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Energie Cottbus - FC Erzgebirge Aue 'Last-Minute-Elfmeter sorgt für viel Gesprächsstoff'

Maximilian Schmid scheiterte am starken Energie-Keeper Bethke.
Maximilian Schmid scheiterte am starken Energie-Keeper Bethke.
Das bereits 18. Gegentor in der Schlussviertelstunde für die Veilchen war wieder eins der Nummer: “Braucht keine Sau!” Kurz vor der Ziellinie, um zumindest einen Zähler mit ins Gebirge zu nehmen, gab es für das Team um Jens Härtel den nächsten Schlag in die Magengrube. Ein Zweikampf, ein Pfiff und ein verwandelter Foulelfmeter reichten aus, um den zuvor engagiertem Auftritt der Auer Elf komplett in Vergessenheit geraten zu lassen. “Extrem ärgerlich. Ich glaube, wir waren über 90 Minuten gesehen die gefährlichere Mannschaft, die mehr Kontrolle hat und mehr Chancen rausgespielt hat”, sagte ein zerknirschter Aue Coach, der aber auch zugibt, das Spiel in eine entsprechende Richtung hätte selbst geben können: “Den Vorwurf müssen wir uns machen, dass wir die Chancen nicht genutzt haben.” So bleibt die Auswärtsstatistik unter Jens Härtel mit nur einem Sieg und fünf Pleiten überschaubar.
 
Für das (fast) ausverkaufte Risikospiel gab es neben viel Polizeipräsenz auch alkoholfreies Bier – beides braucht kein Mensch.
Für das (fast) ausverkaufte Risikospiel gab es neben viel Polizeipräsenz auch alkoholfreies Bier - beides braucht kein Mensch.

Cottbus hingegen gewann zum zweiten Mal in Folge mit 1:0 durch einen verwandelten Elfmeter von Cigerci. Bereits am vergangenen Spieltag war ein fragwürdiger Strafstoß das Zünglein an der Waage, sodass der SV Sandhausen mit dem Aufreger des Tages als Verlierer vom Platz gehen musste. Auch gestern zögerte Schiedsrichter Lars Erbst nach dem strittigen Foul von Linus Rosenlöcher an Cigerci keine Sekunde, zeigte sofort auf den Punkt. Je nachdem man welchem Fanlager angehört, waren die Ansichten auf die Szene unterschiedlich: “Ich glaube, er kreuzt ihn und dann trifft er ihn unten”, vermutete Energie-Trainer Wollitz die letztlich getroffene Entscheidung. Jens Härtel sah das selbstverständlich anders: “Ich sage, wir spielen klar den Ball. So kippt der Schiedsrichter hier um vor der Kulisse und dreht das Spiel komplett.”
 
1.900 Auer Schlachtenbummler sorgten für eine durchweg gehaltvolle Stimmung.
1.900 Auer Schlachtenbummler sorgten für eine durchweg gehaltvolle Stimmung.

Gänzlich nüchtern hingegen betrachtete Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich diese Angelegenheit: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht nur über den Elfmeter und darüber beschweren, dass er gepfiffen wurde, sondern wir müssen auch sehen, dass wir heute in der Lage waren, Tore zu machen.“ Vor allem einer der Hochkaräter kurz vor der Pause, bei der Energie-Keeper Bethke, der schlussendlich in dieser Saison bereits zum elften Mal zu Null spielen wird - Bestwert in der Liga, im Mittelpunkt stand und erst im Eins-gegen-eins gegen Maximilian Schmid die Oberhand (37.) behielt, dann einen Schlenzer von Jonah Fabisch aus dem Eck fischte (41.) und den Schmid-Querpass gerade so vorm einschussbereiten Borys Tashchy entschärfte (44.), muss sitzen.
 
Auch die Heimfans lieferten den passenden Rahmen zum 37. Pflichtduell beider Kontrahenten.
Auch die Heimfans lieferten den passenden Rahmen zum 37. Pflichtduell beider Kontrahenten.

Bis dahin war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Teams versuchten mit hohem läuferischem Aufwand die Lücken in der jeweilige gegnerischen Defensive zu reißen. So war man hinten gut auf den Gegner eingestellt, doch im eigenen Ballbesitz fehlten halt Alternativen, wodurch gefährliche Abschlüsse Seltenheitswert hatten. Während Wollitz mit zwei personellen Wechseln zur Halbzeit reagierte, vertraute Jens Härtel weiter auf die Elf aus dem gewonnenen Sachsen-Pokalspiel beim Chemnitzer FC.
 
Umkämpftes Mittelfeld und starke Defensivreihen ließen nur wenige Chancen zu.
Umkämpftes Mittelfeld und starke Defensivreihen ließen nur wenige Chancen zu.

Die Neutralisation hielt jedoch nach wie vor an, wobei der Kumpelverein vermehrt im Cottbuser Strafraum für Unruhe sorgen konnte. Den kühlen Kopf behielt leider immer noch Bethke, der erst Maximilians Schuss aus kurzer Distanz mit der Brust stoppte und das Nachsetzen aus spitzem Winkel ebenso entschärft bekam (78.). Auf der Gegenseite konnte sich Martin Männel bei seiner Rückkehr zu seinem früheren Verein ebenfalls auszeichnen, parierte gegen Borgmann (81.) und wenig später gegen Krauß (86.) sowie Copado (87.) großartig. Gegen den umstrittenen Strafstoß von Cigerci war Aues Schlussmann jedoch machtlos. Vorausgegangen war eine Halbfeldflanke von Bretschneider, die durch den Auer Strafraum an Freund und Feind vorbeisegelte. Cigerci und Linus Rosenlöcher duellierten sich im Kampf um den Ball, der Cottbusser fällt, das Publikum schreit und der Schiedsrichter pfeift. Der Rest ist einfach nur zum Kotzen.
 
Wut, Enttäuschung, Zweifel - eine bittere Niederlage mit all ihren Nachwirkungen.
Wut, Enttäuschung, Zweifel - eine bittere Niederlage mit all ihren Nachwirkungen.

Spielbericht
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