0 im Hinspiel am 5. Spieltag 2010/11 war zudem wenig aufregend: Die Veilchen standen zwar 90 Minuten lang unter Druck, machten in der Offensive selbst zu wenig und hatten am Ende dennoch einen Punkt mitgenommen. Es war eines von vier Remis beider Kontrahenten, die in der Zweiten Liga insgesamt zehn Mal aufeinander trafen. Dabei siegten nie die Gäste. Je drei Mal gewannen die Münchner zu Hause, genauso oft wie die Auer. Im letzten Duell markierte Enrico Kern in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer und erhöhte seine Trefferquote gegen die Löwen auf sechs Buden (in neun Partien).
Momentan ist nicht nur bei ihm der Wurm drin. Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Aachen, dem 0:0 in Ingolstadt und der zuletzt kassierten Niederlage gegen Karlsruhe (0:2) rutschte Aue auf Platz 10 ab, steht damit erstmals seit dem Aufstieg vor einem Jahr in der unteren Tabellenhälfte. Saisonübergreifend blieben die Lila-Weißen in vier von sechs Spielen ohne Tor. Allerdings ließ der FC Erzgebirge in den letzten drei Auswärtsspielen keinen Gegentreffer zu. Die Defensive der Auer steht, auch personell. So ist Thomas Paulus, der wegen Knieproblemen in dieser Woche zwei Tage lang pausieren musste, zusammen mit Adli Lachheb in der Innenverteidigung fest eingeplant. Auch Fabian Müller ist nach seiner Spielsperre wohl zurück in der Startelf, wird den zuletzt blaß gebliebenen Pierre Le Beau auf der rechten Abwehrseite ersetzen. Kapitän René Klingbeil soll die linke Seite dicht machen und sieht sich selbst in der Kritik: “Die Abwehr muss mehr nachrücken und im Gegenzug müssen die Offensivkräfte auch mit nach hinten arbeiten.” Wer dieses Mal in der Offensive das Vertrauen erhalten wird, daraus machte Cheftrainer Rico Schmitt ein großes Geheimnis. “Wir wollen in München endlich wieder mal ein Tor schießen. Und wir wollen natürlich punkten. Klar, steht die Offensive besonders in der Verantwortung, wenn nach drei Spieltagen nur ein Tor erzielt worden ist. Aber ich erwarte, dass insgesamt mehr Druck nach vorn aufgebaut und aus allen Mannschaftsteilen heraus Verantwortung übernommen wird”, hofft Rico Schmitt außerdem auf mehr Aggressivität und besserem Zusammenspiel. Auch sein Gegenüber fordert den Einsatz der Primärtugenden: Zweikampfstärke und Passsicherheit. “Wir werden uns 90 Minuten zerreißen. Unser Ziel ist kein Unentschieden, sondern ein Heimsieg”, stellte Maurer klar und ließ eventuelle Änderungen in der Startaufstellung mit einem “Schaun mer mal” offen.
Schiedsrichter der Partie wird Daniel Siebert aus Berlin sein. Der 27-jährige Sportwissenschaftler steht bislang mit nur einer Partie in der Statistik von Aue. Das Drittliga-Heimspiel gegen die Spielvereinigung Unterhaching am 21. März 2009 endete unter seiner Leitung mit einem 1:1-Unentschieden. An den Linien wird der seit 2007 wirkende DFB-Schiedsrichter von Jan Seidel und Martin Bärmann assistiert, Marcel Göpferich fungiert als vierter Offizieller.


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